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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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du dich für mich opfern?«
    Er zuckte die Achseln. »Angeblich bin ich verrückt. Das erklärt doch alles, oder?«
    Sie sog den Atem ein und stieß ihn mit gespitzten Lippen wieder aus. Dann umarmte sie Suzuki und küsste sie auf den Mund. Als sie an dem Hünen und dem schmächtigen Mann vorbeiging, verpasste sie dem Koloss einen Boxhieb auf den baumstammdicken Arm.
    »Mach’s gut, Jase.«
    Val Con stand da und blickte ihr hinterher. An der Tür drehte sie sich um.
    »Komm endlich, zäher Bursche. Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!«
    Erst dann folgte er ihr, vorbei an den schweigend dastehenden Söldnern. Als er die Tür erreichte, drehte auch er sich noch einmal um.
    »Jason!« Seine linke Hand schnellte nach vorn.
    Reflexhaft hob Jason den Arm; er fing das durch die Luft sausende Ding auf und fluchte.
    »Was ist das?«, wollte Suzuki wissen und drängte sich an den Riesen heran.
    Jason hielt ihr das Objekt unter die Nase. »Mein Überlebensmesser. Der verfluchte Kerl hat es aus meinem Gürtel gezogen, ohne dass ich was merkte.«
    Suzuki hob eine Schulter. »Nun ja, wenn er so gut ist, dann hat unser Rotschopf vielleicht tatsächlich eine Chance.«
    »Aber sie sagt doch, er sei verrückt.«
    »Sind wir das nicht alle?«
    Es war nicht möglich gewesen, die Söldner einzeln zu überprüfen. Erstens befanden sie sich in der Überzahl. Zum anderen beantwortete keiner von ihnen eine Frage, egal, wie taktvoll sie formuliert war. Wenn diese Leute überhaupt reagierten, dann nur, um irgendeine vulgäre Bemerkung zu knurren oder eine Waffe zu zücken; plötzlich hielten sie eine Pellet-Pistole oder ein Lasermesser in der Hand, und ließen keinen Zweifel daran, dass sie damit umzugehen wussten.
    Die Mittel, die ihm sonst zur Verfügung standen, um widerspenstige Personen zu verhören, griffen in diesem speziellen Fall nicht; Söldner nahmen es verdammt übel, wenn man einen der ihren umbrachte, aber Costello konnte es sich nicht leisten, einen Soldaten, den er unter »verschärften Bedingungen« befragt hatte, am Leben zu lassen.
    Obwohl es ihn ungemein fuchste, schickte er via Pinbeam einen knappen Lagebericht nach Lufkit, in dem er mehr oder minder zugab, dass er nichts erreicht hatte. Er fügte hinzu, dass die Söldner nach Lytaxin abgereist waren, eher um zu zeigen, dass er sich für die Interessen der Organisation einsetzte, und nicht, weil er glaubte, dem Boss irgendeine Neuigkeit zu verraten. Höchstwahrscheinlich hatte der längst seine Kontaktleute im Sektor von Lytaxin alarmiert. Es war nur so, dass er es sich zum Ziel gesetzt hatte, die beiden Flüchtigen zu stoppen, ehe sie sich Lufkits Jurisdiktion entzogen. Es war eine Frage des Stolzes. Und jeder Boss besaß eine Menge Stolz.
    Wie auch immer, dachte Costello resigniert, man kann nicht dauernd seinen Willen bekommen.
    Seine Kom-Einheit plapperte vor sich hin, bis die Botschaft ihren Empfänger erreicht hatte, und dann streckte Costello seine feiste Hand aus, um das Gerät abzuschalten.
    Mitten in der Bewegung hielt er inne und starrte entgeistert auf das hellviolette Licht, das soeben aufleuchtete: Warten Sie eingehende Instruktionen ab. Was zum Henker hatte das zu bedeuten?
    Watcher, der Hüter des Raumschiffs, befand sich in einem Dilemma. Er hatte die Anweisungen seines T’carais befolgt und das Schiff für den Aufenthalt von Menschen vorbereitet. Er hatte sogar einen Container mit Getränken und einen mit Lebensmitteln aus dem untersten Frachtraum hervorgeholt und sie dort hingestellt, wo man sie nicht übersehen konnte – neben den Kartentisch im Kontrollraum.
    Bestimmte Dinge mussten von ihren üblichen Plätzen entfernt und in Behälter gepackt werden, die er dann zur Aufbewahrung in die Lagereinrichtungen neben der Hangarzone gab. Er hatte die Wassertemperatur der Badepools bis auf die normale Temperatur des menschlichen Blutes gesenkt, und die Beleuchtung so eingestellt, dass die Augen der fremdartigen Passagiere keinen Schaden erlitten, wenn sie zu lange der Düsternis ausgesetzt waren.
    Die Temperatur der Atmosphäre innerhalb des Raumschiffs war ebenfalls heruntergesetzt worden – mit Ausnahme des Hortikultur-Bereichs natürlich –, und das Sauerstoff-Stickstoffgemisch erfuhr eine Anpassung. All das hatte der Hüter bewerkstelligt, korrekt und in großer Hast, wie der T’carais es ihm befohlen hatte; alles war bereit, um die Menschen zu empfangen.
    Und genau darin bestand Watchers Dilemma.
    Watcher hasste die Menschen. Sie waren weich. Sie

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