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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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als sie die Überraschung sah, und steuerte auf den Tisch zu.
    »Wer sagt, es gäbe keine Schutzengel, ist ein gemeiner Lügner«, erklärte sie und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. »Möchtest du auch etwas?«
    Er nickte. »Ich hätte gern eine Tasse Tee.«
    »Ist dir dieser Kaffee nicht gut genug?«, erkundigte sie sich, während sie nach der Teekanne und einer Tasse griff.
    »Ich mag Kaffee nicht besonders gern«, erwiderte er und setzte sich in den Sessel, von dem aus er die Tür am besten beobachten konnte. Lächelnd nahm er seine Tasse entgegen.
    »Dann musst du wirklich verrückt sein.« Sie ließ sich in den anderen Sessel sinken und seufzte. »Wie viel Wein haben wir eigentlich getrunken?«
    Skeptisch betrachtete er seinen Tee, fand, er sei noch zu heiß zum Trinken und stellte die Tasse auf den Tisch. »Wir beide haben zusammen drei Flaschen geleert.«
    »Drei Flaschen! Kein Wunder, dass ich mich benehme wie eine Vollidiotin. Morgen habe ich bestimmt einen Brummschädel – oder haben wir schon morgen?«
    »In wenigen Minuten.« Er blickte ihr ins Gesicht, sah den angespannten Zug um die Augen und das bemühte Lächeln …
    Sie schien zu spüren, dass er sie aufmerksam beobachtete, denn sie ruckte jäh mit dem Kopf und warf ihr Haar über eine bloße Schulter. »Wir müssen miteinander reden.«
    »Von mir aus gern«, erwiderte er freundlich. »Du fängst an.«
    Ein Lächeln zupfte an ihren Mundwinkeln, dann kniff sie die Lippen zu einem geraden Strich zusammen. »Ich komme nicht mit nach Liad, zäher Bursche. Es liegt mir nicht, mich zu verstellen. Ich mag mich so, wie ich bin. Mir gefällt mein Aussehen. Ich will nur ich selbst sein, niemand anders.« Sie trank einen Schluck Kaffee, verzog das Gesicht, als hätte sie sich die Zunge verbrüht, und setzte die Tasse wieder ab.
    »Ich weiß, dass diese Einstellung nur schwer verständlich ist für jemanden wie dich, der mitunter drei oder vier verschiedene Personen gleichzeitig verkörpert – aber, zur Hölle noch mal, ich bin nur eine ungebildete Frau, die gegen Bezahlung kämpft. Söldnerin, Bodyguard. Und das will ich bleiben. Ich danke dir für dein großmütiges Angebot, aber ich kann es nicht annehmen.«
    In entspannter Pose saß er da und sah sie an; seine Hände lagen locker auf den Armstützen des Sessels, die ausgestreckten Beine hatte er an den Knöcheln überkreuzt.
    Nach einer Weile beugte sie sich vor. »Willst du mir darauf nicht antworten?«, fragte sie leise.
    Er wölbte eine Augenbraue. »Ich warte, bis du zu Ende gesprochen hast. Mir scheint, du hast noch was auf dem Herzen.«
    »Ach so«, erwiderte sie mit flacher Stimme. »Also gut, dann sollst du den Rest hören. Ich danke dir für deine Hilfe – du hast viel für mich getan und bist gerade im richtigen Moment aufgetaucht, um mich vor dem Schlimmsten zu bewahren. Mir ist bewusst, dass ich ohne dein Eingreifen jetzt tot wäre. Ich stehe in deiner Schuld, weil du mir das Leben gerettet hast. Und ich kann mich am besten revanchieren, indem ich mich von dir trenne. Sofort.
    Morgen kriege ich mein Geld von Murph, und danach mache ich mich aus dem Staub, heimlich, still und leise, ohne dass jemand was merkt. Ich brauche kein Fahrzeug, also brauchst du den armen Handler nicht durch die Stadt zu schleppen. Auf gar keinen Fall werde ich ein Raumschiff benötigen, also kann Edger aufatmen.« Sie griff nach ihrer Tasse, trank einen Schluck von dem abgekühlten Kaffee und nahm den Faden wieder auf.
    »Ich glaube, du hast dafür gesorgt, dass die Juntavas vorerst meine Spur verloren haben. Es müsste mir gelingen, diesen Planeten zu verlassen, ehe sie spitzkriegen, dass ich getürmt bin. Von jetzt an werde ich allein mit der Situation fertig. Mein ganzes Leben lang habe ich mich solo durchgeschlagen, und ich finde, ich bin ganz schön weit gekommen …«
    Mit geschlossenen Augen saß er ihr gegenüber im Sessel. Als sie schwieg, öffnete er die Lider und seufzte.
    »Miri, wenn du versuchst, deinen Plan in die Tat umzusetzen, liegen deine Chancen, diese Welt zu verlassen, bei weniger als zwei Prozent. Dass dein Vorhaben gelingt, steht also eins zu fünfzig. Die Wahrscheinlichkeit, dass du morgen um diese Zeit noch am Leben bist, bewegt sich in einem Bereich von cirka dreißig Prozent. Und schon übermorgen haben sich deine Chancen zu überleben um den Faktor zehn verringert.«
    »Das sagst du!«, versetzte sie mit aufwallendem Zorn.
    »Ja, das sage ich!«, gab er genauso heftig zurück. »Und ich

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