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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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mit seinen eigenen kriecherischen Ringgeistern tat.
    »Danke, Othril«, sagte der Herzog. »Du darfst dich entfernen.«
    Der Wind wirbelte noch einmal im Kreis, bevor er davonflog. Als er verschwunden war, öffnete der Herzog wieder eines seiner Kontobücher und kehrte zu seinen Zahlen zurück.
    Fast eine Stunde später kam einer der Diener des Herzogs in den Garten, um Herns Ankunft zu verkünden. Herzog Edward war schon lange mit der Buchführung fertig und nutzte inzwischen seine Zeit, um mit den Ranken im Hof zu arbeiten. Er befahl ihnen, erst in die eine, dann in die andere Richtung zu wachsen, und schickte sie erst die Steinwände seines Gartens hinauf und dann durch die schmale Tür des überdachten Wehrgangs, der über die dunklen Hügel im Westen hinwegsah. Er hörte, wie Hern eintrat, doch er wandte seine Aufmerksamkeit nicht von den Efeuranken ab, bis sie sich in der von ihm gewünschten Doppelspirale angeordnet hatten.
    Als er sich schließlich umdrehte, um seinen Gast zu begrüßen, entdeckte er den Spiritisten im Türrahmen. Er wirkte ziemlich wütend.
    »Also«, sagte Hern langsam. »Du wolltest etwas?«
    »Diesmal also direkt zum Thema«, meinte Edward und setzte sich wieder in seinen Stuhl. »Deine Laune muss wirklich finster sein.«
    »Nach einer langen Reise von einem Wind aus dem Bett befohlen zu werden hat diesen Effekt.«
    »Dann will ich es kurz machen«, sagte Edward knapp und zynisch. »Ich habe dir Geld gegeben, um den Geisterhof in Zarin zu dominieren. Warum also bist du wieder in Fron?«
    Hern warf ihm einen bissigen Blick zu. »Politik ist nicht wie dein Garten, Edward. Ich kann die Dinge nicht einfach in die Form zwingen, die ich wünsche.« Der Spiritist begann, im Hof auf und ab zu tigern. »Banage hat unermüdlich an seinen Verbindungen in Zarin gearbeitet. Man sollte meinen, nach einem Prozess wegen Hochverrats zu fliehen wäre eine Heldentat! Die Tinte auf ihrer Verbannungsurkunde ist kaum trocken, doch überall höre ich nur ›arme Miranda, die noble, geschundene Spiritistin, die Ehre und Sicherheit weggeworfen hat, um ihr Versprechen gegenüber ihren Geistern zu halten‹. Der gesamte Hof schluckt diesen Mist, selbst die Turmwächter, die gegen sie gestimmt haben. Das macht die ganze Angelegenheit sehr schwierig.« Hern hielt einen Moment an und sammelte sich. Edward dagegen beobachtete ihn einfach nur genau.
    »So, wie es im Moment steht«, fuhr Hern dann ruhiger fort, »ist Zarin nicht länger der beste Ort für mich, um meine Ziele zu verfolgen. Also bin ich zurückgekehrt, um meine Pläne neu zu formieren. Morgen kommen ein paar einflussreiche Turmwächter, die auf meiner Seite stehen, um unser weiteres Vorgehen zu besprechen. Es ist von unbedingter Wichtigkeit, dass wir Banages Deutung der Ereignisse entgegentreten, bevor sie den gesamten Hof wieder zu dem Kult um seine Persönlichkeit bekehrt.«
    »Mmmm.« Der Herzog nickte und wandte sich wieder seinem Efeu zu. »Stell das sicher. Ich würde nur ungern zu der Überzeugung gelangen, dass ich fälschlicherweise in dich investiert habe, Hern.«
    Der Spiritist versteifte sich, sagte aber nichts. Edward lächelte. Es erfreute ihn, dass Hern verstand, wie anders die Lage hier war. In Zarin mochte Hern Einfluss haben, aber jetzt befanden sie sich in Fron. Hier gab es keine Macht, keine Autorität, die nicht vom Herzog kontrolliert wurde.
    »Es ist spät«, sagte Hern schließlich. »Bitte entschuldige mich.«
    Edward wedelte mit der Hand und lauschte darauf, wie Hern sich umdrehte und ging. Als der Mann verschwunden war, hob Edward seine Kontobücher und die Lampe hoch und ging auf die Tür zu. Kurz bevor er sie erreichte, hielt er an und drehte sich zu seinem Garten um. Er musterte ihn für einen Moment – die wohlgeordneten Farben, den süßen Duft der Blumen, die perfekte Ordnung. Befriedigt sagte er: »Gute Nacht.«
    Sobald die Worte seine Lippen verlassen hatten, schloss sich jede einzelne Blüte im Garten. Dann nahm Herzog Edward von Fron seine Lampe und ging durch die leeren Gänge in sein Bett.

Kapitel 10

    W eit, weit westlich von Fron, am äußersten westlichen Rand der unfruchtbaren Küste von Tamil, dem westlichsten der Ratskönigreiche, rannte Gin mit einem knochigen Hasen zwischen den Zähnen über das karge Gras. Sein wirbelndes weißes Fell machte ihn in den Wolken aus kalter, salziger Meeresgischt fast unsichtbar. Hier traf das Land auf das Wasser und bildete hohe Klippen, als hätte der Kontinent dem

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