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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Garwood
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auf.«
    »Natürlich ist es nötig. Die Blackwater-Bande wird nicht anklopfen und fragen, ob sie hereinkommen dürfen, um Sie zu erschießen. Die Kerle werden versuchen, sich ungesehen hereinzuschleichen. Nein, nein, widersprechen Sie mir nicht! Gehen Sie jetzt in Ihr Zimmer, und versuchen Sie zu schlafen! Ich werde die Augen offen halten.«
    Grace sah ein, dass jeder weitere Protest sinnlos war. Das Zimmer, das ihr zugewiesen worden war, war nur spärlich eingerichtet: ein Bett, eine Kommode und drei Haken an der Wand, um ihre Kleider aufzuhängen. Sie legte ihre Handschuhe und den Hut auf die Kommode und ging dann wieder auf den Korridor zurück.
    »Ich werde noch einmal nach Daniel sehen«, erklärte sie und eilte an dem Sheriff vorbei, bevor er versuchen konnte, sie aufzuhalten. »Es wird nicht lange dauern.«
    Sie klopfte nicht an, weiß sie wusste, dass Daniel sie unverzüglich wieder fortgeschickt hätte. Sie trat einfach ein und zog leise die Tür hinter sich zu.
    Daniel stand am Fenster, drehte sich aber zu ihr um, als sie den Raum betrat. Seine anfängliche Überraschung, sie zu sehen, wich rasch einem ärgerlichen Stirnrunzeln.
    »Was tun Sie hier? Sie wollten längst im Bett sein und sich ausruhen. Sie werden morgen in aller Herrgottsfrühe aufstehen müssen.«
    »Ich möchte Ihnen gern helfen, Ihren Freund zu pflegen.«
    »Wir können nichts mehr für ihn tun, Grace.« Er klang niedergeschlagen und verbittert - als ob er sich schon mit Coopers Tod abgefunden hätte und um ihn trauerte.
    »Sie sind erschöpft«, sagte sie. »Warum schlafen Sie nicht ein bisschen? Ich werde bei Marshal Cooper wachen. Sie haben sich noch nicht ganz von der Grippe erholt.«
    »Machen Sie nicht so ein Getue um mich«, knurrte er.
    Sie gab es auf, diesen störrischen Mann zur Vernunft bringen zu wollen, und richtete den Blick auf Cooper. Er lag auf dem Rücken, bedeckt mit einem Laken, das ihm bis zur Taille reichte. Er sah so still und reglos aus wie eine Leiche. Ein dicker Verband, durch den helles rotes Blut sickerte, bedeckte seinen Oberkörper. Sein Gesicht war aschfahl, und im schwachen Schein der beiden Petroleumlampen auf den Nachttischen sah er aus, als ob sein nächster Atemzug sein letzter sein würde.
    »Der Arzt hat es nicht geschafft, ihn aufzuwecken, um ihm den Tee zu geben?«
    »Nein. Er würgte und spuckte nur.«
    Grace öffnete die Knöpfe an ihren Manschetten und krempelte die Ärmel ihrer Bluse auf Dann ging sie zur Waschschüssel und wusch sich gründlich die Hände.
    »Was soll das, Grace? Was glauben Sie, was Sie da tun?«
    »Daniel, lassen Sie Ihren Ärger bitte nicht an mir aus, ja? Ich weiß, wie beunruhigt Sie wegen Ihres Freundes sind, aber Ihre Animosität wird ihm nicht helfen. Und was Ihre Fragen betrifft, so werde ich jetzt versuchen, sein Fieber zu senken.«
    »Wie kommen Sie darauf, dass Sie etwas schaffen könnten, was nicht einmal dem Arzt gelungen ist?«
    »Ich habe gesagt, ich werde es versuchen. Das ist alles. Ich verstehe etwas von Krankenpflege. Meine Großmutter war sehr lange krank.« »Was ist aus ihr geworden?«
    »Sie ist gestorben.«
    »So viel zu Ihrer Erfahrung in der Krankenpflege.«
    Sie verlor allmählich die Geduld. »Würden Sie bitte aufhören mit Ihren sarkastischen Bemerkungen? Ich habe keine Zeit für Diskussionen. Kommen Sie lieber her, und helfen Sie mir! Auf die eine oder andere Art wird Marshal Cooper diesen Tee jetzt schlucken.«
    »Ich glaube nicht ...«
    Sie ließ ihn nicht ausreden. »Entweder Sie helfen mir jetzt, oder Sie gehen mir aus dem Weg. Ist das klar, Daniel?«
    Ihr Wutausbruch verblüffte ihn. Das war nun schon das zweite Mal, dass er sie die Beherrschung verlieren sah. Lady Winthrop, dachte er, hat ganz entschieden eine dunkle Seite. Die Erkenntnis entlockte ihm ein Lächeln.
    Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, Cooper den größten Teil des Kräutertees einzuflößen. Danach zog Grace sich einen Stuhl ans Bett heran und begann mit feuchten Kompressen seine Stirn zu kühlen.
    »Ihr Fieber war genauso hoch wie seins«, bemerkte sie.
    »Das mag schon sein, aber Cooper hat eine Schussverletzung, die zudem auch noch entzündet ist. Der Arzt sagt, er würde die Infektion nicht überleben.«
    »Wann sind Sie ein solcher Pessimist geworden?«, fragte sie.
    »Als meine Frau und meine Tochter in einer Bank erschossen wurden.«
    Das furchtbare Eingeständnis verschlug ihr für einen Moment die Sprache. Sie ließ die Kompresse sinken und starrte Daniel an,

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