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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Brüsten, um sie zu beruhigen. Die Bälger spürten, dass etwas nicht stimmte.
    Er war   – wie alle Albae   – so leise, dass sie weder ihn noch seine Truppe hörten, als sie sich mit gezückten Waffen zwischen ihnen verteilten.
    Caphalor deutete auf den größten von ihnen und machte das Zeichen für »Anführer«.
    Sinthoras betrachtete das unförmige Gesicht des stark riechenden Barbaren vor sich, der im Dunkel einfach weiteraß und keine Ahnung hatte, wie nahe ihm der Tod war.
Ihr Einfältigen. Es ist ein Wunder, dass ihr so lange überlebt habt.
Der Mann biss herzhaft in ein Wurstende, die Füllung quoll daraus hervor, verschmierte seine Mundwinkel und die ungepflegten Barthaare. Er wischte sich darüber und rief etwas, was der Alb als Aufforderung an eine der Barbarinnen verstand, die Lampen zu entfachen; danach rülpste er und tastete nach dem Becher, der nach Schnaps roch. Sinthoras empfand Abscheu und Ekel.
Eine Klinge ist zu schade für dich.
Er nahm den Becher, bevor ihn der Barbar zu greifen bekam, und rammte ihn dem Mann mit einer harten, brutalen Bewegung in den Hals.
    Sein Angriff war der Auftakt zum Überfall.
    Die Albae töteten die Barbaren und Barbarinnen mitsamt der Brut innerhalb zweier Herzschläge. Nur ihr Anführer bekam einen betäubenden Schlag gegen die Schläfe. Mit dem letzten Röcheln erlaubte Sinthoras dem Licht, heller zu scheinen.
    Die Albae standen verteilt im Raum, jeweils bei einem oder mehreren Leichnamen. Sinthoras hörte mitunter leises Plätschern, mit dem das Blut aus den breiten Schnitten und dickenAdern quoll.
    Caphalor schüttete dem benommenen Barbarenanführer den Krug mit Wein ins Gesicht und versetzte ihm mit der Rückhand des Panzerhandschuhs eine schallende Ohrfeige.
    »Dämonen!«, spie er stammelnd aus und wollte vor Caphalor zurückweichen. Er wog mindestens das Zweifache des Albs, war muskulös und wirkte enorm stark   – aber dennoch war sein Wille gebrochen. »Ihr Dämonen der Berge, ich   …«
    »Was willst du im Grauen Gebirge, Mensch?«, fragte Caphalor mit tiefer Stimme. »Wer schickte dich hierher?«
    Sinthoras spürte, dass der Nostàroi Furcht gegen den Barbaren sandte und seine Seele folterte.
Seine Gabe kommt mir wirkungsvoller als meine vor,
wunderte er sich.
Hat das seine Gram verschuldet
?
    »Wir sind Truppen aus Gauragar. Unser König schickte uns aus, um den Pass zu erforschen, doch wir   …« Der Mensch schwieg unsicher.
    Caphalor verstärkte seine Aura aus Furcht, die als unsichtbare Welle gegen Sinthoras schwappte und ihn schaudern ließ. »Die Wahrheit, Mensch!«, herrschte Caphalor ihn an.
    »Wir sind zu Räubern geworden«, rief er schrill und entsetzt und langte sich an die Brust, als könne er so sein Herz beruhigen. Er starrte in das albische Antlitz. »Ihr habt nicht einmal meine Söhne verschont«, heulte er.
    »Weswegen sollten wir das tun?«, sagte Caphalor scheinbar freundlich. »Sie sind die nichtswürdige Brut eines Verbrechers gewesen. Ist es unrecht, geborene Gesetzeslose mit dem Tode zu bestrafen, ehe sie Schlechtes zu tun vermögen?« Er legte die Dolchklinge an die Barbarenwange. »Woher nehmt ihr den Proviant?«
    »Wir bestehlen die Unterirdischen«, gestand er sofort. »Wir haben einen Tunnel durch ein Gestein gegraben, das sie Scheingranit nennen.«
    »Und sie wissen wirklich nichts davon?«, knurrte Caphalor und setzte die Schneide auf die Haut; durchtrennte Barthaare rieselten herab und landeten auf dem Hemd des Barbaren, der ein »Nein« flüsterte. Auf Caphalors Geheiß erklärte er, wo sich der Gang befand. »Hast du noch Fragen an ihn, Sinthoras?«
    »Nein.«
    »Dann«, sagte der Alb bedächtig, »heißt dein Tod Caphalor.« Der Dolch zerteilte dem Barbaren den Hals; lediglich die Wirbel verhinderten, dass der Kopf herabfiel. »Ich nehme dir das Leben, und deine Seele soll vor Tion treten und verschlungen werden.« Peinlich genau achtete er darauf, nicht von dem sprühenden Blut benetzt zu werden.
    »Machen wir uns auf   …« Sinthoras vernahm Gepolter hinter der anderen Tür, die unmittelbar danach aus dem Schloss gesprengt wurde: Ein gerüsteter Unterirdischer stand mit erhobenem Kriegshammer vor ihnen und schrie: »Habe ich euch, ihr Brot…« Er bemerkte die Toten, die Albae und schwieg verwundert.
    Sinthoras erkannte im Gang hinter ihm noch mehr der kleinwüchsigen Torwächter.
Sie haben die Spur der Räuber also doch aufgenommen
!
    Caphalor kam ihm zuvor, als er seinen zweiten Dolch zog und leise

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