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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Sonnenzyklus), Frühling
    Caphalor hetzte den Nachtmahr durch die Weiten des Fflecx-Reichs, weg vom verlassenen Königspalast und immer den Wagenspuren nach.
    Sie stammten von Munumon, wie er an den Gegenständen erkannte, die er unterwegs fand. Er erinnerte sich, einige davon im Palast gesehen zu haben. Anscheinend verloren die Karren auf ihrer Flucht vor dem Dämon immer wieder Teile ihrer Fracht.
Sie werfen Ballast ab, um schneller zu sein.
    Das Land hatte sich seit ein paar Meilen auf faszinierende Weise verwandelt.
Es muss das Werk des Nebeldämons sein, von dem der Gålran Zhadar gesprochen hat. Das will ich genauer sehen.
    Neben einer kleinen Baumgruppe brachte er Sardaî zum Stehen, stieg ab und betrachtete sie.
    Die Bäume waren schwarz geworden, sahen abgestorben und blattlos aus   – und behielten dennoch ihre Lebendigkeit, wie er durch einen Schnitt in den Stamm feststellte. Das Harz hatte sich jedoch gewandelt, stank und wirkte wie Öl, ohne die goldene Farbe.
    Caphalor zertrat einen Pilz, zerteilte einen kleinen Busch undrupfte einige Halme aus, um festzustellen: Jede Pflanze, die ihre Wurzeln ins Erdreich geschlagen hatte, litt unter der Macht des Dämons. Manche verdorrten und blieben auf getrockneten Stängeln stehen, andere veränderten die Farbe ihrer Blüten und Blätter. Sogar das Gras unter Sardaîs Hufen war grau. Es wirkte bizarr und fremd. Wie in einer anderen Welt.
    Mir gefällt diese Veränderung ausnehmend gut.
Der Tod umgab ihn allgegenwärtig. Er atmete ihn ein und genoss es, ein Teil des toten Landes zu sein. Der Ausdruck sagte ihm mehr als zu.
Totes Land.
Und genau das wird bald Tark Draan widerfahren
!
Weder Elben noch Zauberer noch Krieger konnten ihrem Bündnis widerstehen.
    Er schwang sich in den Sattel und verfolgte die Spuren weiter.
    Caphalor entdeckte rechts und links des Wegs mehrere enthauptete Leichen. In erster Linie handelte es sich um Fflecx, aber auch ein paar Barbaren waren darunter, die den Zug wohl angegriffen hatten. Nur durch das Einschlagen oder Abtrennen des Schädels ließ sich die dämonische Macht brechen, und die zurückgekehrten Toten stürzten leblos in den Staub.
    Gegen Abend sah er vier Wagen vor sich auf der Straße dahinrasen, so gut es die brüllenden Ochsen erlaubten, die davor gespannt waren. Auf den Ladeflächen türmten sich Kisten, Säcke und lose Dinge.
Die Fflecx haben ihr Hab und Gut in höchster Eile aufgeladen. Kein Wunder, dass sie so viel verlieren.
    Caphalor nahm den Bogen und legte einen ersten Pfeil auf die Sehne. Der Abstand betrug sechshundert Schritt.
Er würde sein Kommen ankündigen, um Munumon und die Reste seines Hofstaates in Furcht zu versetzen.
Sie sollen erkennen, dass sie mir nichts entgegenzusetzen haben
.
    Er spannte den Bogen und zielte auf einen der Fflecx auf dem letzten Wagen.
    Es verging eine Weile, bis der Pfeil die Strecke in einem hohenBogen zurückgelegt hatte und dem Wesen mitten durch die Brust fuhr. Das Geschoss nagelte ihn an einer Kiste fest; die übrigen Fflecx bemerkten zunächst nicht, was geschehen war. Doch dann setzte das aufgeregte, ängstliche Gekreisch ein.
    Erbärmliche Kreaturen
!
Caphalor lachte zufrieden und ließ den Nachtmahr antraben, während er einen weiteren Pfeil aus dem Köcher zog.
Ihr wisst nicht einmal, woher der Tod euch ereilt.
Gleich danach lag ein weiterer Fflecx durchbohrt und tot auf dem Wagen. Es gab dort nichts, das Schutz vor dem treffsicheren Auge und den überlangen, präzise fliegenden Geschossen bot.
    Das erkannten auch die Fflecx, nachdem ein Dritter von ihnen durch Caphalor erlegt wurde. Sie sprangen von den Wagen und schlugen sich rechts und links in die Büsche, während die Ochsen weiterrannten.
    Caphalor befahl Sardaî, in Galopp zu verfallen, um zum ersten Wagen des Zugs aufzuschließen.
Ich sehe euch
!
Im Vorbeireiten schoss er zwei weitere unvorsichtige Fflecx nieder, die aus dem Unterholz gelugt hatten.
    »Trage mich nach vorn«, sagte er zu Sardaî, denn dort vermutete er den einstigen Herrscher. Als er auf der Höhe des Bocks war, sah er Munumon, der unter den Sitzbrettern kauerte. Er hatte die Zügel in der Hand und trieb die Ochsen an. Der Nachtmahr trabte bequem neben ihnen her.
    »König der Fflecx«, rief Caphalor und hängte den Bogen an den Sattel.
    Munumon zuckte zusammen und kroch tiefer unter das Bänkchen. »Ich komme nicht raus«, schrie er gegen das Rattern der Räder und Kettenklirren an. Er erinnerte an eine Kröte, die sich Schutz suchend unter

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