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Legende der Angst

Legende der Angst

Titel: Legende der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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diese Pumpen gemacht haben.«
    Sie entzog ihm ihre Hand und schob ihn spielerisch zur Seite. »Du hast noch nicht einmal deinen High-School-Abschluß in der Tasche und ernährst dich jetzt schon von Geld, das durch Zerstörung der Umwelt gemacht wird.«
    Er packte sie und zog sie an sich. »Wen kümmert es schon, was mit der Welt geschieht? Sie ist nur dazu da, uns Spaß und ein angenehmes Leben zu ermöglichen.«
    »Und was ist mit unseren Kindern? Und mit den Kindern unserer Kinder?«
    »Darüber mache ich mir keine Gedanken.«
    »Das solltest du aber«, sagte sie und fühlte seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht.
    »Warum? Vielleicht werden sie niemals geboren werden.«
    Er küßte sie. Er küßte sie so, wie er gegessen hatte, und das war alles andere als schlecht. Hungrig und entschlossen, und doch so, daß man spürte, wie er es genoß. Sie konnte nicht anders, als sich an ihn zu lehnen; er preßte sie fest an seinen Körper. Er war wie ein Baum, stark und unverrückbar.
    Er schloß die Arme um sie, und seine Hände wanderten ihren Rücken hinab, streichelten ihren Po. Er fackelte nicht lange – das hatte Mary ihr auch schon erzählt.
    Aber sie war nicht Mary, wenn sie sich auch den vergangenen Sommer über oft gewünscht hatte, in deren Haut zu schlüpfen. Sie war keine Expertin, was die Kunst des Liebesspiels anging. Bisher hatte kein männliches Wesen sie je unterhalb der Gürtellinie berührt. Jim bewegte seine rechte Hand zu ihrem Bauch und ließ sie dann tiefer gleiten. Himmel, es fühlte sich gut an, wie seine Finger immer näher kamen. Aber Angela wand sich aus seiner Umarmung.
    »Bekomme ich nicht einmal die Chance, zwischendurch Luft zu holen?« fragte sie in dem Bemühen, locker zu klingen.
    Er streckte die Arme wieder nach ihr aus. »Ich werde dir von meiner Luft geben.«
    Sie hob eine Hand. »Warte eine Sekunde. Das geht mir ein bißchen zu schnell.«
    Er lächelte, ließ die Arme sinken und blickte auf das Wasser hinaus. »Hast du nicht Lust, schwimmen zu gehen?« fragte er.
    »Das Wasser ist zu kalt.«
    Er schickte sich an, sein Hemd auszuziehen. »Pah! Wir sind beide heiß. Außerdem ist die Nacht lau. Komm schon.«
    »Ich habe keinen Badeanzug an.«
    Er zog sich das Hemd über den Kopf und lachte. »Das ist ja das Beste daran.«
    Angela fühlte Panik in sich aufsteigen. Dies hier war ihre erste Verabredung.
    So etwas war ihr in Chicago noch nie passiert. Jim zog den Reißverschluß seiner Jeans auf, um sie dann abzustreifen. Es hatte nicht den Anschein, als ob er Unterwäsche darunter trug.
    »Warte«, sagte sie.
    »Wieso?«
    »Ich kann nicht schwimmen«, log sie.
    »Wir müssen ja nicht so weit ins Wasser gehen.«
    »Mir ist kalt.«
    »Angie.«
    »Ich hatte gerade erst eine Erkältung, wirklich. Ich sollte das nicht tun.«
    Er legte den Kopf zurück und lachte den Mond an. »Ich werde schwimmen gehen. Du kannst mitkommen, oder du kannst mir zusehen. Aber du solltest lieber vorsichtig sein, wenn du hierbleibst, weil ich vielleicht plötzlich aus dem Wasser schießen und dich mit hineinzerren werde. Ich habe so etwas früher schon einmal getan, mußt du wissen.«
    Sie kicherte nervös. »Das wußte ich nicht.«
    Angela versuchte nicht hinzusehen, als er die Jeans ganz abstreifte, doch sie konnte nicht verhindern, daß sie den einen oder anderen Blick auf Jim erhaschte. Er hatte einen beeindruckenden – nun, er war ein beeindruckender Typ. Ein geiler Hintern.
    Er war wirklich phantastisch, abgesehen davon, daß er ein wenig zu direkt war, sie zu sehr drängte. So hatte sie ihn gar nicht eingeschätzt. Aber oft lernte man Leute eben erst aus nächster Nähe richtig kennen.
    Das hier hatte nichts mit Nähe zu tun. Das war reine Lust auf Sex.
    Jim rannte nackt in den See und planschte darin herum wie ein kleiner Junge. Als er bis zur Hüfte im Wasser war, tauchte er unter, und sie zählte mehr Herzschläge, als ihr lieb war, bis er mindestens fünfzig Yards weiter wieder auftauchte. Er war ein kraftvoller Schwimmer. Das Licht des Mondes tanzte um ihn herum, und die Wasserkreise um ihn sahen aus wie kleine Wellen aus flüssigem Silber.
    »Jetzt komm schon!« rief er ihr zu.
    »Das nächste Mal!« rief sie zurück.
    Er schwamm bis in die Mitte des Sees, eine halbe Meile weit hinaus, und sie fürchtete bereits, daß er einen Krampf bekommen und untergehen würde. Aber dann drehte er sich auf den Rücken und paddelte lässig in Richtung Ufer zurück. Sie streifte einen Schuh ab und tauchte den Fuß ins

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