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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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Haltung ein. Wenige Sekunden später tauchte eine Frau in der Montur und mit der Ausrüstung eines Elektrikers auf; sie tauschten ein lässiges Kopfnicken und einen Gruß aus. Langsam verloren sich die Schritte in der anderen Richtung, und er lauschte angespannt auf jedes Geräusch, das von Miri hätte stammen können.
    Sie würde nicht kommen. Dessen war er sich sicher, auch wenn keine Zahlen aufflackerten, um seine Gewissheit zu untermauern. Sie hatte sich wieder Suzuki und den Gierfalken angeschlossen. Die Söldner boten ihr Schutz; sie konnte es sich nicht vorstellen, dass die Juntavas sie auch dann noch verfolgen würden, wenn sie sich in einem Umfeld von kampferfahrenen Elitesoldaten befand.
    Dann rannte er los, hetzte den Korridor entlang und suchte verzweifelt nach einem Aufwärtstunnel, der ihn zur Ebene E brachte. Nun rückte auch die Schleife wieder vor sein inneres Blickfeld, deren Gleichungen wie ein Gewitter in seinem Kopf zuckten.
    Es ist ein Fehler, Miri!, schrie er in Gedanken. Wenn sie sich wieder von den Söldnern rekrutieren ließe, bedeutete das ihren sicheren Tod.
    Er entdeckte einen Aufwärtstunnel, schnappte sich den Haltegriff und rollte sich hinein, wobei er zusätzlich Schwung holte, um sein Vorwärtskommen zu beschleunigen. Den Griff auf Ebene E ignorierte er, indem er freihändig wie ein erprobter Raumfahrer durch die Öffnung glitt und dann im Hüpfschritt weiterpreschte.
    Val Con rannte, so schnell er konnte; die Hangarnummern huschten an ihm vorbei, und die Gleichungen in seinem Kopf flimmerten wie verrückt. Vor Hangar 583 blockierte ein defekter Frachtroboter den Weg, während drei Menschen dabeistanden und sich gegenseitig Ratschläge zubrüllten. Irgendwie schaffte er es, noch Tempo zuzulegen, stieß sich vom Boden ab, stieg in die Höhe, vollführte über dem stecken gebliebenen Frachtroboter einen Salto und landete dahinter auf dem Boden. Er rannte weiter, als hätte es dieses Hindernis nie gegeben. Hinter ihm verhallte das Brüllen der Menschen zu einem unartikulierten Geräuschmix.
    Sechzehn Minuten waren seit dem Andocken des Shuttles vergangen.
    Der Zugangstunnel 698 war leer, aber vor sich hörte er Stimmen. Folglich befanden die Söldner sich immer noch im Warteraum. Ohne zu zögern ging er hinein.
    Er kam keine drei Schritte weit, als ein Aufschrei ertönte; noch zwei Schritte, und der erste Söldner stellte sich ihm in den Weg. Gewandt huschte er an ihm vorbei, wirbelte herum und wehrte einen Arm ab, der wie aus dem Nichts auf ihn zuschoss; ein Messer flog in hohem Bogen durch die Luft …
    Siebzehn Minuten, und vor seinen erschöpften inneren Augen führten die Zahlen einen irren Tanz auf.
    Eine Hand, die eine Waffe hielt, schob sich in sein Blickfeld; er umklammerte das Handgelenk, zog daran, drehte es herum und schleuderte die Person in die dichtgedrängte Menge. Doch vor ihm standen nun weniger Leute – man machte ihm Platz. Er konnte sein Ziel sehen und zwang sich dazu, sich ihr langsam zu nähern.
    Plötzlich stieß er gegen eine riesige Barriere; er wich aus, und dann erkannte er, dass Jason ihn aufhielt. Sein Ziel befand sich nur noch ein Yard von ihm entfernt und beobachtete ihn aus unergründlichen Augen. Er rief ihren Namen, während massige Pranken ihn brutal packten und ihm die Arme auf den Rücken drehten.
    »Suzuki!« Achtzehn Minuten.
    »Ich höre«, erwiderte sie mit ihrer sanften Stimme. »Was willst du?«
    »Ich muss unbedingt mit Miri sprechen. Wenn sie bei der Truppe bleibt, ist sie in großer Gefahr.«
    Suzuki sah, dass er tief durchatmete, aber das Atmen fiel ihm leicht. Vor ihr stand ein Mann, der sich zwar körperlich verausgabt hatte, aber noch lange nicht am Ende war. Jasons Klammergriff schien ihn nicht zu stören, er machte keinen eingeschüchterten Eindruck. In seinen grünen Augen glänzte ein helles Licht.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Jeder Einzelne von uns schwebt in großer Gefahr. Das gehört nun mal mit zum Söldnerdasein.«
    »Die Gefahr, von der ich rede, hat eine andere Dimension. Sie bedroht nicht nur das einzelne Mitglied dieser Truppe, sondern den ganzen Verband. Wenn den Juntavas daran gelegen ist, Miri umzubringen, dann spielt es für diese Verbrecherbande keine Rolle, wenn sie sämtliche Personen in ihrem Umfeld ebenfalls auslöscht. Und selbst wenn die Juntavas zögern, offen anzugreifen – du kannst nie sicher sein, ob der nächste Söldner, den du anheuerst, nicht ein Meuchelmörder ist, der nur darauf lauert, Miri zu

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