Leichenfresser - Thriller
Tränen rollten über das Gesicht des Jungen. »Weil es die Wahrheit ist, Ma. Ich kann es beweisen.«
»Liebling, du weißt, dass es nicht wahr ist. Es gibt keine Monster. Und Mr. Smeltzer – ich gebe ja zu, dass er Probleme hat, aber Barrys Vater ist ...«
»Barrys Vater ist ein Monster«, brüllte Timmy. »Herrgott noch mal, seid ihr denn beide blind?«
»Missbrauch nicht den Namen des Herrn.«
»Ma, weißt du nicht, was Mr. Smeltzer mit Barry und seiner Mutter macht? Er ist böse und er arbeitet mit dieser Kreatur zusammen. Mit diesem Ghoul.«
»Timothy Graco«, herrschte ihn Elizabeth an. »Du hörst sofort auf, so zu reden. Auf dem Friedhof lebt kein Monster. Und das weißt du genau.«
»Das kommt von diesen eigenartigen Heften«, sagte Randy und ergriff eine Handvoll vom Bett. Er zerknüllte sie in der Faust. »Diesem Müll. Ich hab dir ja gesagt, dass Pastor Moore recht hat. Wir sollten ihn diesen Quatsch nicht lesen lassen. Aus diesen Comicheften bekommt er solche Ideen. Die sind ein schlechter Einfluss.«
Timmy heulte auf, als sein Vater weiter zudrückte und die Hefte dermaßen zerknüllte, dass sie sich nicht mehr retten ließen.
»Dein Vater hat recht. Denk nur an vorhin, als du gesagt hast, dass deine Freunde und du ein totes Tier in die Luft gejagt haben. Ein solches Verhalten ist inakzeptabel.«
»Es tut mir leid«, sagte Timmy. »Wir tun’s auch nicht wieder. Aber ich lüge nicht wegen dem Ghoul.«
»Es reicht«, stieß Randy hervor. »Ich hab genug von diesem Unsinn. Das ist nicht normal, Timothy. Diese Wesen, an die du glaubst – normale Menschen denken nicht mal über Monster und Dämonen nach.«
Er warf die Comichefte zu Boden und stapfte aus dem Raum. Timmy sprang aus dem Bett und hob sie auf. Er breitete die Hefte auf der Matratze aus und versuchte, sie zu glätten.
»Sieh dir das an«, presste er schluchzend hervor. »Sieh nur, was er getan hat. Er hat sie ruiniert.«
Elizabeth versuchte, ihn zu trösten. »Timmy. Beruhig dich, mein Schatz. Dein Vater ist im Augenblick sehr wütend und er hatte einen langen Tag.«
»Ist mir egal. Das war nicht richtig.«
»Liebling, hast du das wirklich über deinen Großvater gesagt?«
»Ja.«
»Aber warum? Kannst du nicht verstehen, wie schmerzvoll das für deinen Vater ist? Oder wie falsch es ist, sich eine so grässliche Geschichte auszudenken?«
»Es ist wahr!« Mit geröteten Augen schaute Timmy zu ihr auf. »Geh hin und überzeug dich. Sein Grab sinkt ein.«
»Das ist normal, Timmy. Gräber setzen sich nach ein paar Wochen, vor allem, wenn es regnet, so wie letzte Nacht. Du kannst dir nicht einfach solche Lügen ausdenken.«
»Es ist keine Lügengeschichte und er hätte das nicht tun müssen.« Timmy glättete weiter seine Comics. »Ich hasse ihn. Das werde ich ihm nie verzeihen.«
»Timmy, das stimmt nicht. Du liebst deinen Vater und er liebt dich sehr.«
»Wenn er mich liebt, warum hört er mir dann nicht zu? Warum hat er das getan?«
»Du musst es mal aus seiner Perspektive betrachten.«
»Warum? Warum muss ich das? Ich hab die Wahrheit gesagt!«
»Hast du nicht, Timmy. Du erzählst Geschichten aus deiner Fantasie. Du bist im Augenblick verwirrt und verstört wegen dem, was passiert ist.«
»Nein, bin ich nicht.«
Randy kehrte mit einem großen Karton ins Zimmer zurück. Er stellte ihn auf den Boden, dann begann er wortlos, Timmys Comicsammlung hineinzuwerfen. Timmy japste. Die Hefte knickten und verbogen sich, als sie darin landeten.
»Dad, was machst du da?«
»Etwas, das ich schon vor langer Zeit hätte tun sollen. Elizabeth, zieh die langen weißen Kartons unter seinem Bett raus.«
»Randy, ich ...«
»Tu, was ich sage.«
Sie holte tief Luft und fügte sich. Kein einziges Mal schaute sie dabei zu ihrem Sohn auf.
»Was machst du da?«, fragte Timmy erneut. »Was wird das?«
»Komm mit.«
Randy drehte sich um und stürmte mit einem Karton unter jedem Arm den Flur hinab. Timmy rannte hinter ihm her und verlangte eine Erklärung. Elizabeth trottete mit dem letzten Karton hinter ihnen her. Als sie die Küche erreichten, stellte Randy einen Karton ab, öffnete die Kellertür und bedeutete Timmy, hindurchzugehen.
»Runter.«
Timmy gehorchte. Die Stimme seines Vaters klang kalt und gefühllos. So hatte er sie noch nie zuvor gehört.
Seine Eltern folgten ihm. Als sie am Fuß der Treppe ankamen, ließ Randy seinen Sohn auf einem Holzhocker Platz nehmen, den er unter seiner Werkbank hervorzog. Er stellte die Kartons
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