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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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den Himmel. »Gib mir die Kraft, die ich benötige, um den Abschaum zu überwinden!« Er warf sich gegen den Angreifer.
    Es war Caphalor ein Leichtes, den trägen, doch tödlich-kräftigen Attacken seines Gegners zu entgehen und dem Troll die Oberschenkel mit blitzschnellen Hieben längs aufzuschlitzen. Brüllend stürzte die Bestie zu Boden, und Caphalor kümmerte sich um den letzten Gegner, der Raleeha noch immer gepackt hielt und keinerlei Anstalten machte, sie auf den Boden zu setzen.
    »Haltet Euch bereit, mein Halbgott!«, rief Karjuna plötzlich und sprang dem Troll todesverachtend ins breite Kreuz. Sie hielt das Schwert, das dem Gnom gehört hatte, und zielte auf den Nacken.
    Aber das Scheusal hatte sie gehört, warf Raleeha zu Boden und fing die Angreiferin im Flug auf. Unmittelbar vor sich schleuderte er sie in den Matsch.
    Diese Tat wird dich nicht vor dem Tod bewahren, Fleischdiebin.
Caphalor hatte die Gelegenheit wahrgenommen und den Troll umrundet.
Erst dieses Vieh, dann du.
Er durchtrennte ihm die Kniesehnen, sodass er niederfiel, und stach ihm gleichzeitig in beide Nieren. Mit einem Grölen bäumte sich der Troll auf und kippte hintenüber. Rasch wich ihm Caphalor aus und sprang auf den Leichnam, um eine bessere Übersicht zu erlangen.
    »Gebieter?«, rief Raleeha hilflos und tastete um sich. Ihr Kleid hing in Fetzen herab, um die Blöße kümmerte sie sich nicht. Überall an ihr haftete zäher Schmutz, auch im Gesicht. »Was ist geschehen? Sind das Trolle?«
    »Ruhig«, sagte er knapp und drehte sich unentwegt, das Dickicht im Auge behaltend. »Sei still, Raleeha. Es kann sein   …«
    Fünf weitere Srink stürmten aus dem Wald, die pelzigen Ohren drohend aufgestellt. Sie umkreisten Caphalor, Raleeha und Karjuna, die sich stöhnend erhob und das Kurzschwert in die Hand nahm. Sie spie Schlamm aus und sah sich ebenfalls um.
    »Wölfe!«, flüsterte Raleeha furchtsam. »Hören die Schrecken niemals auf?«
    Im Wald erklangen noch immer Geräusche; weitere Srink schienen herbeizueilen, während die sechs anderen Exemplare sie beobachteten und bewachten.
    »Es sind Srink«, antwortete er. Sie galten in Dsôn als halbwegs intelligent, rotteten sich in Gruppen von dreißig bis vierzig Tieren zusammen und durchstreiften überwiegend die Gebiete, in denen es Bäume und eine gute Deckung gab. »Ich kann mir das Interesse der Bestien an uns nicht erklären. Seit der Ausrottung zahlreicher Srink meiden sie das Gebiet derGnome   – heißt es.« Er kannte zwei Albae in Dsôn, die sich Srink als Sklavenbewacher hielten, weil sie schneller und schlauer als Hunde waren.
    Doch als nun ein halbes Dutzend Srink auftauchten, die auf den Hinterbeinen gingen, Brustharnische sowie Helme trugen und lange, gebogene Schwerter in den Klauen hielten, musste Caphalor eingestehen, dass er mehr als überrascht war. Einer von ihnen, ein stattliches, breit gebautes Exemplar, trug eine rote Schärpe mit einer Rune darauf um den Bauch. Der Anführer! Es könnte genügen, ihn auszuschalten.
    Caphalors Knie wurden einen kurzen, schrecklichen Moment weich. Das Gift zeigte ihm, wozu es in der Lage war. Nicht die besten Voraussetzungen für einen weiteren Kampf gegen die nächste Übermacht.
    Raleeha rutschte zu dem Trollkadaver, auf dem er stand. »Gebieter, gebt mir eine Waffe, damit ich mich verteidigen kann.«
    »Sei ruhig!« Er sah, dass die Obboona sich langsam rückwärts auf ihn zubewegte und auf sein Podest wollte. Caphalor musste die Fleischdiebin notgedrungen als Verbündete im kommenden Kampf annehmen. »Ich habe mich entschieden, dir zu verzeihen und dir eine zweite Gelegenheit zu geben, mein Vertrauen zu erlangen«, log er und klang dabei überzeugend. »Komm hierher, Obboona«, befahl er. »Neben mich.«
    »Gerne, mein Halbgott!«, juchzte sie und erklomm die Leiche. Sie bot mit ihrer verbrannten Haut einen widerwärtigen Anblick, aus den Rissen sickerten trübe Flüssigkeit und Blut.
    »Was hat es mit diesen merkwürdigen Srink auf sich? Sie erscheinen mir anders.« Caphalor deutete auf die rote, bestickte Schärpe und erfasste mit einem schnellen Rundumblick, dass sie von etwa siebzig der Kreaturen umstellt waren. Sie trugen allesamt Brustpanzer, Kopfschutz und verschiedene Waffen; lediglich die sechs, welche anfangs zu ihnen gestoßen waren, hatten nichts als ihren Pelz. »Die Abzeichensehen aus, als versuchten sie, die Runen meines Volkes nachzuahmen.«
    Die Obboona setzte zu einer Antwort an, als der Srink mit der

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