Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
Vom Netzwerk:
Eine Vorahnung dagegen warnt mich, zum Beispiel eine bestimmte Höhle zu betreten oder mich auf eine Eisfläche zu wagen, die möglicherweise zu dünn ist … Es ist nichts, was ich klar und deutlich hinter meinen Augen sehen kann.«
    »Klar«, murmelte sie. »Das leuchtet ein.« Sie kippte den Rest ihres Kaffees runter, als wäre es Kynak, und stellte die Tasse mit leisem Klappern auf den Tisch zurück.
    »Nun ja«, fuhr sie fort. »Erinnerst du dich noch, wie wir den Pfad der Verdammnis beschritten, als wir diesen importierten Brandy anzündeten?«
    Er nickte und lächelte.
    »Wie sicher waren wir in diesem Moment? Überall wuselten diese Typen von der Terraner-Partei herum und setzten alle Hebel in Bewegung, dich zu schnappen …« Er sah, dass sie ihn lauernd ins Auge fasste; ihre Haltung verwirrte ihn.
    »Sowie wir das Foyer erreichten, bestand praktisch keine Gefahr mehr, dass uns jemand erkannte. Pete hatte keine Ahnung, nach wem er Ausschau halten sollte – er hatte über das Kom ja nur meine Stimme gehört, ohne mein Gesicht zu sehen. Und als ich ihm das letzte Mal persönlich begegnete, hatte ich blonde Haare, blaue Augen und trug obendrein eine Brille. Ich denke, wir beide hätten unbehelligt durch das Foyer nach draußen spazieren können. Niemand wäre auf die Idee gekommen, uns aufzuhalten. Im Gegenteil, man hätte uns zusammen mit den anderen Flüchtenden schnellstmöglich auf die Straße gescheucht.«
    »Doch du wusstest, dass Edger und seine Bande dort sein würden.«
    Er lachte. »Nein, ich hatte keinen blassen Schimmer, dass Edger überhaupt in dieser Galaxis weilt. Er hätte Lichtjahre entfernt sein können! Das war purer Zufall, ich hatte nichts von seiner Anwesenheit geahnt, noch sagte mir irgendein Gefühl, dass ich ihn treffen könnte. Aus diesem Grund ist die Schleife auch nicht hundertprozentig zuverlässig. Selbst wenn mir von einem Feind nur minimale Gefahr droht, so könnte ich doch über ein Stück weggeworfenes Plastik stolpern und mir das Genick brechen.«
    »Nun, da bin ich aber erleichtert«, meinte sie, und er sah, dass sie aufatmete. »Ich hatte schon befürchtet, du wärst ein Supermensch und nicht nur durch irgendein elektronisches Implantat optimiert.« Ihre Mundwinkel zuckten. »Zäher Bursche?«
    Er spürte, wie sich die gespannte Atmosphäre, die zwischen ihnen geherrscht hatte, entkrampfte. »Ja?«
    »Wie stehen jetzt meine Chancen, dass ich dich an irgendeinem ganz normalen Tag töte, verletze oder einfach nur austrickse? Verfügst du über ausreichend Informationen, um mir die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs auszurechnen?«
    Selbstverständlich standen ihm die relevanten Daten zur Verfügung. Hinter seinen Augen tauchte in leuchtenden Ziffern die Gleichung auf. Mit einer Willensanstrengung verdrängte er sie.
    »Du hast nicht den geringsten Grund, mir irgendetwas anzutun. Ich habe dir geholfen und werde dir weiterhin Unterstützung geben.«
    »Ich frage nur aus Neugier. Angenommen, ich müsste dich attackieren«, hakte sie nach. »Wie wahrscheinlich ist es, dass ich dich überwältige? Bitte, tu mir den Gefallen und rechne es aus.«
    Die Gleichung ließ sich nicht ausblenden. Sie schwebte vor seinem inneren Auge, als besäße sie ein Eigenleben. Mit den Fingern strich er sich die widerspenstige Strähne aus der Stirn. »Es wäre mir zuwider, wenn ich dich töten müsste, Miri.«
    »Das weiß ich zu schätzen, aber es ist keine Antwort auf meine Frage.«
    Er sagte nichts, sondern beugte sich vor, um seine Tasse sachte auf dem Tisch abzustellen, wobei er es vermied, Miri in die Augen zu sehen.
    »Ich will die Zahlen wissen, Raumfahrer!«, herrschte sie ihn an.
    Er hob eine Augenbraue, sah ihr ins Gesicht und listete ihr die Fakten auf, die sie wissen müsste, ehe er die Zahlen preisgab.
    »Die Daten sind sehr komplex. Ich glaube, dass deine Chancen, mich zu eliminieren, nun viel schlechter stehen als je zuvor. Mittlerweile kenne ich deine Bewegungsmuster, deine Mimik, deine Stärken und Schwächen so gut, dass ich deine Absichten sehr schnell durchschauen würde. Du kannst mich nicht mehr überraschen. Die Tatsache, dass du mir diese Frage gestellt hast, reduziert deine Chancen auf Erfolg noch mehr. Dass du mich in Aktion gesehen hast, von der Existenz der Schleife weißt und von mir respektiert wirst, gereicht dir wiederum zum Vorteil. Allerdings würden die Handicaps dadurch kaum wettgemacht.« Er holte tief Luft und stieß den Atem langsam wieder aus. Mit teilnahmsloser

Weitere Kostenlose Bücher