Lehrer-Schueler-Konferenz
Erlösung von bedrückenden Gefühlen; es überlässt die Initiative der Person, die das Problem besitzt; es fördert eine Untersuchung tieferer und grundlegenderer Gefühle; es zeigt ihr die Bereitwilligkeit zu helfen und es teilt ihr mit, angenommen zu sein, wie sie ist, mit all ihren Bedrängnissen.
Ist es ein Wunder, dass Zuhören als das wertvollste Instrument von Psychologen angesehen wird? Und doch glauben die meisten Menschen, die Arbeit eines Therapeuten bestünde in erster Linie darin, dem bedrängten Menschen etwas zu sagen â mit ihm zu sprechen, ihm Botschaften zu senden, ihm Ratschläge, Fakten, Warnungen, Sympathie, Einsichten, Lösungen zu geben, ihm Bewertungen und Urteile zu bieten. Lehrer sind überrascht und ungläubig, wenn sie in unseren Kursen lernen, dass die beste Art, einem Menschen mit Problemen zu helfen, darin besteht, nur für ihn da zu sein. Erfahrenen Psychologen zufolge kommt es in erster Linie darauf an, die betreffende Person zum Reden zu bringen und sich dann zuhörend » herauszuhalten«.
Im Folgenden werden Ihnen vier verschiedene Methoden gezeigt, Schülern zuzuhören, um ihnen erfolgreicher bei der Bewältigung von Problemen helfen zu können.
Passives Zuhören (Schweigen)
Nichts zu sagen vermittelt tatsächlich Annahme. Schweigenâ » passives Zuhören«â ist eine wirksame, nicht verbale Botschaft, die einem Schüler das Gefühl geben kann, wirklich angenommen zu sein, und ihn ermutigt, Sie immer mehr an seinem Leben teilnehmen zu lassen. Ein Schüler kann mit Ihnen nicht über das reden, was ihn bedrückt, wenn Sie das Sprechen übernehmen.
Bestätigende Reaktionen, die funktionieren
Während vorübergehendes Schweigen gewiss die Kommunikationsbarrieren vermeidet, die dem Schüler so oft vermitteln, dass seine Botschaften inakzeptabel sind, so beweist es ihm doch nicht mit Sicherheit, dass Sie ihm wirklich Aufmerksamkeit zollen. Es hilft daher, besonders in den Pausen, sich nicht verbaler und verbaler Hinweise zu bedienen, um zu zeigen, dass Sie tatsächlich gut auf ihn eingestimmt sind. Wir nennen diese Hinweise » bestätigende Reaktionen«. Nicken, sich vorbeugen, lächeln, die Stirn runzeln und andere körperliche Bewegungen lassen, richtig angewandt, den Schüler wissen, dass Sie wirklich zuhören. Verbale Hinweise wie » Oh« oder » Aha« sagen dem Schüler auch, dass Sie noch aufmerksam sind, dass Sie Interesse haben und akzeptieren, dass er fortfährt.
Was Türöffner ausrichten können
Gelegentlich brauchen Schüler zusätzliche Ermutigung, mehr zu erzählen, tiefer zu gehen oder überhaupt anzufangen. Solche Botschaften werden » Türöffner« genannt. Zum Beispiel:
» Möchtest du mehr darüber erzählen?«
» Das klingt, als berührt dich das sehr stark.«
» Es interessiert mich, was du zu sagen hast.«
» Möchtest du darüber sprechen?«
Achten Sie darauf, dass diese Botschaften offene Fragen sind und keine Bewertung dessen, was gesagt wird, enthalten.
Eine Lehrerin unseres Kurses beschreibt ihren ersten Versuch, diese Techniken bei einer Schülerin auszuprobieren:
Eine meiner Schülerinnen hielt sich, wann immer sich Gelegenheit bot, in meiner Nähe auf, als ob sie etwas sagen wollte, aber nicht wusste, wie sie anfangen sollte. Gestern beschloss ich, es mit einem Türöffner zu versuchen und abzuwarten, was geschehen würde. Ich fragte sie: » Gibt es etwas, über das du mit mir sprechen möchtest?« Zuerst stotterte sie herum und wusste nicht, wo sie anfangen sollte, und ich biss mir auf die Zunge und hielt mich an » Hmhm« und » Aha«. Endlich taute sie auf und redete zehn Minuten lang ohne Punkt und ohne Komma. Ich hatte keine Ahnung, dass sie so viel mit sich herumschleppte. Es fiel mir wirklich sehr schwer, keine Fragen zu stellen. Nach diesem kurzen Gespräch von zehn Minuten schien ihr sehr viel besser zumute zu sein, und ich fühlte mich ihr richtig nahe. Am Ende drückte sie mir die Hand. Es ist unglaublich, wie sehr es ihr half, dass ich einfach nur zuhörte.
Die Erfahrung dieser Lehrerin beim Zuhören ist nicht einmalig. Ganz generell erleben Pädagogen: 1. Schwierigkeiten beim Verzicht auf die Verwendung von Barrieren, 2. Ãberraschung über die Probleme, die Schüler haben, 3. ein Gefühl der Erleichterung, wenn der
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