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Legionare

Legionare

Titel: Legionare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howell Morgan
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einen Dämpfer, und offenbar sah man es ihr an. Zor-yat drückte sie. »Warten fällt einem schwer, wenn die Gefühle stark sind.«
    »Hai, Muthuri.«
    »Also reise ich heute Abend ab, um mit Kath-mah zu reden. Verläuft alles gut, wird dein Velazul bald da sein.«
     
    Zwei Abende später traf Zor-yat auf Kath-mahs Familiensitz ein. Alle waren überrascht, sie zu sehen, da sie sonst kaum Besuche abstattete. Während Zor-yat sich den Reif vom Umhang schüttelte, wurde sie von Kath-mahs Schwester begrüßt. »Willkommen, Schwestergattenschwester. Um bei solchem Wetter zu reisen, musst du ein dringendes Vorhaben verfolgen.«
    Zor-yat lächelte versonnen. »Was tun wir Muthuris nicht alles für unsere Kinder … Ich bin fast erfroren.« Sie verneigte sich vor Kath-mah. »Bruderfrau, es ist schön, dich zu sehen.« Kath-mah erwiderte die Begrüßung. »Wo ist dein Sohn?«, fragte Zor-yat anschließend.
    Kath-mah rümpfte die Nase. »Noch immer bei seinen Ziegen.«
    Diese Mitteilung freute Zor-yat. »Wie ärgerlich«, sagte sie trotzdem. »Mein Besuch betrifft nämlich ihn.«
    »Wieso?«, fragte Kath-mah.

    Zor-yat richtete den Blick auf ihren Bruder. »Würdest du dich wohl entfernen, Javak? Wir müssen ein Muthuri-Gespräch führen.«
    Kath-mah ging mit der Besucherin in ihre Kammer, wo sie sich zusammensetzten. »Worum geht es, Zor-yat?«
    »Nachdem meine Tochter hier zu Besuch war, hat sie mir von ihrem Interesse an deinem Sohn erzählt. Sie hat mit ihm gänzlich ernsthafte Absichten.«
    Math-mah strahlte. »Nir-yat und mein Kovok? Sie wären ein vollkommenes Paar.«
    »Nicht Nir-yat. Dargu-yat.«
    Kath-mahs Miene verdüsterte sich. »Deine Washavoki-Tochter? «
    »Sie ist kein Washavoki. Sie wurde wiedergeboren.«
    »Ihr Geist wurde wiedergeboren«, erwiderte Kath-mah, »aber nicht ihr Körper. Schafe und Ziegen zeugen zusammen keinen Nachwuchs.«
    »Und doch zieht es deinen Sohn zu ihr. Seit mehreren Monaten ist er ihr Velazul.«
    »Woher weißt du das?«
    »Von Dargu. Sie hat ihn in seiner Hirtenhütte besucht.«
    »Und sie wünscht meinen Segen?«
    »Dargu-yat wird nie Töchter oder ein eigenes Hanmuthi haben, aber ihre Schwestern werden sich um sie kümmern. Wenn du deinen Segen gibst, ist Kovok-mah ein schönes Leben vergönnt.«
    »Schön? Ha! Frage deinen Bruder, wie es ist, keine Töchter zu haben. Meine Nichten sind mir übergeordnet. Und eines Tages werden ihre Töchter es auch sein.«
    »Was soll ich Dargu-yat ausrichten?«, fragte Zor-yat.
    »Sag ihr, dass es Kovok verboten ist, sich mit ihr zu treffen. «

    »Deine Antwort überrascht mich nicht, doch fürchte ich Auswirkungen.«
    »Welche Auswirkungen?«
    »Wiedergeborene verfügen über ungewöhnliche Gaben. Wie Velasa-pah hat auch Dargu-yat Zauberkräfte. Wie sonst könnte jemand so Hässliches für deinen Sohn anziehend sein? Wenn du die beiden trennst, wird sie seinen Brustkorb zerreißen.«
    »Was soll ich denn tun?«
    »Schicke deinen Sohn nach Taiben, dann wird Dargu ihn vergessen. Bis zu seiner Rückkehr hat sie einen anderen Velazul. «
    »Bist du sicher?«
    »Sie ist meine Tochter. Ich kenne sie.«
    Kath-mah runzelte die Stirn. »Du hast mir eine schlimme Kunde überbracht. All meine Möglichkeiten verlangen eine schwere Entscheidung.«
    »Es kann noch ein gutes Ende nehmen«, sagte Zor-yat. »Bedenke meine Worte. Wenn du Kovok-mah nach Taiben schickst, gib uns Bescheid, damit sich Dargu darin fügen kann, ihn zu vergessen.«
     
    Während Zor-yats Abwesenheit schwankte Dars Stimmung zwischen Zuversicht und Verzweiflung. Seit sie gebrandmarkt und ins Regiment gesteckt worden war, hatte sie sich nicht mehr so hilflos gefühlt. Sie schien auf das eigene Schicksal keinerlei Einfluss mehr zu haben. Ihr blieb nichts anderes übrig, als Kath-mahs Entscheidung abzuwarten.
    Bisweilen wurde es Dar schwindlig vor Begeisterung bei der Aussicht, gesegnet zu werden. Gelegentlich versuchte sie sich auch auf das Schlimmste gefasst zu machen und sich vorzustellen, wie es wäre, einen Lebensweg ohne Kovok-mah zu beschreiten.
Ihres Erachtens hatten besondere Umstände sie zusammengeführt, und die daraus entstandene Liebe konnte nie eine vergleichbare Wiederholung finden. Ihr erstes Samuth galt ihr als Beweis. Wenn Kath-mah uns nicht segnet, verbringe ich mein Leben allein.
    Dar hatte von Frauen gehört, die ihr Leben Karm widmeten, abgeschieden hausten, beteten und arbeiteten, bis sie den Dunklen Pfad betraten. Früher hatte Dar sie um ein solches Dasein

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