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Legenden der Traumzeit Roman

Legenden der Traumzeit Roman

Titel: Legenden der Traumzeit Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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lächeln, als sie auf die Haustür zu schwammen.
    »Zum Glück geht das Ding nach innen auf«, brummte Zephaniah, packte den Griff, der bereits unter Wasser war, und zog.
    Das hereinströmende Wasser trieb sie zurück in die Diele, und sie krachten gegen die Tür des Arbeitszimmers. Der Tisch vibrierte und schwankte, und sie klammerten sich an den Rand, denn er drohte umzukippen.
    »Paddelt!«, befahl er. »Und vergesst nicht, den Verandapfosten zu packen, sonst werden wir flussabwärts getrieben.«
    Ernüchtert durch das kalte Wasser, war Jessie sich inzwischen durchaus der Gefahr bewusst, in der sie schwebten, und paddelte. Sobald sie durch die Haustür schossen, ließ sie die Pfanne fallen und stürzte sich auf den nächsten Pfosten. Die Kraft der Flut riss den Tisch unter ihr weg, und sie klammerte sich, nach Luft schnappend, an den Pfosten.
    Der Fluss war zu einem reißenden Strom geworden, der sie fortzutragen drohte. Mühsam versuchte sie, mit den Füßen Halt auf dem Geländer zu finden. Zoll für Zoll gelang es ihr, das zunehmende Gewicht ihrer durchweichten Kleidung und den Wasserstrom auszugleichen und sich hochzuziehen, bis sie auf dem Geländer stand. Sie schob sich die Haare aus dem Gesicht und blinzelte auf der Suche nach den anderen in den platschenden Regen.
    Zephaniah und Hilda umklammerten den Pfosten auf der anderen Seite der Treppe. »Wir müssen auf das Dach klettern«, rief er. »Das ist unsere einzige Hoffnung.«
    Jessie sah die Angst in Hildas Augen und wusste, sie würde es ohne Hilfe nicht schaffen. »Sie gehen zuerst«, rief sie zurück, »dann komme ich, und dann können wir beide Hilda helfen.«
    Er kletterte den Pfosten zu dem verzierten eisernen Gitterwerk unterhalb des Verandadachs mit einer Behändigkeit hinauf, die Jessie für einen übergewichtigen Mann mittleren Alters verblüffend fand. Er hielt einen Augenblick inne, griff über sich, packte die Regenrinne und hievte sich auf das Ziegeldach.
    Jessie nickte Hilda aufmunternd zu und folgte seinem Beispiel. Den Pfosten zu erklimmen war leicht, auch die Regenrinne zu packen war nicht schwer, doch das Gewicht ihrer durchnässten Kleidung zog sie herab, und einen Moment lang bezweifelte sie, ob sie die Kraft in den Armen hätte, sich hinaufzuziehen. Doch starke Hände zerrten sie in Sicherheit, und sie lag dort im strömenden Regen, zu erschöpft, um sich bei ihm zu bedanken.
    »Kommen Sie, Miss Searle, wir müssen Mrs. Blake helfen.«
    Unfähig, etwas zu sagen, und nach der Anstrengung noch immer zitternd, kroch sie hinter ihm her an den Rand des Daches und legte sich auf den Bauch. Hilda, die größte von ihnen dreien, hatte das Gitterwerk ziemlich leicht packen können, doch als sie sich nach oben streckte, die Regenrinne packte und die Füße baumeln ließ, vernahmen sie das furchtbare Geräusch ächzenden Metalls. Die Rinne, die bereits arg mitgenommen war, nachdem man sie als Haltegriff benutzt hatte, hielt dem Gewicht nicht stand, Nägel und Schrauben lockerten sich, und sie löste sich aus ihrer Verankerung.
    Hilda schrie und strampelte mit den Beinen.
    »Halten Sie doch still, Frau. Sie machen es nur noch schlimmer.« Zephania streckte sich aus und versuchte, Hildas Hände zu erreichen. »Helfen Sie mir, um Himmels willen, sonst verlieren wir sie!«
    Jessie beugte sich so weit hinab, wie sie es wagte. Ihre Finger berührten Hildas, doch sie war noch immer außer Reichweite.  
    »Sie müssen loslassen«, rief Zephaniah. »Eine Hand. Lassen Sie los. Ich schnappe Sie.«
    »Nein, nein, nein«, stöhnte Hilda.
    »Machen Sie es einfach«, schrie er.
    Hilda schüttelte den Kopf. Ihre Finger krallten sich verzweifelt in die Regenrinne, die sich allmählich verbog.
    »Vertraue ihm, Hilda«, rief Jessie. »Es ist deine einzige Chance!«
    Hilda hielt still, und Jessie und Zephaniah krochen Zoll für Zoll vor. Mit zornigem Aufschrei ließ sie los. Ihre Hand wedelte nur wenige Zentimeter vor Zephaniahs Fingern. Dann hatte er ihr Handgelenk gepackt.
    »Lassen Sie die andere Hand los!«, brüllte er. Sein Gesicht war vor Anstrengung rot angelaufen. »Und beeilen Sie sich! Ich kann Sie nicht länger halten.«
    Jessie griff nach Hildas Handgelenk, sobald sie losließ. Sie war schwer, und Jessies Arme kugelten beinahe aus, als sie die ältere Frau langsam auf das Dach hievten. Sie brachen auf den Ziegeln zusammen und hatten Mühe, wieder zu Atem zu kommen. Hilda begann laut zu weinen.
    Das dicke Cape bot jetzt wenig Schutz, da es

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