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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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dieser mit dem Brustkorb verbunden war. Kreischend taumelte der Fflecx nach vorn, stürzte vom Wehrgang in die Tiefe und trieb sich den Schaft vollends durch den Körper. »Jetzt bringt mich zu eurem Kö…«
    Er konnte den Satz nicht beenden. Von allen Seiten schwirrten die kleinen Pfeile auf ihn zu. Manche zerbrachen an der Rüstung, aber andere schlüpften durch schmale Spalte oder trafen ihn an ungeschützten Stellen.
    Sofort schien sein Blut zu kochen, und die Farben änderten sich. Zehen und Finger erhitzten sich, die Unterschenkel wurden taub, und er geriet ins Schwanken. Sein Gleichgewichtssinn schwand mit jedem Atemzug mehr. Die Welt wurde zu allem Überfluss noch bunter, als die Fflecx sie gestaltet hatten, und aus einer Sonne wurden zehn Dutzend, die als lachende, helle Bälle vom Himmel fielen und umherhopsten.
    Sinthoras versuchte, einen davon zu fangen. Er bekam einen blauen zu fassen, aber das Gebilde zersprang in seiner Hand und schleuderte ihn davon.
    Sinthoras flog und flog und flog   …

    Ishím Voróo (Jenseitiges Land), Lar Too (Niemandsland), nahe der Grenze zum Reich der Fflecx, 4370. Teil der Unendlichkeit (5198. Sonnenzyklus), Sommer
    Der Alb und die Sklavin hatten unter einem Felsvorsprung in einer Schlucht ihr Nachtlager aufgeschlagen.
    Caphalor betrachtete die Karte, dann den Weg, der im Licht der Gestirne vor ihnen lag und auf ein helles Band zuführte, und wieder die Karte.
    Die Hufspuren, die sie von Sinthoras’ Nachtmahr gefunden hatten, waren frisch. Höchstens noch einen halben Tag, und sie hätten ihn eingeholt. Das Band war nichts anderes als die Grenzpalisaden der Fflecx.
    Raleeha saß neben dem Feuer, das er für sie in einer Nische entfacht hatte, damit der Schein nicht zu weit leuchtete. In Lar Too lockten Flammen die Ungeheuer eher an, als dass sie sie abschreckten. Doch Caphalor verließ sich auf seinen Instinkt, den Nachtmahr und sein Waffengeschick.
    Die Frau trank mühsam mehrere Schlucke Wasser. Das Würgeband, das vom Kinn bis zum unteren Halsansatz reichte, hatte er nicht gelockert. Doch sie musste bei Kräften bleiben, wenn er etwas über seinen Rivalen erfahren wollte.
    Er stand auf, kam auf sie zu und öffnete alle drei Schnallen, dann warf er etwas von seinem Proviant vor sie auf den Boden. »Iss das«, befahl er.
    Raleeha machte sich über die Bissen her und trank noch etwas Wasser, das er ihr in eine Steinmulde gegossen hatte. Ihre Sklavenlippen würden seine Flasche nicht berühren.
    Er setzte sich ihr gegenüber und wartete, bis sie ihren Hunger gestillt hatte. Sie wirkte nicht wie eine der ungeschlachten Barbarinnen, die auf seinen Feldern schufteten. Die Finger waren feingliedrig, ohne Falten und Risse, die Haut im Gesicht weiß wie Marmor. Er folgerte daraus, dass sie eine hohe Stellung innerhalb der Familie Lotor innegehabt hatte. Selbst jetzt, wo ihrGewand zerschlissen und ihre Haare unordentlich waren, bewahrte sie sich eine aufrechte Haltung.
    »Was kannst du mir über deinen Gebieter berichten?«, fragte er sie. Es war der erste Satz, den er an sie richtete, seit sie vom Fluss aufgebrochen waren.
    Die Frau deutete eine Verneigung an. »Ich verstehe Eure Frage nicht, Ehrwürdiger«, gab sie zurück.
    »Was mag er, und was mag er nicht? Ich möchte mehr über ihn erfahren.«
    Sie zögerte. »Ihr verfolgt ihn wegen eines Deliktes, Ehrwürdiger?«
    Caphalor schüttelte den Kopf und wurde sich zu spät bewusst, dass sie ihn nicht sah. »Nein«, sagte er daher. Kurz dachte er daran, sie für die unangemessene Gegenfrage zu züchtigen, doch dann verzichtete er darauf. Es war vielleicht besser, wenn er zunächst freundlich auftrat, um somit mehr Wissenswertes von ihr zu erfahren. Außerdem gehörte sie nicht ihm. »Wir sollen zusammen reisen, und er ist zu früh aufgebrochen. Ich versuche zu ergründen, weswegen er so etwas tun sollte.« Natürlich wusste er, weswegen Sinthoras allein losgeritten war, doch er wollte ihr zuerst ein paar lockende Fragen stellen. Was wusste sie über seinen Kontrahenten?
    »Das kann ich Euch nicht beantworten, Ehrwürdiger«, räumte Raleeha ein, »denn er zieht mich nicht ins Vertrauen. Nur wenn es um die Malerei geht, genieße ich sein   …« Sie brach ab. »Das heißt, ich genoss es. Bis vor Kurzem. Vor der Sache mit dem Gelb.«
    »Gelb? Nicht etwa Pirogand-Gelb?«
    »Doch«, sagte sie verblüfft.
    »Dann verdanke ich es dir, dass ich meiner Tochter keinen Baro nach Hause bringen konnte, weil ihn dein Gebieter wegen der

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