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Legende der Angst

Legende der Angst

Titel: Legende der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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in dem du dabei gewesen bist.«
    »Ich habe mich seitdem ziemlich verbessert. Das haben wir alle.« Leise fügte er hinzu: »Ich glaube, für Todd und Kathy zu spielen hat uns heute abend besonders angespornt, unser Bestes zu geben.«
    Sie nickte.
    »Ich bin sicher, sie sind stolz auf euch, wo immer sie auch sein mögen.«
    Jim hob das Gesicht den Sternen entgegen. »Ja«, murmelte er. Dann schüttelte er sich. »Hast du Hunger?«
    »Ich habe eben zwei Hot dogs gegessen.«
    »Aber dann hast du noch keinen Nachtisch gehabt. Laß und irgendwo etwas essen gehen.«
    »Einverstanden.« Sie deutete zum anderen Ende des Parkplatzes, wo sie ihren Wagen abgestellt hatte. »Ich bin mit dem Auto da. Sollen wir uns irgendwo treffen?«
    Er lächelte. »Hast du Angst mit mir zu fahren?«
    Sie war froh, daß es dunkel war und er nicht sehen konnte, daß sie rot wurde. Sie tippte ihm gegen die Brust und fühlte dort harte, geschmeidige Muskeln. »Du machst mir keine angst, du Riesenbaby.«
     
     
    Sie kamen schließlich überein, jeder in seinem eigenen Wagen nach Point zurückzufahren. Sie trafen sich in einem Restaurant in der Stadt das Cider Café hieß. Das Spiel hatte relativ früh begonnen, um halb sieben, und sie trafen noch vor zehn im Cider Café ein. Es gehörte zu den Restaurants der gehobenen Klasse – niemand anders aus der Schule war hier. Angela erinnerte sich daran, daß sowohl Jims als auch Marys Familie Geld hatten. Jim bestellte ein New-York-Steak, Shrimps, eine gebackene Kartoffel, Salat, Gemüse und Milch. Er sagte, daß er nach einem Spiel immer dem Verhungern nah sei. Sie fragte nach einem Kräutertee. Die Hot dogs lagen ihr schwer im Magen.
    »Sollen wir zuerst über die unangenehmen Dinge reden, damit wir sie aus dem Weg haben?« fragte Jim, als sie darauf warteten, daß ihre Bestellungen gebracht wurden.
    »Die Schießerei und Mary?« entgegnete sie.
    »Ja.« Jim verschränkte seine kräftigen Hände ineinander und beugte sich über den Tisch vor. Seine dunklen Augen waren im Licht der Kerzen alles andere als kalt. Sie schimmerten warm und geradezu einladend, und sie mußte sich ernsthaft zwingen, sie nicht zu lange anzusehen und in ihnen zu ertrinken. »Ich habe dir auf dem Friedhof nicht die ganze Geschichte über Mary und mich erzählt«, sagte er.
    »Was hast du ausgelassen?«
    »Ich habe dir erzählt, daß ich mit einem anderen Mädchen ausgehen wollte? Und daß sie deshalb eine Szene gemacht hat?«
    »Ja.«
    Jim räusperte sich.
    »Nun, das Ganze ist mir ziemlich peinlich. Ich weiß jetzt, daß ich nicht so taktlos hätte sein sollen, ihr zu sagen, mit wem ich mich besonders gern treffen wollte. Damals dachte ich aber, daß es besser wäre, es ihr zu sagen, als darauf zu warten, daß sie es von jemand anderem erfährt.«
    Angela atmete tief ein. »So?«
    »Ja. Ich wollte mich gern mit dir treffen.«
    »Mit mir?«
    »Ja«, erwiderte er nur.
    »Und das hast du ihr gesagt?«
    »Ja.«
    »Das hättest du nicht tun sollen.«
    Jim lehnte sich zurück und seufzte. »Das denke ich jetzt auch.«
    »Himmel.« Angela stöhnte. Dann runzelte sie die Stirn. Jim hatte Mary ihretwegen verlassen wollen? Vielleicht stimmte mit ihm irgend etwas nicht. Sie war so verwirrt, daß ihr die nächste Frage über die Lippen kam, bevor sie es verhindern konnte: »Warum wolltest du dich mit mir treffen?«
    Er schien überrascht, dann lachte er. »Ich mag dich.«
    »Warum? Ich meine, du kennst mich doch so gut wie gar nicht.«
    »Hast du noch nie jemanden nett gefunden, den du kaum kanntest?«
    »Doch.« Das beste Beispiel dafür saß ihr genau gegenüber. »Aber Mary ist einfach großartig.« Angela schüttelte den Kopf. Sie fühlte sich verwirrt und war völlig durcheinander. »Das muß ein ziemlicher Schock für sie gewesen sein.«
    Jim preßte unwillig die Lippen aufeinander. »Offensichtlich ja.«
    Seine Worte ernüchterten sie augenblicklich. »Haßt du sie?«
    »Nein. Ja. Ich kann sie nicht hassen, aber ich wünschte, es wäre so. Todd war mein Freund.«
    »Und was ist mit Kathy?« Es war nicht zu glauben, sie verspürte tatsächlich schon so etwas wie Eifersucht.
    »Mit Kathy war ich auch befreundet. Wir drei haben eine ganze Menge zusammen unternommen.«
    »Davon hat Mary mir erzählt.«
    Jim horchte sofort auf. »Was hat sie dir erzählt?«
    Angela schwieg eine Weile. Allein schon weil sie mit Jim hier saß, fühlte sie sich Mary gegenüber wie eine Verräterin. »Sie hat erzählt, daß das mit euch nicht mehr so gut

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