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Legion der Morgenroete

Legion der Morgenroete

Titel: Legion der Morgenroete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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sich selten in menschlicher Gestalt. Es war eine besondere Ehre für euch."
    Shenegar Trott brüllte vor Wut, hielt jedoch inne, als die tiefe Stimme aus dem geschlossenen Helm des Ritters in Schwarz und Gold schallte. „Bereitet Euch auf Euren Tod vor, Graf von Sussex."
    Trott lachte wie ein Irrer. „Ihr täuscht euch immer noch. Ihr seid nur vier - gegen tausend von uns. Ihr werdet sterben, und dann gehört der Runenstab mir!"
    Der Ritter wandte sich an Hawkmoon. „Herzog Dorian, würdet Ihr die Güte haben, Unterstützung herbeizurufen?"
    „Mit Vergnügen." Hawkmoon grinste und stieß das rosige Schwert hoch in die Luft. „Ich rufe die Legion der Morgenröte!"
    Ein rosiges Leuchten erfüllte die Halle und flutete über die farbenprächtigen Muster in der Luft. Und da standen auch schon hundert wilde Krieger, jeder in seiner eigenen rötlichen Aureole.
    Die Krieger waren von barbarischem Äußeren, als kämen sie aus einer längst vergangenen primitiven Zeit. Sie trugen schwere Streitkeulen mit kunstvoll geschnitzten Verzierungen, und Lanzen, deren Schäfte buntgefärbte Haarbüschel schmückten. Die schwarzen Augen blickten düster aus dunklen Gesichtern, und ein leiernder Gesang kam von ihren Lippen.
    Das waren die Krieger der Morgenröte.
    Selbst die unerschütterlichsten der Legionäre schrien erschrocken auf, als die Barbaren aus dem Nichts auftauchten. Shenegar Tott tat einen Schritt zurück.
    „Ich würde Euch raten, Eure Waffen niederzulegen und Euch zu ergeben", riet Hawkmoon ihm grimmig.
    Trott schüttelte den Kopf. „Nie. Wir sind immer noch viel mehr als ihr!"
    „So soll die Schlacht beginnen!" bestimmte Hawkmoon und stieg die Stufen zu seinen Feinden hinunter.
    Der Graf von Sussex zog seine gewaltige Klinge und kauerte sich zur Kampfstellung. Hawkmoon hieb mit dem Schwert der Morgenröte auf ihn ein, aber Trott wich aus und schwang seine eigene Waffe nach ihm. Hawkmoon war im Nachteil. Im Gegensatz zu dem vollgerüsteten Grafen trug er nur ein dünnes Seidengewand.
    Das Klagelied der Barbaren schwoll zu einem wilden Geheul an, - als sie hinter Hawkmoon die Stufen herunterstürmten und mit ihren Keulen und Lanzen ausholten. Die Falken stellten sich ihnen mutig entgegen und kämpften nicht schlechter als die unheimlichen Krieger, aber ihre Moral sank beträchtlich, als sie bemerkten, daß für jeden erschlagenen Barbaren ein neuer aus dem Nichts auftauchte, um seinen Platz einzunehmen.
    D'Averc, Orland Fank und der Ritter in Schwarz und Gold stiegen die Stufen langsamer hinab. Im gleichen Rhythmus schwangen sie ihre Klingen und trieben die Falken zurück.
    Wieder hieb Shenegar Trott auf Hawkmoon ein und schlitzte ihm den Ärmel seines Wamses auf. Hawkmoon schnellte den Arm vor. Das Schwert der Morgenröte verbeulte Trotts Maske, so daß die Züge noch grotesker wirkten.
    Doch dann, als Hawkmoon zurücksprang, um den Zweikampf fortzusetzen, spürte er einen plötzlichen Schlag auf dem Hinterkopf. Mühsam drehte er sich halb um und sah, daß einer der Falken ihn mit dem Beilschaft getroffen hatte. Er wollte sich aufrichten, doch da gaben seine Knie nach. Als er die Besinnung verlor, verschwamm der Ritter in Schwarz und Gold vor seinen Augen. Verzweifelt versuchte er, wieder Herr seiner Sinne zu werden, denn er befürchtete, daß die Krieger der Morgenröte nur existieren konnten, solange er voll bei Bewußtsein war.
    Doch es war zu spät. Als er auf die Stufen stürzte, hörte er Shenegar Trott kichern.

11. DER TOD EINES BRUDERS
    Wie aus der Ferne vernahm Hawkmoon den Kampflärm. Schwerfällig schüttelte er den Kopf und spähte durch einen rot und schwarzen Schleier. Er versuchte sich aufzurichten, mußte jedoch feststellen, daß mindestens vier Leichen ihn zu Boden drückten. Seine Freunde hatten tüchtige Ernte gehalten.
    Als es ihm endlich gelang, doch auf die Beine zu kommen, sah er, daß Shenegar Trott den Runenstab fast erreicht hatte. Und dort stand auch der Ritter in Schwarz und Gold, schwer verwundet offenbar, und tat sein Bestes, den Granbretanier zurückzuhalten. Aber Shenegar Trott hob eine riesige Keule und schlug sie auf den Helm des Ritters. Der Gold-Schwarze taumelte, und der Helm zerbarst.
    Hawkmoon stieß mit krächzender Stimme aus: „Legion der Morgenröte, zurück zu mir! Legion der Morgenröte."
    Da erschienen die barbarischen Krieger erneut und stürmten auf die erschrockenen Falken ein.
    Hawkmoon schwankte die Stufen empor, um dem Ritter zu Hilfe zu kommen. Aber er

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