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Legionen des Todes: Roman

Legionen des Todes: Roman

Titel: Legionen des Todes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McBride
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nur noch klebriger Schleim übrig, sein einst so furchterregender Kiefer hing schlaff nach unten und ergoss einen Schwall von Blut auf den Boden. Der Kehlsack hing faltig und leer von seinem Kinn, und seine Schuppen glänzten nicht mehr in der Sonne.
    Phoenix hörte, wie das Monster in seinem Todeskampf keuchte, das blubbernde Rasseln der sich immer weiter mit Blut füllenden Lungenflügel, an dem Tod schließlich innerlich ertrinken würde.
    Er blickte wieder auf seine Hände, an denen die Anzeichen der Folter und des nahenden Todes klebten.
    »Bring es… zu Ende …«, keuchte Tod mit der geschwächten Stimme eines Mannes mit arabischem Akzent.
    Phoenix hob sein Gesicht gen Himmel, doch die Sonnenstrahlen wärmten seine tränenüberströmten Wangen nicht. So hätte es nicht enden dürfen.
    Er wandte sich von Tod ab, ging hinüber zu Missys Leiche und kniete sich hinter ihren Kopf. Er beugte sich über ihr Gesicht, sein Kinn berührte ihre Nase, dann küsste er sie sanft auf die Lippen. Tränen der Trauer und des Kummers fielen von seinem zitternden Kinn auf ihre Wangen. Er hob seinen Kopf ein kleines Stück weit und flüsterte: »Ich liebe dich mit meinem ganzen Herzen und meiner ganzen Seele.«
    Er hob den Blick und sah Adam an.
    »Bitte«, flehte er, »bringt sie von hier fort.«
    »Phoenix …«
    »Bitte, Adam.«
    Adam nickte. Er schob einen Arm unter Missys Schultern hindurch und den anderen unter ihre Kniekehlen. Als er mit Missys Leichnam auf den Armen aufstand, war Phoenix schon hinüber zu der Stelle gegangen, an der Tod immer noch auf dem Boden kniete.
    »Es gibt…«, sagte Tod gurgelnd, »Hoffnung … sogar im … Tod.«
    Phoenix schaute noch einmal zurück über die Schulter und begegnete Adams und Evelyns Blick. Sie zögerten noch einen Moment lang, dann verschwanden sie in der Dunkelheit des Treppenhauses.
    »Es tut mir leid«, flüsterte Phoenix, dann drehte er sich zu Tod um, führte seine Arme unter den Achseln der Kreatur hindurch und half ihm auf die Beine. Schließlich starrte er in das entstellte Gesicht des Bruders, den er nie gekannt hatte.
    Phoenix schloss die Augen und zog ihn an sich.
    Als Erstes spürte er die Hitze, dann sah er ein strahlendes Licht, so hell, dass es seinen Augen selbst hinter den geschlossenen Lidern wehtat. Das Licht dehnte sich aus, bis es sie beide vollkommen umschlang.

VIII
     
    Jake hielt Rays Hand, und sein Griff wurde immer fester, je länger er zu dem Dach des dunkel drohenden Turms hinaufstarrte. Was zuerst nur wie ein kleines Feuer ausgesehen hatte, war immer größer geworden, und jetzt wirkte es, als wäre eine zweite Sonne dort oben auf dem Dach aufgegangen. Ihre Hitze verscheuchte augenblicklich die Kälte, die ihn umfing, und obwohl das Licht in seinen Augen schmerzte, wusste er, dass er zusehen musste und nicht eine einzige Sekunde lang wegsehen durfte. Die Lichtkugel wuchs zu einer riesigen leuchtenden Kuppel heran. Die Zeit verging, und doch stand sie still.
    »Beschreib mir, was du siehst«, sagte Ray, der sein Gesicht von den warmen Strahlen liebkosen ließ.
    »Es sieht aus, als würde die Sonne auf dem Dach des Gebäudes aufgehen.«
    »Untergehen«, flüsterte Ray. »Es fühlt sich an wie Sonnenuntergang.«
    Er zog Jake näher an sich heran, als er Schritte hörte, die sich schlurfend über den Asphalt näherten.
    Jake musste die Hand vor das gleißende Licht halten, um die sich ihnen nähernden Schatten sehen zu können.
    Als Erstes erkannte er Adam, der sich stolpernd, als würde er jeden Moment zusammenbrechen, mit dem Gewicht eines Körpers abmühte, den er auf den Armen trug. Evelyn hielt ihn am linken Ellbogen, stützte ihn, so gut sie konnte, während Jill hinterherhinkte und sich alle paar Schritte nach der sich immer weiter ausdehnenden Lichtglocke auf dem Dach des Wolkenkratzers umdrehte.
    Jake ließ Rays Hand los und rannte auf sie zu. Schließlich erkannte er auch die leblose Gestalt auf Adams Armen: schulterlanges, schwarzes Haar; dünne Beine; Missy.
    Plötzlich blieb er stehen, und sein Herz schlug immer langsamer. »Wo ist Phoenix?«
    Evelyn ließ Adams Ellbogen los und hob Jake an ihre Brust. Er schlang seine Arme um ihren Hals und presste sein Kinn auf ihre Schulter. »Er ist immer noch da oben«, flüsterte sie ihm ins Ohr.
    Sein Blick wanderte wieder hinauf zu dem Dach. Das goldene Leuchten hatte sich zu einer gigantischen Blase ausgedehnt, deren Oberfläche bis zum Zerreißen gespannt war. Jake glaubte, einen Umriss in der

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