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Legionare

Legionare

Titel: Legionare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howell Morgan
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Ansicht, sich äußern zu müssen. »Ich glaube, jemand sollte die Königin aufsuchen und den Grund erfragen.«
    »Der Zauberer hat es verboten.«
    »Man braucht ihm nicht zu gehorchen.«
    »Die Königin hört auf ihn«, sagte Muth-yat. »Mütter werden abgewiesen. Seit fünf Wintern hat niemand die Königin gesehen, Dargu. Ich glaube, der Zauberer nutzt seine Kunst, um Macht über sie auszuüben.«
    So etwas hielt Dar zwar durchaus für möglich, doch sie fragte sich, weshalb Muth-yat ihr solche Gedanken anvertraute. Anscheinend befasste sich der Rat der Matriarchinnen mit derlei Angelegenheiten. Aber was hatte sie damit zu tun? Plötzlich verstand sie, worauf das Gespräch abzielte. Ihr wurde mulmig in der Magengrube.
    Muth-yat musste Dars Furcht riechen, ließ sich jedoch nicht an weiteren Ausführungen hindern.
    »Dargu-yat, du bist eine Urkzimmuthi-Mutter und Tochter einer Königinschwester. Aber die Washavoki sind Dummköpfe. Sie werden es nicht erkennen. Du könntest nach Taiben reisen. Du könntest die Königin aufsuchen und erfahren, was mit ihr geschehen ist.«
    Zweifellos roch Muth-yat, während sie auf eine Antwort wartete, dass Dar immer stärkere Furcht verspürte.
    »Mutter«, erwiderte Dar mit zitternder Stimme, »du sagst, dass die Washavoki mich für eine der ihren halten werden. Aber das bedeutet, sie würden mich wie eine Mutter ihrer Art behandeln. Das Mal auf meiner Stirn bedeutet, dass der, der mich tötet, eine Belohnung erhält. Zwar fürchte ich den Tod,
aber etwas anderes fürchte ich noch mehr: wie eine Washavoki leben zu müssen.« Tränen rannen Dar übers Gesicht. »Es ist ein scheußliches Dasein, ganz ohne Würde und Frieden. Mütter erdulden bei den Washavoki solche Widerwärtigkeiten, dass unserer Sprache keine Worte dafür kennt.«
    Dar fiel vor Muth-yat auf die Knie. »Bitte, Mutter, verlange nicht von mir, dass ich nach Taiben reise. Mein Brustkorb würde bersten.«
    Muth-yat streichelte Dars Haar, als wäre sie wirklich ein Kind. »Dargu-yat, Dargu-yat«, sagte sie halblaut, »ich fordere nicht, dass du gegen deinen Wunsch und Willen nach Taiben gehst. Du bist meine Schwestertochter. Bleib in unserem Haus und sei zufrieden. Ich finde einen anderen Weg.«
    Dar tupfte sich die Tränen ab. Sie fühlte sich gleichermaßen erleichtert wie beschämt. »Shashav, Mutter.«
    Muth-yat lächelte. »Geh zurück in die Küche. Denke nicht mehr an Königinnen und Zauberer.«
     
    Muth-yat stand wieder am Fenster, da trat ihre Schwester ein. »Es schneit«, sagte Zor-yat. »Dargu sollte aufbrechen, solange die Straßen noch frei sind.«
    »Dargu reist nicht«, sagte Muth-yat.
    »Was?«
    »Sie hat Angst«, antwortete Muth-yat. »Ich kann es ihr nicht verübeln. Du weißt, wie Washavoki mit Müttern umspringen. «
    »Dargu war ein Washavoki. Sie ist es gewohnt.«
    »Jetzt ist sie eine Urkzimmuthi.«
    »Es bedeutet, sie muss dir gehorchen«, entgegnete Zor-yat.
    »Ich bin überzeugt, dass sie freiwillig gehen muss. Andernfalls wird ihre Furcht ihr den Tod bringen.«
    »Na und? Sterben muss sie sowieso.«

    »Wenn sie erreichen soll, was unsere Absicht ist«, antwortete Muth-yat, »muss sie mit ihrem ganzen Brustkorb dahinterstehen. «
    »Aber du sagst, es ist nicht so«, murrte Zor-yat unverhohlen missgelaunt. »All unsere Mühe war vergebens. Und sie wohnt nicht in deinem, sondern in meinem Hanmuthi. Ich muss sie Tochter nennen und ihren abscheulichen Fraß essen. «
    Muth-yat schmunzelte. »Gar-yat sagt, inzwischen kocht sie besser.«
    »Dann servier ihren Fraß doch in deinem Hanmuthi!« Dann seufzte Zor-yat. »Schwester, wir haben gesprochen wie Washavoki. Was haben unsere sinnlosen Worte uns gebracht? Dargu willkommen zu heißen, hat nichts genützt.«
    »Noch nicht«, lautete die Antwort der Matriarchin. »Aber noch kennen wir ihr Geheimnis nicht. Wenn wir es ergründet haben, kann alles sich ändern.«
    »Die Zeit läuft uns davon«, sagte Zor-yat. »Ich höre, unsere Schwester fordert weitere Söhne an, um sie für den Washavoki-König zum Töten auszusenden.«
    »Hai. Sie will, dass sie vor Winteranbruch in Taiben sind.«
    »Immer mehr Söhne in den Tod zu treiben! Welcher Wahnsinn! «
    »Dennoch müssen wir gehorchen«, sagte Muth-yat. »Zor, entdecke Dargus Geheimnis! Wenn die Söhne nach Taiben in Marsch gesetzt werden, will ich, dass Dargu sie begleitet.«

25

    BEIM UMRÜHREN eines Topfes Suppe hob Dar unwillkürlich den Blick. Washavoki-Söldner umringten sie. Sie streckten ihr

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