LEGO® bauen: Das "inoffizielle" Handbuch (German Edition)
Vorschläge, und wie bei LEGO üblich, sind deiner Vorstellungskraft und Kreativität auch hier keine Grenzen gesetzt. Das Bauen im Mikromaßstab bietet hervorragende Möglichkeiten, wenn du nur über einen begrenzten Vorrat an LEGO-Elementen verfügt. Wie du siehst, muss eine solche kleine Sammlung den Umfang deiner LEGO-Mikrowelt nicht einschränken!
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Skulpturen: Bildbauer statt Bildhauer
Wie kannst du eckige Steine zu etwas zusammensetzen, was rund oder oval aussieht? Wie kannst du daraus etwas machen, was wie ein Dinosaurier oder wie das Gesicht deines Erbonkels aussieht? Der Trick besteht darin, wie du die Teile zusammenbaust, und das ist die Grundlage der »Bildhauerei« mit LEGO-Steinen.
Das Zusammensetzen von LEGO-Skulpturen unterscheidet sich von anderen Arten des Bauens, da das Hauptziel darin besteht, bestimmte Formen – etwa eine Kugel, den Kopf einer ins Riesenhafte vergrößerten Minifigur, ein Tier, ein Gebäude- oder Fahrzeugteil – so realistisch wie möglich nachzustellen.
In diesem Kapitel lernst du, wie du eine einfache Kugel wie die in Abbildung 7–1 baust. Wenn du diese Technik beherrschst, kannst du solche gekrümmten Konstruktionen auch beim Nachbilden anderer organischer Formen anwenden.
Abbildung 7–1: Diese Kugel ist in drei Farben gebaut. In der folgenden Bauanleitung wird ein anderes Farbmuster verwendet. Du kannst jede beliebige Kombination verwenden, die ganze Kugel auch einfarbig gestalten oder jeder Lage eine andere Farbe geben.
Kugel: Eine runde Sache
Im Folgenden wollen wir eine einfache Kugel wie die aus Abbildung 7–2 ausschließlich aus Standardsteinen bauen – ohne Platten, Schrägsteine oder andere Spezialteile.
Die Methode zur Konstruktion einer Kugel ist von der Größe unabhängig. Ob du nun eine Kugel in der Größe eines Tennisballs oder eines Medizinballs baust, du gehst immer auf dieselbe Weise vor.
Wie rund deine LEGO-Kugel oder dein LEGO-Ball wird, hängt davon ab, wie groß du die Skulptur baust und wie viele kleine Platten du einfügst. Je größer das Modell, umso runder erscheint es. Außerdem kannst du einige der Ecken mit Platten ausfüllen, um die Rundung zu verbessern. Die Kugel, die wir bauen werden, ist nicht sehr groß (und auch nicht sehr glatt), besteht aber nur aus 220 einfachen Steinen. Wie groß oder wie klein deine LEGOSammlung auch immer sein mag, du hast wahrscheinlich genügend Teile, um das Modell sofort nachzubauen.
Abbildung 7–2: Das Ziel! Für diese einfache Kugel brauchst du nur 220 Steine. Mit derselben Technik kannst du aber auch viel größere Kugeln bauen.
Für die Kugel in Abbildung 7–2 verwenden wir ausschließlich Steine voller Höhe, was ihr ein ziemlich stufiges Aussehen verleiht. Aber darauf kommt es nicht an. Wir wollen hier schließlich keine perfekte glatte Kugel bauen, sondern nur die Technik vorführen. Die Stückliste siehst du in Abbildung 7–3 .
Abbildung 7–3: Stückliste für die einfache Kugel. Für dieses Modell werden nur gewöhnliche Steine verwendet – und nicht einmal sehr viele!
Bauen in zwei Phasen
Eine der üblichen Vorgehensweisen beim Bauen von Kugeln besteht darin, in zwei Phasen vorzugehen, wobei du erst die obere und dann die untere Hälfte erstellst. Dabei fängst du in der Mitte an, baust den oberen Teil bis zum Pol, kehrst dann wieder zur Mitte zurück und baust nach unten weiter. In Abbildung 7–4 siehst du, was ich mit »in der Mitte anfangen« meine.
Beginne mit dem Bauen in der Äquatorebene der Kugel, indem du einen (kantigen) Ring von Steinen auslegst, der später die dickste Stelle des Modells bildet. Dann setzt du darauf mit der Versatztechnik aus Kapitel 2 eine zweite Lage auf, wobei du jede Lage von der Außenkante der darunterliegenden Schicht zurückspringen lässt, um ein Treppenmuster zu erzeugen.
Abbildung 7–4: Schritt 1: Die erste Lage der Steine ist die Äquatorebene in der Mitte der Kugel.
In Abbildung 7–5 habe ich eine zweite Lage Steine hinzufügt. Die Kugel entwickelt sich zu Anfang nur langsam. Sie sieht noch nicht »richtig« aus, und in der Tat unterscheidet sich die zweite Lage kaum von der ersten. Wenn du genauer hinschaust, kannst du unten in der Abbildung jedoch erkennen, dass
einige
Noppen der ersten Schicht nicht durch die zweite Lage abgedeckt sind. Durch diesen Versatz wird die Kugel nach und nach geformt.
Abbildung 7–5: Schritt 2: Die zweite Lage ist versetzt und lässt einige Noppen der ersten Lage frei.
In Schritt 3 ( Abbildung
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