Lehrer-Schueler-Konferenz
mit ihrem Problem konfrontieren und ihn dazu bringen, dass er sie nicht mehr stört (das Verhalten des Schülers modifizieren).
2.Sie kann dem Schüler besseres Material für seine Aufgabe geben (die Umwelt verändern).
3.Sie kann sich sagen: » Er ist eben ein unselbstständiger Schüler; das kann sich ändern, wenn ich ihm dabei helfe« oder » Er braucht von meiner Zeit offensichtlich mehr als die anderen« (sich selbst ändern).
Dieses Kapitel wird sich nur mit der ersten Möglichkeit beschäftigen: dem Versuch, das Verhalten des Schülers zu modifizieren. Wie man die Situation im Klassenzimmer verändert, wird in Kapitel6 beschrieben. Im Kapitel10 lernen Sie, wie Sie sich selbst ändern, um Probleme zu lösen, die Sie besitzen.
Was typische ineffektive Konfrontationen bewirken
Gibt ein Lehrer einem Schüler zu verstehen, dass dessen Verhalten seine Rechte und Bedürfnisse einschränkt, so haben wir in unseren Kursen dieses Handeln bewusst als » Konfrontation« bezeichnet.
Dieser aktive Schritt erfordert Mut und drückt das Bedürfnis nach Selbsterhaltung aus, es ist ein Akt notwendiger Ichbezogenheit im reinsten Sinne des Wortes.
In unseren Kursen legen wir den Lehrkräften typische nicht annehmbare Verhaltensweisen von Schülern vor und bitten sie zu demonstrieren, wie sie darauf reagieren würden. Mit erstaunlicher RegelmäÃigkeit verhalten sich 90 bis 95Prozent der Lehrer so, dass folgende Resultate dabei herauskommen müssen:
1.Der Schüler widersetzt sich einer Ãnderung.
2.Der Jugendliche hat das Gefühl, der Lehrer hält ihn für dumm oder im besten Fall für hoffnungslos unfähig.
3.Der Schüler glaubt, dass der Lehrer nur wenig Rücksicht auf ihn als Mensch mit Gefühlen und Bedürfnissen nimmt.
4.Das Kind hat Minderwertigkeitskomplexe.
5.Der Schüler glaubt, sich verteidigen zu müssen.
6.Das Kind fühlt sich beschämt, verlegen oder schuldig.
7.Der Schüler ist ärgerlich und denkt: » Das macht das Maà vollâ das gibt mir das Recht, es ihm heimzuzahlen!«
8.Der Jugendliche zieht sich zurück, gibt auf, unternimmt keine Anstrengungen mehr.
Nicht, dass die Lehrer sich solche Resultate wünschten. Sie haben durchweg das Gefühl: » Ich will nichts weiter, als auch meine Bedürfnisse befriedigen!« Die meisten Pädagogen haben über die tatsächliche Wirkung ihrer Botschaften auf die Schüler einfach nie nachgedacht. Sie sagen nur, was ihnen immer gesagt worden ist, wiederholen die Worte ihrer Eltern und früheren Lehrer. Eine Lehrerin beurteilte ihre Art, die Kinder und Jugendlichen mit ihren Bedürfnissen zu konfrontieren, so:
Seitdem ich angefangen habe, mir selbst zuzuhören, wenn ich mit den Schülern spreche, macht es mich verrückt, dass ich genau die Worte höre, die ich bei meinen eigenen Lehrern hasste. Warum ist das so? Warum sage ich genau dieselben Dinge, beinahe Wort für Wort, die mich die Schule hassen und meine Lehrer verachten lieÃen?
Wie jedermann reagierte diese Lehrerin, besonders unter Stress, nach tradierten Mustern. Es fällt ihr schwer, andere Wege einzuschlagen. Die typischen Botschaften, die Lehrer senden, wenn sie Schüler mit Problemen konfrontieren, fallen in drei allgemeine Kategorien:
1.Lösungsbotschaften,
2.herabsetzende Botschaften,
3.indirekte Botschaften.
Warum Lösungsbotschaften versagen
Lösungsbotschaften sagen einem Schüler genau, wie er sein Verhalten zu modifizieren hatâ was er tun muss, besser täte, tun sollte oder tun könnte. Mit diesen Botschaften serviert der Lehrer Lösungen seiner eigenen Probleme und erwartet vom Schüler, dass er sie übernimmt.
Wenn sie gebeten werden, sich zu erinnern, wie ihre ehemaligen Lehrer sie mit Problemen konfrontierten, berichten die Teilnehmer in unseren Kursen, dass die Lehrkräfte ihnen häufig » ihre Lösungen aufzwangen«. Sie erinnern sich der negativen Wirkung dieser » Lösungsbotschaften«. Ein Lehrer formulierte das so:
Meine eigenen Lehrer kommandierten mich ständig herum oder drohten, mich zum Direktor zu schicken oder meine Eltern in die Schule zu bitten. Ich hasste das. Manchmal war ich » ungezogen«, nur um es ihnen zurückzuzahlen. Ich schlich mich ins Lehrerzimmer und klebte die Seiten ihrer Zensurenbücher zusammen oder tat etwas ähnlich Gemeines. Wissen Sie, ich glaube immer
Weitere Kostenlose Bücher