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Legionare

Legionare

Titel: Legionare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howell Morgan
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Gebäude etwas Geruhsames. Die Vorstellung, nie mehr ins Badebecken zu steigen, war ihr unerträglich.
    Zna-yat bereitete gerade die letzte Mahlzeit vor dem Aufbruch vor, als Dar Kovok-mahs Hand nahm. »Komm«, sagte sie und zog ihn mit sich. Kovok-mah folgte ihr. »Lass uns noch mal baden, bevor wir gehen«, sagte sie halblaut. Sie äußerte eher eine Forderung als einen Vorschlag und fühlte Zuversicht, da Kovok-mah nicht ablehnte. Unterwegs zu dem anderen Haus wurde sie von brennendem Verlangen gepackt.
    Im Innenhof warf Dar die Kleider ab und stürzte sich nackt ins Wasser. Ungeduldig wartete sie darauf, dass Kovok-mah
zu ihr kam. Als er ins Becken stieg, schlang sie die Arme um seinen Oberkörper und bedeckte seine Brust mit Küssen. Kovok-mah spürte in Dars Lüsternheit einen Anflug von Verzweiflung und beschloss, sie zu lindern. Er hob sie hoch und hielt sie so, dass sie sich anschauten. »Dargu«, sagte er leise, »es besteht kein Grund zur Eile.«
    »Aber wir ziehen in Kürze weiter.«
    »Alle haben Geduld.«
    »Glaubst du, sie wissen, warum wir fort sind?«, fragte Dar und errötete bei diesem Gedanken.
    »Dieser Weg ist nur für uns neu«, antwortete Kovok-mah. »Viele sind ihn gegangen, seit Muth’la die Welt erschuf. Jeder versteht ihn.« Er lächelte. »Ich habe Zeit, um dir Kuss zu geben. « Kovok-mah spitzte die Lippen und drückte Dar einen geräuschvollen Schmatz auf die Nase.
    Dar kicherte. »Du bist albern.«
     
    Kovok-mah ging so behutsam und zärtlich vor wie am vorherigen Abend. Nachdem er Dar zum Höhepunkt gebracht hatte, legte sie sich im Zustand tiefer Befriedigung auf ihn. Kovok-mah schwieg, streichelte aber zart ihren Rücken. Nach einem Weilchen hob Dar den Kopf von seinem Brustkorb. »Unterscheide ich mich sehr von Urkzimmuthi-Müttern?«
    Kovok-mah hatte die Frage erwartet. »In vielerlei Hinsicht bist du wie sie.«
    »Inwiefern bin ich anders?«
    »Deine Fingernägel sind flach, deine Augen haben eine andere Farbe, deine Nase ist rund, und dein Körper ist …« Kovok-mah suchte nach dem passenden Ausdruck. »Er ist wie die Gestalt einer Jungmutter.«
    »Wieso?«
    »Du bist leicht … und zierlich.«

    »Habe ich Brüste wie Urkzimmuthi-Mütter?«
    »Hai.«
    Dar musterte ihn eingehend. »Woher weißt du das?«
    »Urkzimmuthi-Mütter verhüllen den Busen nicht, außer bei Kälte.«
    »Und bin ich zu klein?«
    »Manche Mütter haben deine Größe.«
    Weil sie wusste, dass Kovok-mah immer wahrheitsgetreue Auskünfte gab, fiel es Dar schwer, die nächste Frage auszusprechen. »Bin ich hässlich?«
    »In keiner Hinsicht, die mich stört.«
    »Also bin ich hässlich.«
    »Dargu, dein Anblick erfüllt mich mit Freude. Mich kümmert nicht, was andere denken.«
    Dar küsste Kovok-mah. »Dann interessiert es auch mich nicht.« Und in diesem Augenblick meinte sie das vollkommen ernst.
     
    Dars Haar war noch feucht, als sie die Orks aus Tarathank fortführte. Ringsum erstreckte sich die Graslandschaft in alle Himmelsrichtungen; sie hatte unter dem aufgehenden Mond eine graue Färbung. Am nahen Horizont sah man die schwarzen Umrisse des Blath Urkmuthi, des Umhangs der Mütter. Dar verzichtete darauf, sich an die überwachsenen Straßen zu halten. Vielmehr strebte sie mitten durchs hohe Gras und schlug den kürzesten Weg zum Gebirge ein. Der Aufenthalt in der Stadt hatte den gewohnten Kreislauf, nachts zu wandern und tagsüber zu schlafen, nachhaltig unterbrochen, sodass Dar Müdigkeit verspürte, kaum dass sie unterwegs waren. Als sie eine Schlafpause anordnete, war es noch dunkel.
    Sobald über dem Land die Sonne aufstieg, entschied Dar, dass es ungefährlich war, den Marsch bei Tag fortzusetzen.
Das Gebirge war nahe, und sie mussten kaum befürchten, einer Streitmacht zu begegnen, die sie nicht schlagen konnten. »Schmeißt sämtliche Fetzen weg«, sagte sie und warf die falschen Verbände ab. »Von nun an wandern wir frank und frei des Wegs.«
    Für die Orks war das Ablegen der Verkleidung ein Anlass zum Feiern. Zna-yat grinste Dar an, als er seine Lumpen in den Dreck trat. »Dank dir sind wir dem Tod entronnen«, sagte er. Er verbeugte sich vor ihr, und die anderen taten es ihm gleich.
    »Dargu sagt, wir sind Wölfe geworden«, äußerte Varz-hak, »und es ist wahr.« Er legte den Kopf in den Nacken und stieß ein Heulen aus. Lama-tok stimmte mit ein.
    »Wir sollten sie Wolf nennen, nicht Wiesel«, meinte Lama-tok.
    Kovok-mah lächelte. »Dafür ist sie zu klein.«
    Dar packte ihn am Hals,

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