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Leibniz war kein Butterkeks

Titel: Leibniz war kein Butterkeks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lea; Schmidt-Salomon Salomon
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Fünfjährige, denen man die Verantwortung über einen Jumbojet übertragen hat! Von daher ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis es richtig kracht.
    Du meinst, wenn eine Gruppe von Fanatikern in den Besitz von Nuklear- oder Biowaffen kommt?
    Ja, beispielsweise. Es könnte aber auch sein, dass wir uns unfreiwillig selbst auslöschen, weil wir fahrlässig mit unseren technischen Möglichkeiten, etwa der Nutzung der Kernkraft, umgehen und die natürlichen Ressourcen zerstören, auf die wir so dringend angewiesen sind.
    Stimmt, dafür gibt es ja heute schon genügend Hinweise. Dennoch könnte es ja sein, dass wir aus unseren Fehlern lernen, oder?
    Natürlich. Wir sind immerhin eine sehr lernfähige Spezies und vielleicht schaffen wir es ja doch, etwas länger auf der Erde zu verweilen als Homo erectus. Das ändert aber nichts daran, dass auch unsere Spezies irgendwann einmal untergehen wird, wie so viele Arten vor uns! Denn das Überleben der Menschheit hängt ja nicht allein von uns Menschen ab: Mächtige Vulkanausbrüche und Kometeneinschläge aus dem All könnten unsere Zivilisation innerhalb kürzester Zeit zerstören. Solchen Naturgewalten sind wir, trotz aller Technik, hilflos ausgeliefert. Das gilt natürlich auch für die Entwicklung der Sonne, auf deren lebenspendende Energie wir angewiesen sind. In 900 Millionen Jahren wird die Leuchtkraft der Sonne so stark zugenommen haben, dass die mittlere Temperatur auf der Erde bei etwa 30 Grad Celsius liegen wird. Dann wird es für höhere Lebensformen wie uns schon sehr kritisch. Eine Milliarde später wird die Temperatur auf unserem Planeten schon auf 100 Grad angestiegen sein, was wohl nur noch einige Kleinstorganismen überleben werden. Aber auch das wird nicht ewig währen, denn in etwa sieben Milliarden Jahren wird sich die Sonne in einen »Roten Riesen« verwandeln. Sie wird Venus und Mars verschlucken und die Erdkruste in ein glühendes Lava-Meer verwandeln. Spätestens dann wird die Geschichte des Lebens auf der Erde ihr Ende gefunden haben.
    Das sind ja keine besonders schönen Aussichten! Irgendwie total beängstigend, auch wenn das erst in ferner Zukunft geschehen wird. Aber ist es nicht zumindest theoretisch möglich, dass Menschen dieses Sonnensystem verlassen und sich woanders ansiedeln?
    Das ist aufgrund der riesigen Entfernungen sehr unwahrscheinlich! Aber nehmen wir mal ganz optimistisch an, so etwas ließe sich tatsächlich realisieren und es würde künftigen Menschen gelingen, in den unendlichen Weiten des Kosmos einen Planeten zu finden, der ihr Überleben ermöglicht. Selbst wenn diese höchst unwahrscheinliche Situation eintreffen sollte, so würde das nichts daran ändern, dass die Menschheit irgendwann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausstirbt. Denn auch auf fremden Planeten wird es aufgrund des zeitlich befristeten Lebenszyklus der Sterne nach einiger Zeit sehr ungemütlich werden. Und die (ohnehin unrealistische) Suche nach anderen lebenstauglichen Planeten wird irgendwann sowieso ein Ende finden, wenn die Energie verbraucht ist, die beim Urknall freigesetzt wurde.
    Wieso?
    Man kann die Energie des Urknalls mit einem Zuckerwürfel vergleichen, den man in eine heiße Kaffeetasse wirft. Am Anfang stellt der Zuckerwürfel eine hohe, komprimierte Ordnung dar, die sich mit der Zeit mehr und mehr auflöst, bis am Schluss sämtliche Zuckerkristalle gleichmäßig in der Tasse verteilt sind. Wenn sich die Energie des Urknalls ebenso gleichmäßig im Raum verteilt, wird es keine physikalischen Prozesse mehr im Kosmos geben!
    Dann ist unser Universum sozusagen »kalter Kaffee«?
    Ja, dann werden sämtliche Sterne ausgeglüht sein, und das Universum wird den sogenannten »entropischen Kältetod«, auch »Big Freeze« genannt, sterben.
    Und das ist sicher?
    Nun ja, es gibt noch andere Szenarien für das Ende unseres Universums, etwa die Vorstellung eines »Endknalls« (»Big Rip«), bei dem es das Universum durch eine immer schnellere Ausdehnung regelrecht innerlich »zerreißt«, aber das ändert nichts daran, dass irgendwann einmal der letzte Vorhang fallen wird für das Leben – und zwar nicht nur hier auf der Erde, sondern im gesamten Universum! Am Ende aller Tage steht also nicht der dauergrinsende »Mr. Fortschritt« auf dem Programmzettel, auch nicht die »Wiederkehr des Messias«, sondern der unbeklatschte Auftritt des heillosen, trostlosen, sinnlosen Nichts …
    Okay, ich glaube, ich habe jetzt eine ungefähre

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