LEGO® bauen: Das "inoffizielle" Handbuch (German Edition)
verbringen, es aus unterschiedlichsten Blickwinkeln zu untersuchen und dir zu überlegen, wie du es am besten als LEGO-Modell umsetzt.
Um so viele Entwurfs- und Bautechniken wie möglich vorzuführen, werden wir in den folgenden Abschnitten ein Modell des Space Shuttle der NASA zusammensetzen. Dieses Objekt bietet eine reichhaltige Mischung aus Formen, Farben und konstruktiven Herausforderungen. Ich habe den Shuttle gewählt, da ich ein großer Raumfahrtfan bin. Wenn dich dieses Thema nicht so interessiert, ist das jedoch auch kein Beinbruch, denn du kannst das Gelernte aus dieser Übung schließlich auch auf die Objekte anwenden, für die du dich begeisterst.
Abbildung 9–2 zeigt ein Foto des Space Shuttle
Atlantis
, das wir als Vorlage für unseren Entwurf nutzen.
Abbildung 9–2: Der Space Shuttle Atlantis (Foto: NASA; mit freundlicher Genehmigung von nasaimages.org)
Wir werden zwar in einem sehr kleinen Maßstab arbeiten, aber deine LEGO-Version des Space Shuttle wird immer noch wiedererkennbar sein und eine Reihe charakteristischer Merkmale des Originals aufweisen. Abbildung 9–3 zeigt, was wir am Ende des Kapitels gebaut haben werden.
Abbildung 9–3: Das angestrebte Ergebnis der Designübung
Um eine eigene Idee beizusteuern, wollen wir unser Modell
Triton
nennen. In der britischen Marine gab es mehrere Segelschiffe dieses Namens, und auch der größte Neptunmond heißt so. Daher ist
Triton
meiner Meinung nach ein hervorragender Name für einen fiktiven Space Shuttle.
Hocharbeiten von unten nach oben
Wo fangen wir an? Nun, schau dir den Shuttle an. Welchen Abschnitt sollten wir zuerst bauen? Wenn wir mit der Heckflosse anfangen, wie stellen wir dann sicher, dass sie die richtige Größe hat? Wenn wir mit den Luken des Laderaums anfangen, wie sorgen wir dann dafür, dass wir sie später problemlos an den Rest der Raumfähre anschließen können?
Anstatt einfach irgendwo anzufangen, musst du dir erst genau ansehen, was du nachbauen möchtest. Der Shuttle weist viele charakteristische Merkmale auf, aber eines davon sticht ganz besonders hervor, nämlich die einzigartige Form der Tragflächen. (Das kannst du deutlich an der Zeichnung in Abbildung 9–4 erkennen, die ich auf dem Designraster Nr. 4 angefertigt habe.)
Da die Tragflächen praktisch den Boden des Shuttles bilden, sind sie ein hervorragender Ausgangspunkt, um mit dem Bauen zu beginnen. Nachdem wir diese Frage geklärt haben, können wir uns Gedanken darüber machen, wie wir die anderen Teile des Raumschiffs anschließen und in der richtigen Größenordnung bauen, sodass sie zu den Tragflächen passen. (Das ist ähnlich wie bei einem Gebäude: Wenn du als Erstes das Erdgeschoss baust, weißt du, wie groß und breit die restlichen Stockwerke sein müssen.)
Abbildung 9–4: Um realistische Ergebnisse zu erzielen, zeichnest du den Umriss des Modells nach einer Fotografie oder einem Plan nach.
Den Umriss in Abbildung 9–4 habe ich wie folgt angelegt:
Ich habe im Internet nach einem Aufriss gesucht, der die Form der Shuttle-Tragflächen von unten zeigt.
Ich habe das Bild auf einfachem Papier ausgedruckt.
Ich habe ein Exemplar des Designrasters Nr. 1 ausgedruckt, das sich für die
Draufsicht
auf ein Modell eignet.
Schließlich habe ich das ausgedruckte Bild unter das Designraster gelegt und den Umriss der Tragflächen durchgepaust. Dadurch erhielt ich eine genaue Darstellung ihrer Form, mit deren Hilfe ich die passenden LEGOElemente dafür finden konnte.
Die Shuttle-Tragflächen sind natürlich keine einfachen Rechtecke. Um sie nachzugestalten, brauchst du schräge Teile. Dazu bieten sich Flügel- und Dreieckplatten an. (In Tabelle A–3 ab Seite 193 sind die verschiedenen Größen und Formen aufgeführt.)
Die Teile für die Tragflächen auf dem Designraster zusammenzustellen, ähnelt einem Puzzlespiel. Der Unterschied besteht darin, dass es hier darum geht, die zusammenzusetzenden Teile zu suchen, mit denen du den Umriss auf dem Raster annähern kannst. In Abbildung 9–5 siehst du, dass ich Flügelplatten für die Kanten und Standardplatten für die Flächen dazwischen verwendet habe. Du kannst die LEGO-Elemente zum Ausprobieren auf die Zeichnung legen, da die Kästchen des Rasters genau eine Noppe breit und hoch sind.
Die Elemente, die du schließlich zusammengestellt hast, bilden die Grundlage des Raumschiffs. Je nach deinem Vorrat an Teilen kannst du die Größe und Menge der verschiedenen Teile natürlich anpassen. Beispielsweise
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