Lehrer-Schueler-Konferenz
geschlagen.
Lösung von Problemen, die der Lehrer besitzt
Kapitel 3 und 4 beschäftigten sich mit Problemen, mit denen Schüler fertigwerden müssen; die Verantwortung für ihre Lösung liegt bei ihnen. Für solche Schwierigkeiten ist aktives Zuhören das wichtigste Instrument für den Lehrer. Wir betonten dort, wie notwendig es für ihn ist zu erkennen, dass der Schüler diese Probleme besitzt.
Nicht minder wichtig ist es, dass Lehrkräfte lernen, Probleme zu lokalisieren, die sie besitzen. Fühlen sie sich belästigt, sind frustriert, verstimmt, ärgerlich, zerstreut oder überreizt, fühlen sie sich unbehaglich oder angespannt, sind nervös, haben Magenverstimmungen oder Kopfschmerzen, so deutet alles darauf hin, dass sie Schwierigkeiten haben. Lehrer müssen diese Gefühle und Reaktionen besitzen und die Verantwortung dafür übernehmen. Wer dies nicht tut, wird mit Frustration und Ermüdung bestraft, wie die entmutigte Lehrerin es im obigen Beispiel beschreibt.
Hier sind ein paar alltägliche Situationen, die für Lehrer problematisch sind:
Ein Schüler zerkratzt eine neue Schreibtischplatte.
Mehrere Kinder stören ein Gespräch mit einem anderen Kind.
Ein Schüler stellt von ihm benutzte Nachschlagewerke nicht ins Regal zurück.
Ein Jugendlicher kommt wiederholt zu spät und stört den Unterricht.
Mehrere Teenager rauchen in der Dunkelkammer des Fotolabors.
Ein Schüler klatscht ständig über die anderen.
Ein Schüler benutzt ohne zu fragen die Sachen auf Ihrem Schreibtisch.
Ein Kind isst Bonbons und wirft das Papier auf den FuÃboden.
Mehrere Schüler streiten sich.
Mehrere Jugendliche flüstern laut während des Unterrichts.
Diese und viele andere derartige Verhaltensweisen von Schülern beeinträchtigen entweder tatsächlich oder potenziell die legitimen Bedürfnisse der Lehrer. Kein Pädagoge möchte Tische zerkratzen lassen, Nachschlagewerke verlieren, hinter anderen herräumen usw. Lehrer haben wie alle anderen Menschen bestimmte legitime Bedürfnisse und können viele Verhaltensweisen der Schüler nicht akzeptieren. Aktives Zuhören hilft hier nicht weiter, ebenso wenig können Lehrkräfte die nicht annehmbaren Verhaltensweisen der Schüler ignorieren, so tun, als gäbe es sie nicht. Hier muss den Lehrern zuliebe etwas unternommen werden. Um die Pädagogen in unseren Kursen zu überzeugen, dass ein Unterschied darin besteht, ob ihre Probleme oder die der Schüler bewältigt werden müssen, benutzen wir eine Aufstellung, die verdeutlichen soll, dass beide Aufgaben genau entgegengesetzte Haltungen erfordern.
Wenn der Schüler das Problem besitzt:
Wenn der Lehrer das Problem besitzt:
Schüler beginnt sich mitzu-teilen.
Lehrer beginnt sich mitzu-teilen.
Lehrer ist Zuhörer.
Lehrer ist Sender.
Lehrer berät.
Lehrer beeinflusst.
Lehrer möchte dem Schüler helfen.
Lehrer möchte Hilfe für sich.
Lehrer akzeptiert die Lösung des Schülers.
Lehrer muss mit der Lösung zufrieden sein.
Lehrer interessiert sich in erster Linie für die Bedürfnisse des Schülers.
Lehrer interessiert sich in erster Linie für die eigenen Bedürfnisse.
Lehrer verhält sich beim Lösen der Probleme passiver.
Lehrer verhält sich beim Lösen der Probleme aktiver.
Die Erkenntnisse aus dieser Tabelle sind den meisten Pädagogen sofort klar:
1.Zuerst muss man herausfinden, wer das Problem besitzt.
2.Hat der Schüler das Problem, ist es angebracht, auf die Sprache der Annahme zu vertrauen und ihm mit aktivem Zuhören zu helfen.
3.Hat der Lehrer das Problem, bleibt die Sprache der Annahme erfolglos und ist falsch eingesetzt.
Was können Lehrkräfte aber tun, wenn sie das Verhalten eines Kindes nicht akzeptieren können? Betrachten Sie es so: Sie haben drei Variablen, mit denen Sie arbeiten können: den Schüler, die Umwelt und sich selbst. Das heiÃt, Sie können Ihren Einfluss darauf richten:
1.versuchen, das Verhalten des Schülers zu modifizieren,
2.den Versuch zu machen, die Umwelt zu verändern,
3.versuchen, sich selbst zu ändern.
Hier ein Beispiel: Frau W. wird von einem der Schüler ihrer Klasse wiederholt gestört. Er scheint mit seiner Aufgabe nicht ohne ständige Kontrolle und Unterstützung voranzukommen. Das ist für Frau W. unannehmbar, daher ist es ihr Problem. Was kann sie unternehmen?
1.Frau W. kann den Schüler
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