LEGO® bauen: Das "inoffizielle" Handbuch (German Edition)
Farbe aufweist (sandfarben). Dadurch konnte ich mich besser auf die Form konzentrieren, ohne ständig Entscheidungen über die Farbe treffen zu müssen. Die Skulptur eines Ritters auf einem Pferd wäre dagegen deutlich schwieriger zu bauen, da es dabei viel mehr Formen, Krümmungen und Winkel gibt.
Abbildung 7–19: Die Sphinx ist aus einem Löwenkörper und dem Kopf eines Pharaos zusammengesetzt.
Ein bezeichnendes Merkmal auswählen
Beim Nachbauen von realen Objekten ist es hilfreich, ein einzigartiges Merkmal des Motivs zu ermitteln. Die Sphinx erkennen die meisten Personen an dem Menschenkopf mit der Kopfbedeckung eines Pharaos. Dieses Merkmal habe ich als Ausgangspunkt ausgewählt. Ich habe so lange am Kopf gebaut, bis er richtig aussah, und dann den passenden Körper dazu konstruiert. Du kannst natürlich auch ein anderes charakteristisches Merkmal auswählen, beispielsweise den Körper (der einem ruhenden Löwen nachempfunden ist), und dich von dort aus vorarbeiten.
Den Kopf bauen
Um den Kopf zu bauen, habe ich mir erst die Winkel angesehen, die in der Kopfbedeckung auftreten, da dies ein besonders auffälliges Merkmal ist.
Die Seiten der Kopfbedeckung sind um etwa 55° geneigt, was sich mit LEGO-Schrägsteinen von 65° Neigung ausreichend gut nachbilden lässt. Nachdem ich die Teile einschließlich der Schrägsteine ausgewählt hatte, begann ich zu bauen.
Abbildung 7–20 zeigt, wie der Kopf der Sphinx Form annimmt. Mit wachsender Höhe der Seitenwände des Kopfes habe ich auch nach »außen« gebaut, um das Gesicht zu modellieren. Da Skulpturen unter allen Blickwinkeln richtig aussehen müssen, konnte ich nicht einfach ein flaches Gesicht bauen.
Abbildung 7–21 zeigt den Kopf um 90° gedreht, sodass du erkennen kannst, wie das Gesicht vorspringt. Dieses Gesicht ist nicht perfekt, aber bei einem relativ kleinen Modell wie diesem ist es ziemlich schwer, alle Einzelheiten nachzubilden.
Abbildung 7–20: Kopf und Kopfbedeckung der antiken Statue
Abbildung 7–21: Skulpturen von Gesichtern zwingen dich, dreidimensional zu denken.
Bautechniken für besondere Merkmale
Die echte Sphinx weist verschiedene besondere Merkmale auf, die beim Nachbauen jeweils eigene Herausforderungen darstellen. Im Folgenden erkläre ich, wie ich diese Schwierigkeiten bewältigt habe.
Die Nase
Bei der echten Sphinx fehlt die Nase, und diesen auffälligen Makel wollte ich natürlich nachbilden. Abbildung 7–22 zeigt, wie ich dazu vorgegangen bin: Ich habe Platten mit der Unterseite nach vorn angebracht, um an der Stelle, wo sich einst die Nase befand, den Eindruck von rauem Stein zu vermitteln.
Abbildung 7–22: Beachte die einzigartige Weise, wie die Bauteile hier miteinander verbunden sind. Die drei Elemente rechts bilden zusammen die Nasenpartie, wie du links siehst.
Diese Konstruktion nutzt die einzigartige Geometrie der LEGO-Noppen und -Röhrchen aus. Die Brückenplatte (in Abbildung 7–22 ganz rechts) passt genau in das Röhrchen der anschließenden 2 × 2-Platte, und deren Noppen wiederum rasten in die seitlichen Öffnungen der Scheinwerfersteine ein.
Die Ohren
Die Ohren bilden ein weiteres Beispiel für das Bauen mit gedrehten LEGO-Elementen. Abbildung 7–23 zeigt einen 2 × 2-Viertelkreisstein, dessen Unterseite seitlich vom Sphinxkopf wegweist. Die gekrümmte Form dieses Elements fügt dem Kopf meines Modells eine charakteristische Form hinzu.
Abbildung 7–23: Eine Detailaufnahme des Ohrs zeigt, wie die Teile seitlich an den Kopf angeschlossen sind.
Die Pfoten
Die großen Pfoten der Sphinx sind größtenteils rechteckig, weisen aber am vorderen Ende gekrümmte Zehen auf. Um diese runden Formen nachzubilden, habe ich für jeden Zeh einen 1 × 2-Halbbogen unter einen 1 × 3 × 2-Halbbogen geschoben (siehe Abbildung 7–24 ). Wie du siehst, passt das kleinere Teil genau unter den längeren Bogen, sodass das Erscheinungsbild insgesamt weniger klotzig ist.
Abbildung 7–24: Gekrümmte Elemente wie die Halbbögen schmeicheln dem Auge und geben diesem ansonsten rechteckigen Teil des Modells einen besonderen Anstrich.
Die Kopfbedeckung
Abbildung 7.25 zeigt den Anschluss der Kopfbedeckung an den Rumpf. Das gewünschte Aussehen habe ich nicht gleich beim ersten Versuch hinbekommen, und wenn du an deinen eigenen Skulpturen arbeitest, wird es dir wahrscheinlich ähnlich ergehen. In einem solchen Fall solltest du den betroffenen Teil deines Modells beherzt wieder auseinanderbauen, die Teile verschieben oder gegen
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