Lehrer-Schueler-Konferenz
Schüler das Gefühl der Annahme geben, sind sie im Besitz eines Instruments, das für einige Ãberraschungen sorgt. Lehrer können einem Kind lernen helfen, sich selbst zu akzeptieren und ein Gefühl seines eigenen Wertes zu erlangen. Sie können seine Entwicklung aufgrund der vorhandenen Anlagen überaus fördern. Sie können seine Schritte fort von Abhängigkeit und hin zur Unabhängigkeit und Selbstbestimmung beschleunigen. Sie können ihm helfen, selbst die Probleme lösen zu lernen, die das Leben unvermeidlich mit sich bringt, und sie können ihm die Kraft geben, auf konstruktive Weise mit den üblichen Enttäuschungen und Schmerzen der Kindheit und Jugend fertigzuwerden.
Einen anderen anzunehmen, » wie er ist«, ist ein echter Akt der Liebe; sich angenommen zu fühlen heiÃt, sich geliebt zu fühlen. In der Psychologie haben wir erst angefangen, die ungeheure Macht dieses Gefühls zu erkennen: Liebe kann geistiges und körperliches Wachstum fördern und ist wahrscheinlich die wirkungsvollste therapeutische Kraft zur Heilung psychischer und physischer Schäden, die wir kennen.
Dafür sind spezifische Fähigkeiten erforderlich. Dennoch halten viele Annahme nur für eine passive Angelegenheitâ einen statischen Geisteszustand, eine innere Gefühlshaltung. Es ist wahr, Annahme entspringt im Inneren. Um aber eine wirkungsvolle Kraft für andere zu sein, muss sie aktiv mitgeteilt oder demonstriert werden, bis der andere sicher ist, angenommen zu sein. Therapeuten verbringen Jahre damit, diese spezifischen Fähigkeiten dank bestimmter Methoden zu erlernen. Zuerst aber lernen sie, dass das, was sie sagen, entscheidend für eine erfolgreiche Therapie ist.
Wir möchten noch einmal betonen: Ein Gespräch kann heilen und konstruktive Veränderungen fördern. Aber es muss die richtige Art von Gespräch sein.
Wie Lehrer mit den Schülern sprechen, bestimmt, ob sie helfen oder destruktiv sind. Lehrkräfte, die erfolgreich sein wollen, müssen ebenso wie Therapeuten in ihrer Ausbildung lernen, auf welche Weise sie Annahme mitteilen können. Sie müssen spezifische Kommunikationsfähigkeiten erwerben.
In unseren Kursen fragen die Lehrer skeptisch: » Ist es für einen, der wie ich nicht ausgebildet ist, möglich, die Fähigkeiten eines Therapeuten zu erlernen?« Vor zehn Jahren hätten wir Nein gesagt. Inzwischen aber haben wir in unseren Kursen gezeigt, dass es für die meisten möglich ist. Wir wissen, dass nicht nur psychologische Kenntnisse oder intellektuelles Verständnis einen guten Berater ausmachen. Es geht in erster Linie darum zu lernen, wie man auf konstruktive Weise mit Menschen spricht.
Psychologen nennen das » therapeutisches Gespräch«, weil bestimmte Arten von Botschaften einen therapeutischen oder heilsamen Effekt auf Menschen haben. Sie ermutigen Personen zum Sprechen, helfen ihnen, ihren Gefühlen Ausdruck zu geben, fördern die Entwicklung von Selbstbewusstsein und Ich-Stärke, reduzieren Drohung oder Strafe und ermöglichen so eine konstruktive Veränderung.
Andere Arten von Gesprächen sind nicht therapeutisch oder destruktiv. Diese Botschaften haben die Tendenz, Menschen das Gefühl der Verurteilung oder Schuld zu geben; sie verhindern, dass Gefühle offen gezeigt und verbalisiert werden, bedrohen den Menschen, fördern Minderwertigkeitskomplexe oder nur schwach ausgebildetes Selbstbewusstsein, blockieren jede Entwicklung und konstruktive Veränderung und drängen ihr Gegenüber immer mehr in eine Verteidigungsrolle. Während nur eine sehr kleine Anzahl von Lehrern intuitiv über diese therapeutischen Fähigkeiten verfügt, man also von » Naturtalenten« sprechen kann, müssen die meisten Pädagogen zuerst ihre destruktiven Methoden der Kommunikation vergessen und dann konstruktive Methoden lernen.
Konstruktive Methoden, um Schülern mit Problemen zu helfen
Lehrer, wie jeder andere Mensch auch, können nur sehr schwer verstehen und akzeptieren, dass man einem anderen nur durch Zuhören helfen kann. Schweigen ist Gold, sagt die alte Redensart. Psychologen verwenden viel Zeit nur aufs Zuhören. Sie haben aus Erfahrung gelernt, dass Zuhören eines ihrer wirksamsten Instrumente istâ es verführt einen bedrängten Menschen, über das zu sprechen, was ihn belastet; es hat kathartische Wirkung, erleichtert Entspannung und
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