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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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kurz. »Oh, ich verstehe.«
    Miranda nickte. »Bring uns zum Fluss.
    »Zum Fluss?«, kreischte Eli, als Gin den Weg zurückeilte, den sie gekommen waren. »Bist du verrückt? Der Fluss steht im Mittelpunkt des ganzen Chaos, aus dem wir gerade fliehen wollen!«
    »Wenn man ein Problem lösen will«, sagte Miranda, »packt man es am besten ganz oben an. Und jetzt sei still.« Sie riss an der Kette, die sie miteinander verband. »Gefangene sollten nicht so viel reden.«
    Der ältere Monpress lachte und nickte Miranda zu, die mit einem Lächeln antwortete. Eli, der schnell erkannte, dass er bei ihnen nicht weiterkam, verschränkte die Arme über der Brust und konzentrierte sich darauf, nicht von Gins Rücken zu fallen.

    Der Herzog von Fron stand auf den Zinnen seiner Festung und schrie den Geistern Befehle zu, während die Lampen den Aufenthaltsort des Geisterhundes meldeten. Sie hatten die Wand bereits erreicht, drehten aber wieder um, weil ihnen wahrscheinlich klar geworden war, dass sie in der Falle saßen.
    Gut, dachte er. Sollen sie sich doch müde laufen. Er hatte im Moment andere Probleme, und eines davon stand direkt neben ihm.
    »Zum letzten Mal, Hern«, sagte Edward, »geh zurück in deinen Turm.«
    Hern neben ihm wurde bleich vor Wut und umklammerte mit aller Kraft die Zinne vor sich. »Das werde ich nicht tun«, antwortete er. »Du hast es mir versprochen, Edward! Du hast mir versprochen, dass du das Mädchen gefangen hältst, und dann gehst du hin und wirfst sie zusammen mit Monpress in den Kerker? Was hast du dir dabei gedacht?«
    »Wenn irgendwer hier wütend sein sollte, dann ich.« Der Herzog starrte den Spiritisten böse an. »Dir zu helfen hat mich fast meinen Dieb gekostet. Wenn ich nicht Vorsorge getroffen hätte, indem ich die Stadt auf verschiedensten Ebenen gesichert habe, wäre unsere Beute schon längst entkommen. Also spar dir dein Gepolter für den Geisterhof und geh mir endlich aus dem Weg. Nur für den Fall, dass du es noch nicht bemerkt hast, ich habe noch andere Probleme als nur den geflohenen Monpress.«
    Wie aufs Stichwort erhob sich ein Brausen im Süden, und er drehte sich um.
    »Othril«, sagte er, als er den ersten Windhauch auf dem Gesicht spürte, »Bericht.«
    »Die südlichen Docks befinden sich in voller Dämonenpanik«, berichtete der Wind eilig. »Heftige Panik, wenn auch nicht ganz so auffällig wie in der Schatzkammer. Ich habe wie befohlen eine Quarantäne eingerichtet. Nicht einmal eine Kakerlake wird ohne Eure Erlaubnis die Grenze überschreiten. Das sollte die Panik ein wenig eindämmen, aber Ihr wisst, dass man so etwas nicht lange unter der Decke halten kann.«
    »Das werden wir auch nicht müssen«, sagte Edward. »Das ist eine List von Monpress, die von seiner Flucht ablenken soll. Jetzt, wo er geflohen ist, wird sich das Ganze schnell wieder beruhigen.«
    Hern schüttelte den Kopf. »Was für ein verantwortungsloser Idiot setzt eine Dämonenpanik ein, nur um seine Flucht zu decken?«
    »Wenn man Monpress jagt, muss man auf alles vorbereitet sein«, erklärte Edward. »Othril, folge Monpress und der Spiritistin. Jetzt, wo ihnen klar geworden ist, dass sie innerhalb der Mauer gefangen sind, versuchen sie es vielleicht am Fluss.«
    »Das wäre gut für uns«, sagte der Wind. »Fellbros Wasser wird sie fangen wie Honig die Fliegen.«
    »Bei Monpress lässt sich nichts vorhersagen, man kann nur reagieren«, gab Edward zurück. »Beobachte ihn und gib mir Bescheid, sobald sie die Richtung ändern.«
    »Und pass auch auf das Mädchen auf«, fügte Hern hinzu. »Sie muss gefangen werden.«
    Othril erstarrte mitten in seiner Bewegung, dann spürte Hern das kribblige Gefühl eines mächtigen Windes, der ihn anstarrte. Edward allerdings winkte dem Wind zu, und er wehte in die Nacht davon.
    »Hern«, zischte Edward, sobald das Brausen verklungen war. »Wage es niemals wieder, meinen Geistern Befehle zu erteilen.«
    »Nun«, entgegnete Hern und drehte seine Hände so, dass seine Ringe bedrohlich glitzerten, »du hattest es nicht erwähnt, und ich wollte sichergehen, dass du nicht vergisst, was du mir schuldest, Edward.«
    Der Herzog wirbelte herum und packte Herns Hände, bevor der Spiritist sich auch nur rühren konnte. Dann drückte er zu, bis sich die Juwelen schmerzhaft in Herns Haut bohrten.
    »Du vergisst dich«, flüsterte der Herzog mit gefährlich leiser Stimme. »Vergiss niemals, wo du dich befindest. In Zarin magst du Einfluss haben, aber ich beherrsche Fron .

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