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Legionare

Legionare

Titel: Legionare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howell Morgan
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sie wünschte. Er wittert, was ich empfinde. Dar hatte den Eindruck, dass er ihre Gefühle besser verstand als sie selbst. Ihre Gedanken blieben geteilt, doch ihr innerstes Wesen sprach von Begierde. Sie gab ihr nach.
    »Ich bin da«, flüsterte Dar, »weil ich meinem Brustkorb gefolgt bin.« Sie erhob sich auf die Zehenspitzen und küsste Kovok-mah. Allerdings reichte sie ihm nur bis zum Brustbein.
    »Was tust du?«
    »Das ist eine Geste«, sagte Dar. »Sie bedeutet …« Sie verstummte, suchte nach einem eher nichtssagenden Wort, doch das Orkische kannte keine Doppeldeutigkeit. »Sie bedeutet, dass ich dir Liebe zeige.«
    »Diese Geste kenne ich nicht.«

    »Dann zeig mir, wie ihr es macht«, sagte Dar. »Ich bin eine Mutter. Behandle mich entsprechend.«
    Kovok-mah legte seine starken Pranken auf Dars Schultern und zog sie behutsam an sich. Seine Finger glitten zart wie ein Hauch über ihre Haut. Dieselben Hände, die einem Menschen durch einmaliges Zupacken das Genick brechen konnten, streichelten sie mit unendlicher Zartheit. Aus seinen Berührungen sprach keine Gier, sie bezeugten ausschließlich Zärtlichkeit und Verehrung. Als Kovok-mah Dar aus dem Wasser hob, hatte sie keine Ahnung, in welcher Absicht dies geschah, doch sie hatte keine Angst.
    Kovok-mah trug sie zu einer mit Moos bewachsenen Stelle des Innenhofes und setzte sie ab. Dar streckte sich auf dem Rücken aus, während Kovok-mah sich neben sie kauerte. Sie blickte zu seinem Geschlechtsteil hinab und sah zu ihrer Erleichterung, dass es nicht größer war als das eines Menschen. Kovok-mah bemerkte ihren Blick und schmunzelte.
    »Dargu, wir sind nicht gesegnet.«
    »Was meinst du damit?«
    »Wir dürfen zwar nicht thrimuk, aber ich kann dir Liebe schenken.«
    Er wird mich nicht bocken, schlussfolgerte Dar. Sie wusste nicht genau, ob sie erleichtert oder enttäuscht sein sollte. Dann wurde sie auf Kovok-mahs Lippen aufmerksam. Es war nicht unbedingt so, dass er ihren Hals küsste – seine Zungenspitze zeigte sich beweglicher als die eines Menschen –, aber der Reiz war eindeutig angenehm. Er wurde noch sinnlicher, als seine Lippen einen Weg zu ihren Brüsten hinab beschrieben. Dort verweilten sie. Er saugte an ihren Brustwarzen und leckte sie mit der Zunge. Dar spürte, dass sich Glut in ihrem Körper ausbreitete. Dann setzte Kovok-mah sacht die Fingerkuppen ein, während seine Zunge über Dars Bauch strich.

    Es überraschte Dar, dass sie erriet, wohin seine Zunge strebte. Sie hatte nie gehört, dass Menschen so etwas taten. Er ist eben kein Mensch. Plötzlich spürte sie seine Zunge zwischen ihren Beinen. Ein solches Lustgefühl hatte sie noch nie empfunden. Ihre Leibesmitte verströmte heiße Wellen eines Kribbelns. All ihre Sinne waren bis zum Äußersten gespannt. Kovok-mah leckte sie unaufhörlich, und die Wellen der Lust steigerten sich. Es dauerte nicht lange, und Dar presste ihm den Leib gegen das Gesicht. Die Wogen schwollen weiter an. Sie gewannen übermächtige Gewalt. Dar wand sich, schrie vor Wollust. Langsam verebbte das Entzücken, bis sie selig erschlaffte und still liegen blieb.
    Kovok-mah lehnte sich zurück und zog Dar auf sich. Während ihre Leiber sich aneinander schmiegten, seufzte sie zufrieden vor sich hin. Sie küsste Kovok-mahs Brustkorb, dann drängte sie sich an ihm höher, bis seine Lippen in ihrer Reichweite waren. »Es wird ›Kuss‹ genannt«, sagte sie leise, und küsste ihn auf den Mund.
    Kovok-mah lächelte. »Kuss gefällt mir.«
    Dar küsste ihn ein zweites Mal.
    »Bist du glücklich?«, fragte Kovok-mah.
    »Kannst du es nicht wittern?«
    »Glück hat keinen Geruch.«
    »Aber Liebe hat einen.«
    »Hai«, bejahte Kovok-mah. »Aber Liebe und Glück sind zweierlei.«
    »Heute Abend nicht«, sagte Dar.

11

    DAS LEBEN HATTE DAR GELEHRT, Leidenschaft mit Unterwerfung und Hingabe mit Erniedrigung zu verbinden. Sobald sie zu dieser Einstellung gelangt war, hatte sie sich allen Begehrlichkeiten widersetzt und sogar ihre eigenen Wünsche unterdrückt. Wäre Kovok-mah ein Mensch gewesen, hätte er sich zudringlich gezeigt. Und hätte sie geglaubt, ihre Lage nicht im Griff zu haben, wäre ihre Vereinigung am Becken nie vollzogen worden.
    Während sie nackt mit Kovok-mah zusammenlag, neigte sie nicht zum Grübeln. Das Neue und Wunderbare ihres Erlebnisses schloss derlei Dinge aus. Dennoch war ihr bewusst, dass sich etwas Unerwartetes und Außergewöhnliches ereignet hatte. Sie ahnte zwar, dass sich daraus Verwicklungen

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