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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Schwäche litt.
    Er lenkte den Nachtmahr dem ersten Gegner entgegen und ließ ihn zuschnappen. Die messerscharfen Zähne rissen einen großen Fetzen Fleisch aus dem Leib heraus und erwischten Adern, sodass graues Blut spritzte. Brüllend fiel das Scheusal um und versuchte, die Wunde mit den Händen zu verschließen.
    Caphalor konzentrierte sich, verdrängte die Sterne und gab dem Arm die alte Kraft wieder. Dem nächsten Troll schoss er durchs Maul und tötete ihn auf der Stelle. Der dritte Feind tat einen unerwarteten, langen und hohen Sprung und drosch dabei mit einer langen Kette zu.
    Der Alb duckte sich unter den schweren Gliedern weg, aber der Hengst wurde am Hals getroffen und rutschte auf dem weichen Matsch aus.
    Caphalor schleuderte den Bogen weg. Er stieß sich vom Sattel ab, damit er nicht vom Nachtmahr begraben wurde, rollte über die Schulter ab, kam auf die Füße und hechtete in derselben Bewegung zur Seite.
    Dort, wo er eben noch gestanden hatte, schlug die Kette ein. Schlamm spritzte umher.
    Der Alb zückte seine Kurzschwerter, deren Rückseiten leicht gezahnt waren. Dann nahm er Anlauf und rutschte auf das Scheusal zu, das mit der Kette wie mit einer Peitsche arbeitete und ihn zu treffen und einzuwickeln versuchte. Während der Troll ihn immer wieder verfehlte, näherte sich Caphalor ihm und bereitete sich auf einen Sprung vor. Er würde seinem Gegner die Kehle aufschlitzen, die dieser ihm bei jeder Ausholbewegung ungeschützt darbot.
    Wieder gebar das Unterholz einen Feind. Doch es warkein Troll, der in gebückter Haltung und rasend schnell auf Caphalor zusprang. Etwas größer als ein Waldbär, weniger zottig, doch mit mehr Muskeln und einer längeren Schnauze versehen, lief er auf den Hinterbeinen, die langen Arme mit den Pranken zum Schlag erhoben und die Schnauze weit aufgerissen. Die Nägel und Zähne glichen Glas und schimmerten durchsichtig.
    Caphalor wusste, was sich da einen Weg zu ihm bahnte: ein Srink! Es wunderte ihn, ein solches Geschöpf ausgerechnet hier anzutreffen. Das Gebiet der Fflecx war nicht bekannt dafür, diese hochgradig gefährlichen Räuber zu beherbergen. Die Alchemikanten hatten dank ihrer Gifte alles ausgerottet, was ihnen nicht passte   – abgesehen vom Gålran Zhadar.
    Was die Srink so gefährlich machte: Sobald sie im Kampf einen Gegner mit ihren Pranken trafen oder die Zähne in ihn schlugen, verloren Nägel und Gebiss ihre stahlgleiche Härte und brachen ab! Sie blieben im Fleisch stecken, splitterten wie Glas und ließen sich nur mit enormem Aufwand aus den Wunden ziehen. Meistens verursachte das Entfernen eines Srink-Zahnes oder eines Nagels eine schwerere Verletzung als der Treffer an sich. Dem Srink machte der Verlust weniger aus: Was fehlte, wuchs sogleich wieder nach.
    Vor Caphalors Augen verbiss sich der Srink in die Flanke des Trolls. Er meinte, das leise Knistern zu hören, mit dem sich die Fänge aus dem Kiefer lösten. Der Srink sprang nach hinten und gab einen bellenden Laut von sich. Der Troll heulte erbärmlich auf und pulte in der Wunde, die in seiner Seite klaffte.
    Der Alb sah, wie die Zahnfragmente die Finger zerschnitten und sich durch den Druck immer tiefer in den Troll bohrten. Er heulte noch schrecklicher und sank nieder, den Srink und Caphalor vergessend.
    »Gebieter!«, vernahm er Raleehas Schrei und fuhr herum.
    Der kleine Wagen war von fünf Trollen angehalten worden.Zwei hatten die Ponys bereits zerfetzt und fraßen gierig das warme Fleisch; ein anderer stopfte sich die Überreste des Gnoms in den Schlund, und wieder ein anderer hatte die Sklavin gepackt und schälte sie aus der schlammigen Kleidung, um sie besser verschlingen zu können. Der fünfte Troll wartete, bis sein Kumpan so weit war.
    Der Srink hatte Raleehas Schrei ebenfalls gehört. Er legte den Kopf in den Nacken und stieß einen lauten, durchdringenden Ruf aus.
    Samusin, wo bist du
? Ich brauche deinen Beistand
!
    Caphalor eilte an dem Srink vorbei, nahm seine Fernwaffe auf und rannte auf Raleeha zu. Dabei feuerte er vier Pfeile ab. Sie war zu wichtig für ihn und das Sternenreich, um sie als Trollfressen enden zu lassen.
    Der Regen hatte die Bogensehne bereits weicher gemacht, und die Wucht, mit der die Geschosse einschlugen, verringerte sich. So brachten sie nur dreien den Tod, die anderen beiden verwundeten die Trolle lediglich. Einer fuhr herum und rannte auf den Alb zu, der den Bogen fallen ließ und wieder seine Schwerter zur Hand nahm.
    »Samusin!«, rief er laut in

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