Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
sie gegen die Brust. Ächzend fiel sie nach hinten.
    »Gebieter?«, fragte Raleeha beunruhigt. »Was ist geschehen?«
    »Die Fleischdiebin und ich erkannten zur gleichen Zeit, dass sie entbehrlich geworden ist.« Er stand auf und trat zu Karjuna, die hastig auf das Unterholz zukroch und darin verschwand. »Ich wünschte, es wäre mir früher eingefallen.« Caphalor sprang auf Sardaîs Rücken und verfolgte sie durch den strömenden Regen.
    Der Nachtmahr musste nur wenige Schritte tun, dann stand ervor ihr und tänzelte schnaubend um sie herum. Die Wut seines Reiters übertrug sich auf ihn. Heftige Blitze spielten um seine Fesseln, sprangen auf die Obboona über und trafen sie an verschiedenen Stellen.
    Sie stöhnte auf, rollte sich zusammen und beschmutzte sich von oben bis unten mit Morast.
    »Bitte«, wimmerte sie. »Mein Halbgott, ich tat es nur, weil   …«
    Caphalor sah auf sie herab. Wut und Ekel überkamen ihn, und er ließ Sardaî den linken Vorderlauf auf ihren Rücken stellen. Das Blitzen hielt dieses Mal länger an, sie kreischte wie ein Tier, während sich die Form des Hufeisens tief in die ohnehin verbrannte Haut fraß. »Du wirst sterben, Obboona. Aber nicht durch mich oder durch meinen Hengst. Dieses Privileg wäre zu viel für dich«, verkündete er zufrieden und genoss ihr Leiden, das sie mehr als verdient hatte. »Der Abschaum der Fflecx wird dich richten, wie es ihm beliebt. Und es wird qualvoll sein.«
    Sardaî zog den Vorderlauf zurück und wieherte laut, die Ohren schnellten in die Höhe, und er hob den Kopf. Etwas machte den Nachtmahr unruhig.
    Caphalor nahm den Bogen aus der schützenden Hülle, klappte die Abdeckung vom Sattelköcher hoch und legte einen Pfeil auf die Sehne. Er hatte sich von der Vorfreude auf den Tod der Obboona mitreißen und ablenken lassen.
    Der Alb sah das Lager keine drei Schritte entfernt, der Gnom stand neben dem Gefährt und blickte fragend zu ihm. Raleeha saß schweigend da und wartete. Die Obboona lag still, die Brandwunde auf ihrem Rücken dampfte.
    Dann brachen Zweige und Äste, und es rumpelte, als sich ein schweres Wesen in Bewegung setzte. Aus dem Unterholz flog ein dicker Ast genau auf Caphalor zu.
    Der Alb benötigte nicht einmal einen Schenkeldruck, um den Nachtmahr zur Seite zu lenken; der aufmerksame Hengst wich von selbst aus. Das Geschoss prallte stattdessen gegen denGnom, zerschmetterte ihm die Brust und den Kopf. Die Wucht des Einschlags drückte die Kreatur nach hinten, die Seitenwand des Karrens zerbrach, tödlich verwundet landete er auf der Ladefläche.
    Caphalor schoss ins Dickicht.
    Einen Herzschlag darauf walzte ein blassgrau befellter Troll heraus, notdürftig bekleidet mit verschmutzten, nassen Bärenhäuten, und schwang zwei lange, junge Bäumchen, die er ausgerissen hatte und nun als Keulen einsetzte. Er wirkte abgemagert und zu allem entschlossen, um endlich etwas zu fressen zu bekommen. Der Pfeil hatte ihn in die Schulter getroffen, was ihn nur noch wütender machte. Er riss das Maul zu einem dröhnenden Schrei auf und fletschte die kräftigen gelben Zähne.
    Der Alb blieb ruhig, rief seine magischen Kräfte und konzentrierte sich auf den nächsten Schuss. Noch eine Gelegenheit würde er nicht bekommen, dafür war der Troll zu dicht heran. Er verpasste dem Scheusal einen zweiten Pfeil ins rechte Auge. Die Bewegungen des Angreifers verlangsamten sich, und er geriet ins Schwanken. Stöhnend fiel er in den Matsch.
    Lautes Geschrei brandete um sie herum auf. Der Troll war nicht allein gewesen.
    Die Ponys, die vor den Karren gespannt waren, hetzten mit einem furchtsamen Wiehern los und wollten weg von den Bestien. Eines der Seile hatte sich um Raleehas Bein verfangen, sie wurde ruckartig umgerissen und hinterhergeschleift. Knallend rissen die Stricke, die Plane wurde zerfetzt.
    Von allen Seiten brachen nun ausgezehrte Trolle aus dem Unterholz und machten sich an die Verfolgung. Es war Caphalor unmöglich, die genaue Anzahl der Feinde zu bestimmen, dafür ging es zu sehr durcheinander. Der peinigende Hunger in ihren Gedärmen machte sie noch aggressiver und unberechenbarer. Ein gefährlicher Kampf stand ihm bevor. Sein Rückgrat erwärmte sich weiter, die Magie zeigte ihm, dass sie ihm beistand   –und verschwand. Vor seinen Augen kreisten schwarze Sterne, die ihm den Großteil seiner Sicht raubten, und der Arm mit dem Bogen verlor seine Kraft. Das Gift meldete sich erneut.
    Drei Trolle drangen auf Caphalor ein, als röchen sie, dass er an

Weitere Kostenlose Bücher