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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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beiden Türflügeln aus glänzendem Chrom, zog einen ein winziges Stück auf und linste hindurch.
    Ungefähr dreißig Männer und Frauen, Schusswaffen im Anschlag, pirschten mit mehr Vorsicht als Taktik durch die Grotte, deren Wände die Geräusche zurückwarfen. Was oder wen auch immer die bewaffnete Meute einzukreisen versuchte, hatte sich hinter der am weitesten im Osten gelegenen Bar verschanzt. Und dieser unsichtbare Gegner entpuppte sich als treffsicherer Schütze. Jedes Mal, wenn sich ein Mitglied der Horde auch nur um einen Zoll aus der Deckung wagte, wurde es von einem Pellet-Geschoss getroffen. Der Schütze hinter dem Bartresen ging äußerst methodisch vor, und er fackelte nicht lange. Das konnte nur bedeuten, dass das Zielobjekt dieser Jagd ihr Partner Val Con war.
    Miri zog die Stirn kraus und grinste hämisch, als wieder einer der Bewaffneten von einem Pellet getroffen wurde; das Geschoss durchschlug glatt den Arm, der die Pistole hielt – eine reife Leistung, wenn man die widrigen Umstände berücksichtigte, in denen sich das umzingelte Opfer befand.
    Dreißig gegen einen, zählte sie rasch nach; in diesem Fall ein ausgewogenes Kräfteverhältnis. Sie hätte auf keine der beteiligten Parteien gewettet …
    Plötzlich zog sich ihr Grinsen in die Breite, und sie huschte in die Küche zurück.
    Polizisten haben keinen Sinn für Humor, dachte Val Con, als er den nächsten Schuss abfeuerte.
    Offensichtlich konnten sie auch nicht logisch denken. Wieso im Namen sämtlicher Heiligen, die sie vielleicht in Ehren hielten, harrten sie in der Grotte aus, gaben ungezielte Schüsse ab und fingen sich im Gegenzug einen Schuss nach dem anderen ein? Mit ihrer Sturheit bezweckten sie gar nichts, außer dass ihre eigenen Reihen dezimiert wurden. Warum gestanden sie sich nicht ein, dass sie geschlagen waren, gaben die sinnlose Belagerung auf und gingen nach Hause … je eher, desto besser? Allmählich fing er an, sich Sorgen zu machen, denn ihm ging die Munition aus.
    Miri öffnete die Tür oben an der Rampe und sicherte sie mit einem Keil; kurz danach machte sie das Gleiche mit der Tür, die in den Keller führte.
    Den Geräuschen nach zu urteilen, durchkämmten ihre Verfolger auf der Suche nach ihr immer noch die Reihen mit den aufgestapelten Gütern. Schmunzelnd stahl sie sich in die Richtung, aus der das nächste Geräusch zu kommen schien.
    Der Mann spähte in einen Karton, in dem sie sich hätte verstecken können, wäre er nicht bis obenhin mit Flaschen voller Reinigungsmittel gefüllt gewesen. Miri streckte eine Hand aus und warf ein paar in der Nähe stehende Besen um.
    Der Kerl wirbelte herum, zog seine Pistole, und sie rannte davon, möglichst viel Lärm verursachend.
    Das Getöse alarmierte seine Kumpane, die ihm zu Hilfe eilten. Miri flitzte um die Ecke, die am weitesten von der Rampentür entfernt war, kam schlitternd zum Stehen, als sie sich plötzlich fünf ihrer Verfolger gegenüber sah, dann machte sie kehrt und hetzte den ganzen Weg zurück, ehe die verdutzten Leute begreifen konnten, was los war.
    Für alle Fälle feuerte sie über ihre Schulter einen Schuss ab, der dem Mann an vorderster Front den Scheitel zog, dann sauste sie geradeaus weiter. Sie stürmte an einer Gruppe Bewaffneter vorbei, rempelte einen Mann um und schleuderte ihn gegen drei seiner Kollegen, die der Reihe nach umkippten wie Kegel. In vollem Lauf nahm sie die letzte Ecke, hinter der sich die Rampentür verbarg.
    Lauthals brüllend sprinteten die Männer hinter ihr her. Miri hielt kurz inne und blickte zurück, um sich zu vergewissern, dass jemand ihre geglückte Flucht sah.
    Ein hagerer Kerl mit Vollglatze bog um die Kurve und hob seine Waffe.
    Miri flitzte durch die Tür.
    Er konnte unmöglich gewinnen. Vermutlich würde er eine stattliche Ehrengarde mitnehmen, doch diese Vorstellung war ihm kein Trost. Auch die Gleichung, die vor seinem geistigen Auge flimmerte, barg keine Hoffnung. In einer letzten Anstrengung, die Schleife abzuschalten, biss er auf die Zähne … Selbstmord ist keine akzeptable Lösung.
    Die Gleichung verblasste und wurde von einer anderen Kalkulation ersetzt, die stark der Wahrscheinlichkeitsrechnung ähnelte, die er während Edgers Anwesenheit nicht zur Kenntnis nehmen wollte. Er würde sehr bald tot sein. Miri war vielleicht noch am Leben, doch auch ihr Ende rückte immer näher.
    Er verließ kurz seine Deckung und feuerte; der Schuss traf den Mann direkt ins Auge. Ein Pellet sauste kreischend vorbei und

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