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Legionen des Todes: Roman

Legionen des Todes: Roman

Titel: Legionen des Todes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McBride
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angehört, als wäre es direkt neben uns«, sagte Mare.
    »Ich glaube nicht, dass wir noch einmal umkehren und einen anderen Weg …«, begann Adam, doch seine Worte wurden von einem weiteren Brüllen übertönt, diesmal so laut, dass die Erde erzitterte.
    Und noch näher.
    »Jesus«, flüsterte Adam.
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte Missy, und Jill zuckte zusammen; sie hatte das Motorrad hinter sich nicht gehört.
    »Vielleicht sollten wir zurück zu der letzten Lichtung fahren, durch die wir gekommen sind. Da hätten wir wenigstens eine gewisse Vorwarnzeit, wenn diese Kreaturen angreifen. Hier sehen wir nicht das Geringste, bis sie …«
    »Nein«, sagte Phoenix. »Wir können nicht umkehren.«
    »Nur so weit, dass wir eine bessere Chance haben, uns zu verteidigen. Hier sind wir leichte Beute.«
    »Hier ist der Ort, an dem es passiert«, sagte Jill so leise, dass sie dachte, die anderen könnten sie nicht gehört haben. »Hier wird es passieren.«
    »Hast du es in deiner Vision gesehen?«, fragte Mare, der sein T-Shirt gerade so lange von seinem Gesicht herunterzog, um die Frage stellen zu können.
    Jill nickte. »Nicht genau hier, sondern da vorn.« Sie deutete auf eine Stelle, an der sich der Fluss etwas verbreiterte. Es sah aus, als hätte sich dort einmal ein Biberdamm befunden, und die Hänge zu beiden Seiten waren etwas flacher.
    Ein weiteres Brüllen. Vielleicht hundert Meter weit weg.
    »Wir können ihnen nicht entkommen. Wir müssen uns ihnen stellen.«
    »Dann sollten wir uns wenigstens aussuchen, auf welche Weise wir es tun«, sagte Adam, stieg von seinem Motorrad und schob es weiter den Pfad entlang. Er drehte sich nicht einmal um, um zu sehen, ob die anderen ihm folgten. Als er die sich auflösende Barriere aus Ästen und Zweigen erreicht hatte, schob er sein Motorrad durch ein paar Büsche ins Wasser, bis der untere Teil der Felgen von den Wellen überspült wurde. Es dauerte eine Weile, bis er es schaffte, die Maschine sicher auf den Seitenständer zu stellen. Wasser aufspritzend, stapfte er zurück, sein Gewehr quer vor der Brust.
    Ein Brüllen erschütterte den Himmel. Dann noch eines. Sie kamen so schnell näher!
    Die anderen folgten Adams Beispiel und stellten ihre Motorräder gerade so weit vom Ufer entfernt ab, dass, wenn sie ein bisschen Glück hatten, das Feuer die Benzintanks nicht zum Explodieren bringen würde. Dann wateten sie aus dem seichten Wasser heraus und versammelten sich auf dem Pfad.
    »Wir stellen uns mit dem Rücken zueinander auf«, sagte Adam. Seine Stimme zitterte merklich. »Schießt auf alles, was sich bewegt.«
    Jill machte einen kleinen Satz in die Luft, als ein weiteres Brüllen ertönte.
    Mit einem metallischen Klacken öffnete Adam die Ladekammer und legte die erste Patrone ein.
    Ein Brüllen.
    Und noch eines.
    Etwas Großes, Schwarzes bewegte sich hinter den näher kommenden Flammen, und Jill schrie.

IV
     
    Mare schob Jake hinter sich, presste den Kolben der Schrotflinte an seine Schulter und hob den Lauf. Der kleine Junge zitterte hinter ihm, aber auch nicht schlimmer als die Schrotflinte in seinen Händen. Seine linke Hand war schweißnass, ständig öffnete und schloss er seine Finger auf der Suche nach Halt an dem hölzernen Vorderschaft. Seine rechte Hand zitterte so sehr, dass er mehrere Versuche brauchte, um die Waffe zu entsichern und seinen Zeigefinger auf den Abzug zu legen. Er legte die erste Patrone in den Lauf und fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen.
    »Drei Schuss«, murmelte er. Er konnte das Gewicht der Reservepatronen in seiner Jackentasche spüren, doch er fürchtete, dass ihm nicht genug Zeit zum Nachladen bleiben würde, sollte es notwendig werden.
    Sein Mund wurde trocken. Das einzige Geräusch, das er außer dem Prasseln der Flammen hören konnte, war das Hämmern des Pulses in seinen Schläfen.
    Er hielt seinen Blick fest auf die Baumlinie am anderen Ufer des Flusses gerichtet und wagte nicht einmal zu blinzeln, aus Angst, dass das, was dort auf sie lauerte, nur auf diese Gelegenheit wartete. Der Rauch versengte seine Augen und verbrannte seine Lunge, doch er ignorierte die Schmerzen. Er würde genug Zeit haben, derlei Dingen seine Aufmerksamkeit zu widmen, wenn er tot war.
    »Da!«, schrie Evelyn hinter ihm, doch Mare wusste, dass er sich nicht umdrehen durfte. Er musste darauf vertrauen, dass sie ihr Ziel treffen würde. »Nein … da!«
    Ein Brüllen explodierte hinter ihm und ließ Mares Nackenhaare senkrecht zu Berge

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