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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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ihrem Bruder. Mit einer gehauchten Silbe erteilte er den Befehl zum Angriff.
    Der erste Diener schlug mit dem Schwert nach dem Geschöpf, als könnte er sehen, wo es stand. Aber seine Klinge wurde vom Hammer pariert und zur Seite geschlagen; der zweite Hammerkopf zertrümmerte ihm die rechte Gesichtshälfte.
    Der Gålran Zhadar sprang in den Angriff des zweiten Leibwächters hinein, unterlief die Schneide und lenkte sie mit demHammer in den Bauch des dritten Dieners, während er mit dem anderen Hammer beide Knie des nächsten Gegners zerschmetterte. Schnell hob er die Waffe und drosch den Hammerkopf auf den zum Schrei geöffneten Mund des Albs. Dem vierten Leibwächter schlug er beide Hämmer gegen die Schultern, woraufhin die Schlüsselbeine brachen und der Alb im Oberkörper wie nach innen knickte.
    Dann wandte sich der Gålran Zhadar langsam zu den Unauslöschlichen um. Ein unbestimmbarer Laut drang aus seiner Kehle, und die Köpfe seiner Waffen wurden von magischem Licht umspielt.
    »Wenn du mich töten willst, Nagsar Inàste, dann versuche es selbst«, riet er ihr lauernd. »Wagst du es? Mich haben Völker einst
Gott
genannt.«
    Sie darf nicht verletzt werden.
Nagsor Inàste bemerkte, dass seine Schwester sich durchaus hinreißen lassen würde, wenn sie weiter gereizt wurde. Die magische Kraft, die von dem Geschöpf ausging, schien sie nicht zu stören. Rasch trat er zwischen sie und den Gålran Zhadar. »Wir brauchen noch die Anweisung, wie wir den Spion bei den Untergründigen dazu bringen, für uns zu arbeiten«, sagte er und senkte das lange Schwert. »Aus diesem Grund lassen wir dir das Leben.«
    »Oh, wie nobel von dir.« Der Gålran Zhadar lachte dumpf, und das Leuchten um die Hämmer legte sich; dennoch behielt er sie in den Händen. »Nobel und selbstlos.« Mit diesen Worten schritt er durch die Halle zur Tür hinaus und lachte dabei immer lauter.
    »Du lässt ihn wirklich gehen?« Nagsar Inàste konnte nicht fassen, dass der Gålran Zhadar mit dem Leben davonkommen sollte. Sie hob ihr Schwert. »Wir müssen ihn töten, sobald er uns gesagt hat, was wir brauchen! Er darf mit seinem ungebührlichen Verhalten nicht lebend davonkommen.«
    Nagsor Inàste betrachtete die toten Diener und deren schreckliche Wunden.
Ihr Blut wird nicht vergeudet werden, dafür dienten sie mir zu treu. Vielleicht lassen sich aus den zerschmetterten Knochen Skulpturen schaffen. Etwas über zerstörte Körper und zerstörte Seelen.
»Dir ist eines in deiner Wut entgangen, geliebte Schwester.« Er nahm ihr das Schwert aus der Hand. »Er sah unsere Züge und ist nicht wahnsinnig geworden. Was schließt du daraus?« Er küsste sie sanft auf die Stirn, bevor sie zu einer Erwiderung ansetzen konnte, und ging an ihr vorüber, um Sklaven zu rufen, welche die Leichen für ihn ausbeinten und das Blut auffingen. »Wir lassen ihn ziehen.«
    »Was ist mit dem erstarkten Dämon?«, sprach sie in seinen Rücken.
    »Gib nichts darauf«, beruhigte er sie. »Wir sind ihn bald los.«
Das hoffe ich.

    Ishím Voróo (Jenseitiges Land), Albae-Reich Dsôn Faïmon, Dsôn, 4371. Teil der Unendlichkeit (5199. Sonnenzyklus), Sommer
    Raleeha erhob sich mit einem leisen Stöhnen von ihrem Lager.
    Es war früh am Morgen, die Sonne stand noch jenseits des Kraterrandes, und das Licht fiel schwach, beinahe ängstlich durch das Fenster.
Ein neuer Tag.
Ihr erster Blick galt der Wunde an ihrer Seite, wo Timānris sie erwischt hatte. Die Naht hielt.
    Im Gegensatz zur Albin hatte sie sich von ihrem Sturz und ihrer Verletzung weitestgehend erholt. Alle nahmen an, dass die Sklavin ihrer Herrin zu Hilfe hatte eilen wollen und mit ihr die Treppe hinabgestürzt war. Raleeha erzählte auch nichts anderes.
    Timānris lag seit dem »Unfall« in ihrem Bett, bleicher als sonst, der Endlichkeit nahe und nicht ansprechbar. Verschiedene Heiler hatten sie bereits besucht, und ihre Einschätzung bliebstets die Gleiche: Der Aufprall mit dem Kopf hatte die Gedanken und alles Wissen gelöscht. Geblieben waren ihr die einfachen Fertigkeiten wie Atmen, Schlucken und Ausscheidungen; nur diese verhinderten, dass der Tod ihr Herz anhielt.
    Einmal mehr werde ich die tapfere Sklavin spielen, welche um ihre Herrin bangt.
Jeden Tag saß sie für längere Zeit am Bett, sprach über die neuen Werke und zeigte sie Timānris sogar, als ob diese durch die geschlossenen Lider schauen könnte.
    Dabei verging Raleeha insgeheim vor Furcht. Sobald die Götter die Albin erweckten, wäre es um sie

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