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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Freund. Lass sie spüren, was du fühlst. Du wirst sehen, dass mit jedem toten Elben unter den Hufen deines herrlichen Nachtmahrs dein Schmerz weniger wird. In   …« Ruckartig wandten er und Caphalor die Köpfe nach rechts, wo ein Steinchen den Hang hinabkullerte.
    »Ein Barbar«, wisperte Caphalor, »etwa achtzig Schritt über uns. Er sieht aus einer Höhle herab.«
    »Wie schnell können wir dort sein?«
    Caphalor riss den Bogen herab; schon hatte er einen Pfeil in der Hand und sandte das Geschoss zu dem entdeckten Späher. Getroffen fiel der Mann aus dem Loch und schlug leblos auf demBoden auf. »Nicht nötig«, merkte der Alb an. »Ich habe ihn zu uns geholt.« Er bedeutete den Albae, abzusitzen und die Umgebung zu sichern.
    Sinthoras hatte das veränderte Verhalten des Nostàroi schon seit Längerem bemerkt. Er benahm sich, wie es sich eines Kriegers, eines Helden gebührte und nicht wie ein Adliger vom Land, der ab und zu in den Krieg ritt. Sein neues Auftreten ließ die eigenen Soldaten ehrfürchtig zu ihm aufschauen und die Verbündeten in größtem Respekt von ihm reden.
Er hat nichts mehr mit dem weicheren Caphalor gemein. Stünde er nun noch auf der Seite der Kometen, wäre es perfekt.
    Vor nicht allzu langer Zeit hätte Sinthoras dies alles sehr eifersüchtig gemacht. Heute blieb er gelassen. Er sah in ihm keinen Gegner mehr, zumal das Politische längst entschieden war: Der Feldzug lief, und das gesamte Sternenreich zeigte sich inzwischen begeistert von dem Vorhaben. Weil der Erfolg durch die Teilnahme zweier solcher Helden nicht mehr infrage gestellt werden konnte.
    Vom Rücken ihrer Nachtmahre aus blickten er und Caphalor teilnahmslos auf den erschossenen Barbaren herab. Er sah verwahrlost aus, trug Pelze über den Resten einer Uniform und eines rostigen Kettenhemdes.
    Sinthoras stocherte mit der Lanze an dem Toten herum, schlitzte den Proviantbeutel auf. »Er hat genug zu essen bei sich. Scheint, als wäre er ein Barbar, der einst zu einer Expeditionseinheit gehörte.«
    Caphalor sah zur Höhle hinauf. »Es gibt gewiss noch andere. Wir sollten sie erlegen, bevor sie uns sehen und die Unterirdischen zu warnen versuchen.« Wieder gab er Anweisung, und die Hälfte der Truppe machte sich an den Aufstieg. Er folgte ihnen mit einigem Abstand.
    Sinthoras hing sich die Lanze mit einem Riemen über den Rücken und erklomm den steilen Kletterpfad, der auf den ersten Blick nicht zu sehen gewesen war. Der Rest der Truppe blieb bei den Nachtmahren und hielt Wache.
    Lautlos betraten sie die Höhle, in der es nach Barbar stank. Ein einfaches Lager für zwei Leute, ein Kehrrichteimer, alte Decken und Pelze auf Strohsäcken.
    »Ein Spähposten«, schätzte Caphalor und zog einen seiner Dolche. »Aus den Soldaten sind gewöhnliche Räuber geworden. Ich nehme an, sie halten Ausschau nach Kaufleuten, die es noch wagen, diese Strecke zu benutzen.«
    Sinthoras stimmte mit einem Nicken zu. »Da hinten«, sagte er und machte auf einen Gang aufmerksam. Der Trupp bewegte sich vorwärts; Licht benötigten sie keines.
    Die Luft wurde muffig und abgestanden, sie kamen an Lampen mit abgebrannten Dochten vorüber, deren Petroleumbehältnis nicht aufgefüllt worden war. Die Ränder des Stollens sahen aus, als seien sie natürlichen Ursprungs; die abgewaschenen Kanten sprachen für einen Wasserlauf, der sich einst seinen Weg durch den Fels gebahnt hatte.
    »Wir laufen am Steinernen Torweg in gerader Linie vorbei«, sagte Sinthoras. »Der Gang führt uns weg.«
    »Und er verläuft in einem sanften Bogen nach Nordosten. Ich frage mich, ob die Unterirdischen ihn kennen.« Caphalor lächelte. »Ich bete zu Samusin, dass wir auf etwas gestoßen sind, womit wir den Bärtigen einen Stich in den Rücken zufügen können.«
    Eine Tür erschien vor ihnen, unter dem Spalt drang Lichtschein hervor.
    »Einen lassen wir am Leben. Die anderen müssen sterben.« Sinthoras rief seine Magie, sein Rückgrat erwärmte sich. Die schwarzen Gespinste der Furcht waberten durch den Schlitz und drangen in den Raum dahinter, suchten die Lichtquellen und erstickten sie. Er sah seine Gegner im Dunkeln sitzen und wie siesich nicht zu erklären wussten, was ihnen geschah.
Der Tod kommt zu euch. Und er ist euch gewiss.
Als er die erschrockenen Ausrufe von Barbaren vernahm, öffnete er leise die Tür.
    Sinthoras erkannte in erster Linie Barbaren vor sich. Zwei hässliche Barbarinnen saßen im hinteren Teil auf ihren Betten und hielten Säuglinge an ihren dicken

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