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Legion der Morgenroete

Legion der Morgenroete

Titel: Legion der Morgenroete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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vor seiner Hinterlist gewarnt!"
    „Ja." Jehamia Cohnalias würgte im Griff des Grafen. „Ich - hätte - auf Euch - hören sollen."
    Shenegar Trott lachte. Seine Maske glitzerte in dem goldenen Licht. „So, mein Junge, jetzt sagst du mir, wo der Runenstab zu finden ist."
    Das Kind deutete auf den Turm. „Die Halle des Runenstabs befindet sich in ihm."
    „Zeig ihn mir." Trott wandte sich an seine Männer. „Beobachtet die beiden. Ich möchte sie lebend haben. Der König wird äußerst erfreut sein, wenn ich sowohl mit den Helden der Kamarg als auch mit dem Runenstab zurückkehre. Wenn sie eine falsche Bewegung machen, dann ruft mich, und ich werde ihnen ein Ohr absäbeln."
    Trott schritt wieder ins Innere, gefolgt von einem großen Teil seiner Falken. Den Jungen hielt er immer noch am Kragen seines Gewands. Sechs Krieger blieben zurück, um Hawkmoon und d'Averc zu bewachen.
    Hawkmoon sagte finster: „Wenn der Junge nur auf uns gehört hätte." Er bewegte sich unmerklich, und schon drückten die Falken ihre Speerspitzen an seine Kehle. „Wie sollen wir ihn - und den Runenstab - jetzt vor Trott retten?"
    Plötzlich blickten die Legionäre erstaunt in die Höhe. D'Averes Blick folgte ihnen. „Es sieht ganz so aus, als sollten wir befreit werden." Er grinste.
    Die glühenden Schatten kehrten zurück. Ehe die Falken sich auch nur rührten oder den Mund öffnen konnten, wanden die Großen Guten sich um die beiden Männer und trugen sie erneut in die Höhe.
    Die Krieger hieben nach ihren Füßen und rannten, als sie sie nicht mehr erreichen konnten, in den Turm, um ihren Führer zu warnen.
    Immer höher, hinein in das goldene Leuchten, hoben die Schatten Hawkmoon und d'Averc. Stunden schienen sie so durch das fast undurchsichtige Licht zu reisen, ehe es dünner wurde und sie einander wieder sehen konnten.

9. DER RUNENSTAB
    Als die goldenen Schleier zerrissen, blinzelte Hawkmoon verwirrt, denn alle Arten von Farben drangen auf sie ein - Wellen und Strahlen, die seltsame Figuren in der Luft bildeten und alle von derselben Quelle kamen. Er schloß die Lider halb, um sie gegen das Leuchten zu schützen, und blickte sich um. Sie schwebten nun über dem Dach einer Halle, deren Wände aus durchscheinendem Smaragd und Onyx zu bestehen schienen. In der Mitte der Halle erhob sich eine Plattform. Sie konnte durch Stufen von allen Seiten erreicht werden. Von einem Gegenstand auf dieser Plattform gingen die farbenprächtigen Lichtformen aus. Die Muster - Sterne, Kreise, Kegel und unvorstellbar komplexe Figuren - veränderten sich ständig, aber ihre Quelle blieb gleich. Sie war ein kleiner Stab, von der Länge eines Kurzschwerts in etwa, von einem stumpfen Schwarz, das offensichtlich stellenweise leicht verfärbt war. Diese Flecken schimmerten in einem tiefen melierten Blau.
    Konnte das der Runenstab sein, fragte sich Hawkmoon. Er schien nicht sehr beeindruckend für eine Artefakt von solch legendärer Macht. Er hatte ihn sich größer als ein Mensch und in leuchtenden Farben vorgestellt - aber dieses Ding konnte man ja in einer Hand halten!
    Plötzlich drängten sich von einer Seitentür Männer in die Halle. Es waren Shenegar Trott und seine Falkenlegionäre. Der kleine Junge zappelte immer noch in Trotts Griff, und jetzt erfüllte das Gelächter des Grafen von Sussex die Halle.
    „Ah, endlich! Nun ist er mein! Selbst der Reichskönig wird nicht wagen, mir etwas abzuschlagen, wenn der Runenstab erst in meiner Hand ist."
    Hawkmoon schnupperte. Ein bittersüßer Duft hing in der Luft. Und nun stieg ein sanftes Summen aus der Halle auf. Die Großen Guten setzten ihn und d'Averc auf den Stufen unter dem Runenstab ab. Da entdeckte Graf Shenegar sie.
    „Wie.?"
    Hawkmoon funkelte ihn finster an. Er deutete mit seiner Linken auf ihn und befahl: „Laßt das Kind los, Shenegar Trott!"
    Der Graf von Sussex kicherte. Er hatte sich schnell von seinem Staunen erholt. „Erst sagt ihr mir, wie ihr es fertiggebracht habt, noch vor mir hier anzukommen."
    „Mit Hilfe der Großen Guten, der übernatürlichen Wesen, die Ihr fürchtet. Wir haben auch noch andere Freunde, Graf Shenegar."
    Trotts Dolch zischte hoch, bis die Spitze auf die Nase des Kindes drückte. „Dann wäre ich ein Narr, die einzige Chance für meine Freiheit, wenn nicht gar meinen Erfolg loszulassen."
    Hawkmoon hob das Schwert der Morgenröte. „Ich warne Euch, Graf, diese Klinge ist keine einfache Waffe. Seht Ihr, wie sie in rosigem Licht glüht?"
    „Ja, sie sieht

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