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Leg dich nicht mit Mutti an: Roman (German Edition)

Leg dich nicht mit Mutti an: Roman (German Edition)

Titel: Leg dich nicht mit Mutti an: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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meine Mutter. »Als er zu Hause war, ging es ihm sofort wieder prächtig. Er tollte mit dem Hund im Garten rum und hat drei Teller von dem Mittagessen verputzt. Er hat nichts davon wieder ausgespuckt. Es hat ihm super geschmeckt.«
    »Was gab es denn?«, wollte ich wissen.
    »Pudding«, sagte Timo. »Mit bunten Streuseln.«
    »Und gesundes Obst«, sagte meine Mutter.
    »Ja«, bestätigte Timo. »Ich habe auch eine Erdbeere gegessen. Die lag auf dem Pudding.«
    »Hast du sie gewaschen?«, fragte ich meine Mutter.
    »Also, ich bitte dich!«
    »Der Tank ist leer, Mama«, meldete sich Benedikt zu Wort.
    Ich hangelte seufzend nach meinem Portemonnaie und zog einen Fünfziger heraus. »Hier. Aber fahr bitte nicht mehr so viel, ja? Außerdem muss unbedingt die Bremsleuchte gemacht werden.«
    »Hab ich schon erledigt«, sagte er.
    »Oh.« Ich war stolz auf meinen großen Sohn. »Das hast du toll gemacht, vielen Dank!«
    »Das hat gar nicht er gemacht, sondern Daniel«, sagte Sophie.
    »Wer ist Daniel?«
    »Einer aus meiner Stufe«, sagte Benedikt. »Er hat ziemlich viel Ahnung von Autos.«
    »Vielleicht kann er sich ja auch mal den Motor ansehen«, meinte ich hoffnungsvoll.
    »Ja, das will er so bald wie möglich machen, ist schon besprochen.«
    »Er handelt mit gebrauchten Autoteilen«, warf Sophie ein. »Von denen kein Mensch weiß, wo die her sind.«
    Ich hatte keine Vorurteile gegen geschäftstüchtige Abiturienten. Jeden Euro, den ich nicht der Autowerkstatt in den Rachen werfen musste, konnte ich ins Haus stecken. Ich schloss kurz die Augen, um mir die fünfstellige Summe ins Gedächtnis zurückzurufen. Was wir davon alles machen lassen konnten! Ich sah das sanierte Haus förmlich vor mir. Das neue Dach leuchtete in der Sonne (ob ich diese blauen Dachpfannen nehmen konnte? Die hatte ich neuerdings schon öfter entdeckt, sie sahen toll aus!), die Fassade war frisch verputzt (vielleicht wäre ein farbig abgesetzter Putz hübsch, eventuell in Zartgelb?), und überall blitzblanke neue Fenster. Das Haus würde wie gerade erst erbaut aussehen! Und das war nur die Außenansicht. Gerade fing ich an, in meinem brandneuen Bad zu schwelgen, als Berit den Kindern und meiner Mutter flüsternd mitteilte, dass es wohl besser sei, wieder zu gehen, da ich jetzt Ruhe bräuchte.
    Ich wollte protestieren, aber dann merkte ich, wie müde ich tatsächlich war. Meine Lider wollten sich kaum öffnen lassen. Aus dem Tagtraum wurde ein richtiger, und während meine Familie auf Zehenspitzen aus dem Zimmer schlich, sank ich in zufriedenen Schlaf.
    *
    Gleich am nächsten Morgen fing ich an, im Internet auf Handwerkersuche zu gehen. Unter anderem stieß ich auf die sehr faire Preisgestaltung eines Dachdeckers aus dem Umland, der lauter zufriedene Kunden hatte. Der wäre was für mein Haus!
    Ich war ganz aufgeregt, als ich mich durch diverse Webseiten klickte und mir Dachpfannen anschaute. Die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Modellen waren enorm. Von preisgünstig bis unerschwinglich gab es alle Kategorien von Pfannen. Dazu kamen noch Kosten für eine ordentliche neue Dämmung. Die war unverzichtbar, vor allem bei älteren Häusern. Hier waren knallharte Preisvergleiche unabdingbar. Ich legte mir eine Linkliste an, um später die vielversprechenden Firmen gleich wiederzufinden.
    Mit derselben Methode machte ich mich daran, Anbieter für Fenster und Türen herauszusuchen. Ebenso Firmen für Verputz, Bodenbelag, Sanitär, Maler- und Tapezierarbeiten. Rasch nahm das ganze Projekt erste Formen an. In ein paar Monaten wäre das alte Haus nicht wiederzuerkennen! Kein Mensch würde ihm nach der Komplettsanierung mehr das wahre Baujahr ansehen.
    Ich fühlte mich kerngesund und um Jahre jünger, als wenig später Prof. Dr. E. Habermann inmitten seiner Gefolgschaft auftauchte und mir den ärztlichen Segen zum Heimgehen gab.
    »Was uns nicht umbringt, macht uns nur härter, wie?«, meinte er scherzhaft zum Abschied.
    Er hatte ja so recht. Was war schon ein kleiner Steckschuss mit Notoperation, wenn mein Haus saniert wurde!
    Glücklich strahlte ich ihn an, als er mir ein letztes Mal seine kompetente Hand reichte. Das Leben meinte es gut mit mir!
    Während der Arztbrief für meine Entlassung geschrieben wurde, blieb mir noch etwas Zeit, an meiner Romanidee zu feilen. Rasch rief ich das Dokument auf und gab ein paar Änderungen ein.
    Die vom Leben benachteiligte Journalistin Alicia wird nach einem frustrierenden Gespräch mit der Kreditabteilung ihrer

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