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Leiche - oben ohne

Leiche - oben ohne

Titel: Leiche - oben ohne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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nicht vergessen.«
    Fran nahm ihn am Arm und
lächelte ihn verliebt an, während wir an einem uninteressierten Portier vorbei
zum Aufzug gingen. Im Lift holte ich den .38er wieder hervor. Als wir oben vor
der Wohnungstür ankamen, befahl ich ihm, seinen Schlüssel zu benutzen.
    »Hab’ keinen«, sagte er.
    »Du enttäuschst mich, Walt«,
sagte ich vorwurfsvoll, dann zog ich ihm den Revolverlauf so hart über die
Nasenwurzel, daß ihm die Augen wässerten. »Willst du nicht doch mal nachsehen?«
    Aus seinen babyblauen Augen
sprühte kalter Mord, dann griff er in die Tasche und förderte einen Schlüssel
zutage. »Nach dir, mein Freund«, sagte ich. Er öffnete die Tür und ging hinein,
ich folgte ihm auf den Fersen. Ich ließ ihn noch einen weiteren Schritt tun,
dann behandelte ich ihn abermals mit dem Knauf des .38ers. Er beroch den
Teppich und blieb ganz still liegen. Hinter mir hörte ich Fran die Luft
anhalten, aber den Schrecken hatte sie sich nur selbst zuzuschreiben — warum
hatte sie darauf bestanden, mitzukommen?
    »Was...« hub sie mit
krächzender Stimme an.
    »Halt den Mund«, zischte ich.
    Die geräumige Diele besaß vier
weitere Türen, und drei von ihnen waren im Augenblick geschlossen. Ich wußte,
daß die offene Schiebetür ins Wohnzimmer führte, aber was die anderen drei
betraf, konnte ich nur raten. Während ich noch überlegte, an welcher ich zuerst
mein Glück versuchen sollte, hörte ich im Wohnzimmer Schritte. Ich drückte mich
flach an die Wand, zog Fran hinter mich und wartete. Der Butler kam heraus und
blieb urplötzlich stehen, als er Cleever am Boden liegen sah. Sein Gesicht
wurde dabei ganz grau. Eine Sekunde später entfuhr ihm ein Mittelding zwischen
Grillengezirp und Rabengekrächz, weil ich ihm nämlich den .38er in die Seite
rammte.
    »Wo ist der Chauffeur?« fragte
ich gedämpft.
    »Er hat heute abend frei.« Er
sah mich an, wobei ein Wangenmuskel unablässig zuckte. »Ich habe keine Ahnung,
was all dies zu bedeuten hat, Sir, aber ich versichere Ihnen...«
    »Mund halten!«
    »Yes Sir.« Jetzt begann es auch
in der anderen Wange zu zucken.
    »Wo ist Lansing?« grollte ich.
    »Mr. Lansing, Sir?« Er verlor
für einen Augenblick die Sprache und japste nach Luft. »Mr. Lansing hat sich
bereits zurückgezogen, Sir.«
    Ich sah auf meine Uhr. »Um Viertel
vor neun?«
    »Yes Sir.« Er nickte so
ruckartig, als hinge sein Kopf an rostigen Federn. »Mr. Lansing geht oft früh
schlafen, Sir.«
    »Und sein Zimmer?«
    »Das hier, Sir.« Ein zitternder
Finger wies auf die letzte Tür links. »Aber, bitte, wenn ich etwas sagen darf,
Sir?« Er schluckte heftig. »Mr. Lansing möchte nicht gern gestört werden, wenn
er sich schon zurückgezogen hat.«
    »Wie schade«, sagte ich
verständnisvoll. »Und Sie sind sicher, daß dies sein Zimmer ist?«
    »Yes... au... Sir!« Der
Nachhilfestoß mit dem Revolverlauf war fast ein bißchen zuviel für ihn gewesen.
Er begann am ganzen Körper zu zittern.
    »Sie haben doch gesehen, was
mit Mr. Cleever passiert ist?« fragte ich ihn.
    »Yes Sir.« Er blickte flüchtig
auf den Teppich, dann schloß er die Augen. »Oder auch nicht, Sir, ganz wie Sie
möchten.«
    »Es wird gleich noch viel
schlimmer«, wisperte ich blutrünstig. »Überall Blut — überall Leichen — und
überall Polizei!«
    »Wie bitte?« Jetzt schwand
sogar das Grau aus seinen Wangen, und sein Gesicht sah aus, als hätte es ein
Lehrling beim Einbalsamieren verhunzt.
    »Wollen Sie hierbleiben und
alles miterleben?« fragte ich.
    »Nein!« wimmerte er.
    »Dann habe ich eine gute Idee«,
meinte ich. »Wie wär’s, wenn Sie jetzt einfach zur Wohnung hinausmarschierten,
dann zum Haus hinaus — und immer so weiter? Kommen Sie morgen früh zurück, und
wenn jemand fragt, dann hatten Sie heute abend frei, klar?«
    »Recht herzlichen Dank, Sir.«
Er öffnete die Augen und sah mich an, dankbar wie ein Hund, dem man soeben ein
Briefträgerbein exklusiv zugestanden hat. »Wirklich, vielen herzlichen Dank,
Sir.«
    »Dann hauen Sie am besten ab,
bevor ich’s mir anders überlege«, knurrte ich.
    Er schlurfte steifbeinig zur
Tür, öffnete sie, trat hinaus und zog sie sanft hinter sich ins Schloß. Ich
lauschte, hörte die Aufzugtüren gehen, und sagte mir, daß er wahrscheinlich
nicht eher zu marschieren aufhören würde, als bis er der Freiheitsstatue unter
den Rock gekrochen war.
    »Er hat fast einen Herzinfarkt
gekriegt«, flüsterte Fran vorwurfsvoll. »Der arme kleine Kerl.«
    »Immer noch besser,

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