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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Garwood
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ein.
    Sein Blick blieb einen Moment auf den Leuten haften, die an den langen Tischen saßen und auf das Essen warteten. Ohne Graces Hand loszulassen, schaute er sich suchend um, und als er die Treppe in der Ecke entdeckte, ging er rasch mit ihr hinüber.
    Als sie die Stufen hinaufeilten, warf er einen Blick zurück zum Sheriff. »Was ist mit der Frau, die mit Marshal Cooper reiste? Wo ist sie?«
    »Da war keine Frau.«
    »Doch, da war eine«, murmelte Daniel.
    »Der Schaffner sagte, der Marshal habe eine Frau bei sich gehabt, und andere Leute erinnern sich, sie zusammen einsteigen gesehen zu haben. Sie mag zwar zu Beginn der Reise da gewesen sein, aber als der Zug stoppte, war sie nicht mehr da. Das ist die reine Wahrheit, Marshal .«
    »Und ihre Sachen?«, fragte Grace. »Haben Sie ihr Gepäck gefunden?«
    »Nein, Ma’am. Wir haben nichts gefunden. Das Abteil war leer, und es war nichts darin, was auf die Anwesenheit einer Frau hinwies.«
    Sie waren jetzt am Ende des Korridors angelangt, wo der
    Arzt vor einem der Zimmer wartete. Er nickte Daniel zu und öffnete die Tür, um wieder einzutreten.
    »Grace, warten Sie bitte mit dem Sheriff«, bat Daniel. »Sheriff, Sie lassen niemanden hinauf. Haben Sie das verstanden?«
    »Was soll ich denn tun, wenn jemand die Treppe hinaufkommt.«
    »Ihn erschießen.«
    Der Sheriff riss verblüfft die Augen auf. Grace wartete, bis Daniel in Coopers Zimmer war, bevor sie den Kopf senkte und ein stummes Gebet für seinen Freund sprach.
    »War die Frau, die wir nicht finden konnten, Marshal Coopers Frau?« fragte Bobcat.
    »Nein«, antwortet Grace. »Sie waren nicht verwandt. Marshal Cooper begleitete Rebecca nach Texas.«
    »Aber wo, zum Teufel, steckt sie dann?«
    Grace schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung«, flüsterte sie.
    Ein Frösteln erfasste sie. Rebecca war verschwunden.
    Möge Gott ihr beistehen.

33
    Daniel wachte die ganze Nacht bei seinem Freund. Marshal Cooper, der schreckliche Albträume zu haben schien, wälzte sich unruhig im Schlaf hin und her und murmelte immer wieder etwas von Ungeheuern und Verrätern, was für Daniel nicht den geringsten Sinn ergab.
    Grace kümmerte sich um alles andere. Sie bat den Schaffner, ihre Sachen aus dem Zug zu holen und Daniel etwas zu essen hinaufzubringen. Als das alles erledigt war, setzte sie sich mit ihrem eigenen Essen zu Sheriff Bobcat an den kleinen runden Tisch, der auf dem Gang vor Coopers Zimmer stand.
    Der Sheriff redete unablässig, während Grace und er ihr Nachtmahl einnahmen. Das Essen war fade, aber sättigend, und eine Stunde später erinnerte sie sich nicht einmal mehr, was sie gegessen hatte. All ihre Gedanken waren bei Marshal Cooper und Rebecca.
    Gegen neun Uhr abends kam der Arzt aus Coopers Zimmer. Bedauernd schüttelte er den Kopf und teilte dem Sheriff mit, dass der Zustand des Marshals sich noch nicht gebessert hatte.
    »Ich habe die Wunde im Brustkorb geöffnet, um eine Drainage anzulegen. Ich weiß allerdings nicht, ob es etwas nützen wird. Der Mann hat hohes Fieber. Ich habe einen Kräutertee, der ihm vielleicht gut tun würde, aber um ihn ihm einzuträufeln, müsste ich ihn wecken.«
    »Können Sie Marshal Cooper denn nicht wecken?«, fragte Grace, und das Zittern ihrer Stimme verriet, wie besorgt sie war.
    »Nein, Ma’am, das kann ich leider nicht«, erwiderte der Arzt. »Der arme Mann ist im Delirium und redet in seinem Wahn von nichts anderem als von Ungeheuern und Verrätern. «
    »Das klingt, als ob er den Verstand verloren hätte«, warf Bobcat ein.
    Der Arzt stimmte der Diagnose seines Freundes zu. »Ja, es sieht ganz so aus. Ich glaube nicht, dass wir heute Abend noch etwas für ihn tun können. Ich werde heimgehen und mich ein bisschen hinlegen, und dann komme ich wieder und sehe ihn mir noch einmal an. Ich hoffe, Sie verzeihen mir die Bemerkung, Miss, aber Sie sehen schrecklich müde aus. Warum suchen Sie sich nicht ein sauberes Bett und ruhen sich ein bisschen aus?«
    »Wir haben ihr das Zimmer neben Ihrem Patienten gegeben. Es ist hier oben das einzige mit einem Schloss.«
    Nachdem der Arzt gegangen war, wandte Bobcat sich an Grace. »Ich bin stolz darauf, Marshal Ryan eine Hilfe sein zu können, und jetzt, wo ich weiß, dass Sie Schutz benötigen, werde ich mich mit einem geladenen Gewehr vor Ihre Tür setzen.«
    »Glauben Sie wirklich, dass das nötig ist? Der Zug ist schon vor Stunden abgefahren, und außer den Besitzern und uns hält sich niemand hier im Hotel

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