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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Garwood
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»Würdest du mich bitte ansehen, Jessie?«
    Langsam erhob sie den Blick zu ihm. Die Zärtlichkeit in seinen Augen stellte ihren Entschluss auf eine harte Probe. Am liebsten hätte sie sich in seine Arme geworfen und ihn nie wieder losgelassen.
    »Ja?«, fragte sie ruhig.
    »Liebst du mich?«
    Er drückte ihren Schenkel, bis sie endlich antwortete. »Ich werde dich nicht belügen, Cole. Ich liebe dich, aber ...«
    Er schnitt ihr das Wort ab. »Wie vielen anderen Männern hast du schon gesagt, dass du sie liebst?«
    »Ich habe noch keinem Mann gesagt, dass ich ihn liebe.«
    Er grinste. »Gut. Mehr wollte ich nicht wissen.«
    Damit wandte er sich ab, ging zu seinem Pferd hinüber und schwang sich in den Sattel. Er nahm die Zügel, ritt zu ihr hinüber und zog sie, bevor sie es verhindern konnte, zu sich heran, um sie zu küssen.
    Als er nach einem leidenschaftlichen Kuss endlich den Kopf hob und den verwirrten Ausdruck in ihren Augen sah, nickte er befriedigt. »Pass auf, was ich dir sage, Jessie: So möchte ich jeden Morgen von dir geküsst werden. Und ich will noch eine ganze Menge mehr als das - aber wir werden mit dem Kuss beginnen.«
    »Für wie lange, Cole?« Als sie seine Antwort hörte, merkte sie erst, dass sie die Frage laut ausgesprochen hatte.
    »Für den Rest unseres Lebens, und deins wird ziemlich kurz sein, wenn du nicht aufhörst, so verrücktes Zeug zu denken.«
    »Du kannst unmöglich wissen, was ich denke.« »Natürlich kann ich das«, erwiderte er selbstbewusst. »Es ist, als blickte ich in einen Spiegel.« Angewidert schüttelte er den Kopf. »Mein Bruder Adam sagte früher immer, eines Tages bekäme ich die Rechnung.«
    »Die Rechnung? Wofür?«
    »Für mein Verhalten«, erklärte er. »Denn sonst war ich derjenige, der keine feste Bindung wollte, und es erbittert mich, dass du genauso denkst.«
    »So ist es aber«, meinte sie.
    »Du willst nur die Erste sein, die zuschlägt.«
    »Was soll das nun wieder heißen?«
    »Du bist so sicher, dass ich dich verlassen werde, dass du lieber mich verlässt, bevor es dazu kommen kann. So ist es doch, nicht wahr?«
    Er ließ ihr keine Zeit, darauf zu antworten. »Aber ich habe interessante Neuigkeiten für dich: Das wird nicht geschehen, Jessie. Keiner von uns beiden wird den anderen verlassen. Was ich sagte, war völlig ernst gemeint. Es ist für immer, Jessie, und ich erinnere mich, dass du mir das auch versprochen hast.«
    Niedergeschlagen schüttelte sie den Kopf, weil sie wusste, dass selbst die inbrünstigsten Versprechungen nichts als leere Worte waren. Jetzt liebte er sie, ja, aber mit der Zeit würde sich das ändern.
    »Ich will nicht, dass du wegen gestern Nacht bei mir bleibst«, erwiderte sie leise. »Ich hatte dich um diese eine Nacht gebeten, und du hast sie mir gegeben. Das war alles.«
    »Wirst du dich jetzt auch noch dafür bedanken?«
    Sein Ton verriet, dass er nicht freundlich darauf reagieren würde. »Es wird Zeit, uns auf den Weg zu machen«, sagte Jessie.
    »Du stellst meine Geduld auf eine harte Probe.«
    Danach redete er fast eine ganze Stunde kein Wort mehr mit ihr. Und wann immer er sich nach ihr umschaute, um zu sehen, ob bei ihr alles in Ordnung war, sah sie, dass sein Gesichtsausdruck noch feindseliger geworden war.
    Sie wusste, dass sie ihn verletzt hatte, aber es war besser, den Augenblick der Wahrheit nicht länger hinauszuzögern. Sie sagte sich, dass sie damit nur sich selbst und ihren Sohn beschützte, denn wenn sie Cole ihr Herz schenkte, gab sie ihm auch die Macht, sie zu zerstören. Das war ein Risiko, das sie nicht eingehen konnte. Aber der Gedanke an ein Leben ohne ihn machte sie so unglücklich, dass sie nicht mehr wusste, wie sie diesen Schmerz betäuben sollte. Sie hasste Angst - und Cole zu lieben, jagte ihr mehr Angst als alles andere ein, weil es bedeutete, dass sie ihm vertrauen musste.
    Warum, oh, warum hatte sie nicht all das gedacht, bevor sie ihn verführte? Weil sie wissen wollte, wie es war, geliebt zu werden. Großer Gott, was hatte sie getan?
    »Jessie, wir haben es ganz falsch gemacht.«
    Sie starrte auf seinen Rücken, und das Herz wurde ihr noch schwerer, während sie darauf wartete, dass er ihr sagte, er sei endlich zur Vernunft gekommen.
    Er drehte sich nicht zu ihr um, als er weitersprach, sondern lenkte sein Pferd den steilen Hang hinunter, der in die Stadt führte, wo sie den Zug besteigen würden.
    »Wir haben unsere Hochzeitsnacht vorweggenommen, Jessie. Wir haben es falsch angefangen, das

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