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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Garwood
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sitzen und mich anfauchen. Außerdem habe ich Ihnen damit nur einen Gefallen getan.«
    Der heitere Ton des Sheriffs ging Cole auf die Nerven. Er warf ihm einen aufgebrachten Blick zu. »Und wieso, wenn ich fragen darf?«
    »Zwei Revolverhelden erwarteten Sie schon auf der Straße. Beide waren fest entschlossen, Sie zu einer Schießerei herauszufordern - einer nach dem anderen natürlich, Sie hatten gerade erst Ihre Grippe überwunden, und obwohl Sie es selbst wahrscheinlich niemals zugäben, würde ich einen Wochenlohn darauf verwetten, dass Sie noch gar nicht in der Lage waren, es auch nur mit einem von ihnen aufzunehmen. Die Influenza hat Sie sehr geschwächt, mein Junge, und Sie bekommen erst jetzt wieder ein bisschen Farbe. Ja, Sir, man kann wohl durchaus sagen, dass ich Ihnen einen Gefallen getan habe!«
    »Jetzt erinnere ich mich wieder.«
    »Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf darüber«, rief Norton. »Denn das ist jetzt passee. Die Ernennung wurde ausgesprochen, und wir haben eine feierliche Zeremonie hier abgehalten. Es war zwar ein bisschen komisch, dass wir dazu alle zu Ihnen in die Zelle mussten, aber der Richter meinte, ihn störe es nicht, und dann klappte es ja auch. Zu schade, dass Sie das alles verschlafen haben, wo Sie doch so etwas wie der Ehrengast waren! Josey hatte sogar einen richtig leckeren Festtagskuchen mit Zuckerglasur für Sie gebacken. Aber keine Sorge, sie hat Ihnen ein großes Stück davon aufgehoben. Es liegt da drüben auf dem Tisch«, fügte er mit einer Kopfbewegung zur anderen Zellenwand hinzu. »Essen Sie ihn lieber, bevor die Mäuse sich darüber hermachen.«
    Cole wurde von Sekunde zu Sekunde wütender. Das meiste, was der Sheriff sagte, ergab für ihn nicht den geringsten Sinn. »Beantworten Sie mir eine Frage«, verlangte er. »Sie sagten, eine wichtige Persönlichkeit habe mich hier behalten wollen. Wer war das?«
    »Marshal Daniel Ryan. Er müsste jeden Augenblick erscheinen, um Sie herauszulassen.«
    »Ryan ist hier in Middleton? Dieser hinterhältige, gemeine ...«
    »Lassen Sie es, Cole. Das nützt doch nichts. Der Marshal sagte mir bereits, dass Sie ihm wegen irgendetwas grollen. Er sagte, er hätte etwas mit einem Kompass in einem goldenen Medaillon zu tun, den er für Sie aufbewahrt hat.«
    Cole nickte ärgerlich. »Ja, meine Mutter brachte mir den Kompass mit, aber Ryan nahm ihn ihr ab, bevor sie ihn mir geben konnte. Er hat nicht die Absicht, ihn zurückzugeben. Ich werde ihm den Kompass mit Gewalt abnehmen müssen.«
    »Ich glaube, da irren Sie sich«, meinte Norton lächelnd.
    Es war sinnlos, mit ihm zu diskutieren. Cole beschloss, seinen Zorn für den Mann aufzusparen, der die Schuld daran trug, dass er im Gefängnis saß ... Daniel Ryan. Er konnte es kaum erwarten, ihn in die Finger zu bekommen.
    »Werden Sie mich herauslassen und mir meine Waffen zurückgeben?«
    »Das würde ich sehr gern tun, mein Junge.«
    »Aber?«
    »Aber ich kann es nicht«, sagte der Sheriff. »Ryan hat die Schlüssel zu Ihrer Zelle. Ich muss jetzt einige Papiere zum Gericht hinüberbringen - warum machen Sie es sich solange nicht bequem und essen etwas? Ich werde nicht lange fort sein.«
    Der Sheriff wandte sich zum Gehen. »Noch eins«, sagte er an der Tür gedehnt. »Herzlichen Glückwunsch, junger Mann. Ich bin sicher, dass Ihre Familie sehr stolz auf Sie sein wird.«
    »Moment mal!«, schrie Cole ihm nach. »Warum gratulieren Sie mir eigentlich?«
    Norton antwortete nicht, sondern ging ins vordere Büro weiter. Eine Minute später hörte Cole, wie die Eingangstür geöffnet und dann wieder geschlossen wurde. Verwundert schüttelte er den Kopf. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, wovon der alte Mann da redete. Wozu hätte er ihm gratulieren sollen?
    Er schaute sich in der kargen Zelle um - graue Wände, graue Gitter, grauer Boden. Auf einem dreibeinigen Tisch in einer Ecke standen eine schmutziggraue Schüssel und ein Wasserkrug. Daneben lag das Stück Kuchen, das die Frau des Sheriffs für ihn aufgehoben hatte. Die schmucklosen Wände waren nackt bis auf die schwarze Spinne, die langsam über die getünchten Steine kroch. Eine weitere hing an ihrem Netz in dem vergitterten kleinen Fenster hoch unter der Decke. Cole war über einsachtzig groß, aber um hinauszusehen, hätte er sich auf einen Stuhl stellen müssen. Und Stühle gab es keine in der Zelle. Er konnte jedoch ein Stückchen Himmel sehen, aber auch das, wie alles andere in seinem gegenwärtigen Zuhause, war

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