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Legionare

Legionare

Titel: Legionare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howell Morgan
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erste Schritt zur Meisterung ihrer Aufgabe am schwierigsten war. Sie rief die Orks zusammen, um das Weitere zu erläutern.
    »Ich habe überlegt, warum Muth’la mich zur Königin gemacht hat. Jetzt weiß ich es: Weil ich das Denken der Washavoki verstehe. Sie sind anders als wir.« Durch Gesten gaben die Orks ihre Zustimmung kund. »Wenn wir sprechen«, fügte Dar hinzu, »haben unsere Worte Bedeutung. Sie sind ein Ausdruck unseres Wissens. Washavoki hingegen reden oft Worte ohne Sinn; Worte, die man Lügen nennt. Sie wissen, dass die Urkzimmuthi keine Lügen kennen.« Sie kam zum schwierigsten Teil ihrer Ansprache. »Heute müssen wir etwas wenig Sinnvolles tun. Es widerspricht eurer Natur. Heute werden wir alt überliefertes Brauchtum missachten. Wir legen unsere tote Mutter nicht auf den Scheiterhaufen. Wir befördern ihren Leichnam zu den Washavoki und behaupten, dass sie lebt.«
    Aufgeregtes Gemurmel wurde in den Reihen der Orks laut. Dar vernahm Erschrecken, Fassungslosigkeit und Entrüstung. Bald klärt sich, ob ich wirklich ihre Königin bin. Während sie darauf wartete, dass die Orks sich beruhigten, empfand sie eine sonderbare Gelassenheit. Das Leben war ganz einfach geworden. Sie würde ihren Plan vortragen, so gut sie es verstand; dann würde sich zeigen, was aus diesem Plan und ihr selbst wurde. Mehr konnte sie nicht tun.

     
    König Kregant stapfte gerade in seinem Thronsaal auf und ab, als ein Gardist eintrat. »Neue Nachrichten?«, fragte der König.
    »Die Orks haben den Hügel verlassen, Majestät.«
    »Marschieren sie zum Pass?«
    »Nein, sie kommen auf die Stadt zu.«
    Kregant fuhr herum und stierte den Vertreter der Königin an. »General Tarkum, Ihr habt gemeldet, dass sie fliehen. Aber nun gehen sie zum Angriff über.«
    »Den Pissaugen fehlen sämtliche Mittel für einen Sturm auf die Stadt, Majestät.«
    »Warum marschieren sie dann auf uns zu? Ist es eine Kriegslist?«
    Tarkum bewahrte Ruhe. »Sie sind zu Kriegslisten unfähig. «
    Der Zauberer ergriff dass Wort. »Ihre Königin ist erkrankt, da ihr meine Medizin fehlt. Ihnen ist klar, dass sie meine Zauberkünste benötigen.«
    »Daran muss es liegen«, sagte Tarkum. »Ich kenne ihren Aberglauben. Wenn eine Königin stirbt, ohne dass irgendein Pissaugen-Luder dabei ist, wird die königliche Linie unterbrochen. «
    »Darum hatten wir sie ja allein untergebracht«, erklärte der Zauberer. »Damit wir sie in der Gewalt haben.«
    »Schön, aber gegenwärtig ist sie nicht mehr in unserer Gewalt«, entgegnete der König. »Dadurch bin ich meiner Pissaugen-Krieger verlustig gegangen.«
    »Die Orks werden ihre Königin wieder meiner Pflege anvertrauen«, beteuerte Othar, »und uns fortan gehorsam sein.«
    Kregant hätte ihn gern gefragt, wieso seine kostbaren Knochen ihn nicht vor der Flucht der Königin gewarnt hatten, doch ein Blick in Othars Miene ließ ihn davon Abstand nehmen.
»Wer hat der Königin beim Entweichen geholfen?«, fragte er stattdessen. »Sie kann es unmöglich ohne Beistand geschafft haben.«
    »In deiner Küche ist eine Gebrandmarkte tätig«, sagte Othar. »Ich spüre an ihr etwas Merkwürdiges.«
    Kregant wandte sich an den Gardisten. »Finde heraus, wer die Gebrandmarkte ist, und bring sie her.«
    Kurz zögerte der Gardist, dann wagte er etwas zu sagen. »Majestät, ich weiß, wer sie ist. Ihr Name ist Dar. Kurz vor dem Verschwinden der Königin war ein Murdant hier und hat sie gesucht.«
    »Gut, dann ergreift sie, falls sie noch da ist«, befahl der König. »Foltert sie und liefert mir ihr Geständnis.«
    Der Gardist eilte hinaus. Der König ging wieder auf und ab. Im Laufe des Morgens trafen allerlei Meldungen ein. Dar konnte nicht gefunden werden. Ein Gardist namens Sevren war fahnenflüchtig geworden. Die Orks hielten eindeutig auf die Stadt zu.
    Der König leitete alle Maßnahmen ein, die ihm gegenwärtig möglich waren: Er verhängte über Dar und Sevren die Todesstrafe. Er entsandte Kuriere mit der Botschaft, alle in Richtung Pass ziehenden Söldner sollten sich im Eilmarsch nach Taiben in Bewegung setzen. Danach wartete er auf günstigere Neuigkeiten.
    Eine solche Nachricht erreichte ihn am frühen Nachmittag: Die Orks waren ins Feldlager zurückgekehrt. Nur eine kleine Abordnung näherte sich der Stadt. Der König scheuchte seinen scharfäugigsten Gardisten auf die Zinnen, der sich die Ankömmlinge anschauen und anschließend Meldung erstatten sollte.
    Kurze Zeit später fand sich der Gardist, vom Laufen außer

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