Lehrer-Schueler-Konferenz
was er letzten Endes von sich selbst denkt. Ihre Botschaften von heute prägen sein Selbstbewusstsein von morgen. Darum kann Ihr Verhalten für die Beziehung zu Ihren Schülern entweder konstruktiv oder destruktiv sein.
Wie destruktiv die zwölf Barrieren sein können, beweisen wir unseren Pädagogen, indem wir sie im Kurs bitten, sich ihrer eigenen Reaktionen zu erinnern, als sie zum Beispiel ihre Gefühle einem Lehrer mitteilten, der mit Barrieren reagierte. Meistens bestätigen sie die destruktive Wirkung der zwölf Barrieren aus eigener Erfahrung. Hier nur einige Wirkungen, von denen unsere Lehrkräfte berichteten:
» Ich sah mich veranlasst, nichts mehr zu sagen, den Mund zu halten.«
» Ich wurde ungehalten und widerspenstig.«
» Ich ging zum Gegenangriff über.«
» Ich fühlte mich unterlegen.«
» Ich wurde rachsüchtig und zornig.«
» Ich fühlte mich schuldig oder schlecht.«
» Ich glaubte, mich unter Zwang ändern zu müssenâ nicht akzeptiert zu werden als der, der ich bin.«
» Ich hatte das Gefühl, der andere traut mir nicht zu, meine eigenen Probleme zu lösen.«
» Ich fühlte mich unverstanden.«
» Ich lehnte es ab, im Zeugenstand ins Kreuzverhör genommen zu werden.«
» Ich sah, mein Gegenüber war überhaupt nicht interessiert an mir.«
Lehrer, die an unseren Kursen teilnehmen, merken sofort, dass Schüler auf Barrieren ähnlich wie sie reagieren. Und sie haben recht. Therapeuten und Schulpsychologen versuchen bei ihrer Arbeit mit Kindern diese zwölf Arten verbaler Reaktionen zu vermeiden. Sie verlassen sich auf weit bessere Methoden mit geringerem Risiko, junge Menschen zum Schweigen zu bringen oder in die Opposition zu drängen.
(Am Ende dieses Kapitels finden Sie eine detaillierte Auflistung der zwölf Barrieren und der verschiedenen destruktiven oder wenig hilfreichen Wirkungen, die jede Einzelne von ihnen auf Ihre Schüler haben kann.)
Lehrer, die an unserem Kurs teilgenommen haben, fanden es sehr hilfreich, diejenigen Wirkungen herauszusuchen und zu unterstreichen, die ÃuÃerungen ihrer Eltern und/oder Lehrer bei ihnen selbst am häufigsten hervorgerufen haben, als sie noch jung waren. Versuchen Sie es doch selbst einmal, wenn Sie am Ende des Kapitels angelangt sind.
Drei übliche Missverständnisse
Während die meisten Lehrer in unseren Kursen die » Sprache der Nichtannahme« (die zwölf Barrieren) für ein nützliches Instrument zum Analysieren und Modifizieren ihrer eigenen Kommunikationsgewohnheiten mit Schülern halten, konzentriert sich in fast jeder Klasse die Diskussion auf drei fundamentale Fragen:
1.Was ist falsch daran, wenn man Fakten lehrt, Vorträge hält und Informationen liefert? (»Ist das nicht die wichtigste Funktion eines Lehrers?«)
2.Warum werden Lob und positive Bewertung als » Barrieren« eingestuft? ( » Wir haben gelernt, Lob als Verstärkung und Ermutigung für gutes Verhalten zu benutzen.«)
3.Warum wird Fragen als ineffektiv angesehen? ( » Fragen stellen ist eines der wertvollsten Instrumente, die wir im Unterricht verwendenâ schlieÃlich hat Sokrates dieselbe Methode angewandt.«)
Wenn Pädagogen diese Fragen aufwerfen, vergessen sie gewöhnlich, dass wir die zwölf Barrieren zur Illustration ineffektiver Reaktionen auf Botschaften verwenden, die zeigen, dass einen Schüler ein Problem bedrückt, in oder auÃerhalb der Schule. Wir behaupten, dass die zwölf Barrieren vor allem dann Widerstand hervorrufen, wenn das Verhalten des Kindes im oberen Teil des rechteckigen Fenstersâ in der Zone: der Schüler besitzt das Problem â lokalisiert worden ist. Hat der Schüler keine Probleme, richten die Barrieren sehr viel weniger Schaden an.
Nehmen Sie als Beispiel den Wunsch eines Lehrers, Fakten zu vermitteln. Hat der Schüler Lust zum Lernen (hat kein Problem) und der Lehrer Lust zum Lehren (hat auch kein Problem), können Fakten und Informationen ganz gewiss von der Lehrkraft angeboten und vom Jugendlichen akzeptiert werden. Nicht so, wenn der Schüler mit einem Problem beschäftigt oder davon bedrängt ist. Dann werden Fakten und Informationen entweder unwillkommen sein und abgelehnt werden oder den Prozess des Problemlösens beim Schüler drastisch stören. Im Laufe dieses und des nächsten Kapitels werden wir zeigen, wieso Fakten,
Weitere Kostenlose Bücher