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Leichenfresser - Thriller

Leichenfresser - Thriller

Titel: Leichenfresser - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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nichts.«
    »Aber als du uns heute Morgen aufgefordert hast, in der Nähe des Hauses zu bleiben, dachte ich, du würdest dasselbe vermuten.«
    »Vielleicht habe ich das auch getan. Sieh mal, Timmy, ich kenne die Antworten nicht. Ich mache mir bloß Sorgen um dich – und um deine Freunde. Irgendetwas Schlimmes geht vor sich und ich will nicht, dass es sich noch mehr auf dich auswirkt, als es das ohnehin schon tut. Was immer den anderen zugestoßen ist, ich will nicht, dass es dir auch zustößt. Überlassen wir es einfach der Polizei, herauszufinden, wer dafür verantwortlich ist.«
    »Aber Dad, das ist es ja gerade. Ich weiß, wer es ist! Ich weiß, wer dahintersteckt.«
    »Wer, Timmy? Und woher weißt du es? Hast du dem Ermittler irgendetwas verheimlicht, als er dich befragt hat?«
    »Nein. Ich bin erst später dahintergekommen, als ich zu Hause war. Deshalb recherchiere ich jetzt.«
    Randys Miene wurde besorgt. »Wie meinst du das?«
    »Die Person, die Pat umgebracht hast, ist gar keine Person. Es war ein Ghoul.«
    Sein Vater erwiderte nichts und Timmy vermutete, dass er zu schockiert war, um zu reagieren. Er nahm all seinen Mut zusammen und fuhr fort.
    »Du hast gesagt, ich könnte mit dir darüber reden, was läuft. Tja, das läuft gerade.«
    Dann fuhr er fort, seinem Vater alles mitzuteilen, was er vermutete. Er sprudelte eine atemlose, aufgeregte Litanei der chronologischen Ereignisse des vergangenen Monats ab und erklärte, wie sie zu den Fakten über Ghoul-Legenden passten. Um seine Argumente zu verdeutlichen und zu untermauern, kramte Timmy dabei fallweise durch den Stapel der Comichefte und hielt zur Bestätigung eines hoch, zeigte auf die Bilderreihe, aus der er die Information hatte.
    Randy schwieg und lauschte gebannt allem, was sein Sohn zu sagen hatte. Einmal setzte er dazu an, ihn zu unterbrechen, als Timmy seinen Verdacht in Bezug auf Clark Smeltzer äußerte, doch er verstummte sofort wieder. Seine Lippen bildeten eine schmale Linie und auf sein Gesicht trat ein verkniffener Ausdruck. Als Timmy fertig war, zeigte sich sein Vater zunächst sprachlos. Timmy harrte erwartungsvoll irgendeiner Erwiderung, aber es kam nichts. Randy Graco starrte ihn nur an.
    »Dad?«
    Sein Vater blinzelte und schüttelte leicht den Kopf, als erwache er gerade aus einem Tagtraum.
    »Dad«, wiederholte Timmy. »Was sollen wir tun? Meinst du, wir sollten der Polizei davon erzählen?«
    »Nein.« Die Stimme seines Vaters klang traurig und heiser. »Nein, Timmy, ich glaube nicht, dass wir das der Polizei erzählen sollten.«
    »Aber warum nicht? Die Kreatur könnte in diesem Moment draußen unterwegs sein.«
    »Das reicht jetzt, Tim.«
    »Aber Dad, du hast gesagt, du würdest mir zuhören. Du hast gesagt, ich könnte mit dir reden. Was ist? Glaubst du mir etwa nicht?«
    Randy seufzte. »Nein, Tim. Tu ich nicht.«
    Timmys Mut sank.
    »Aber ... aber es passt alles zusammen und ergibt Sinn. Sogar Opas Grab.«
    Randys Körper versteifte sich. »Hör auf, Timmy. Hör sofort auf.«
    »Ist dir das egal? Der Ghoul könnte sich in seinen Sarg gegraben haben.«
    »Ich sagte, du sollst aufhören.«
    »Er könnte Opa gefressen haben.«
    »ICH SAGTE, DU SOLLST AUFHÖREN!«
    Im Wohnzimmer hörte Elizabeth das Gebrüll. Keuchend kam sie den Flur entlanggelaufen.
    Sie riss die Tür auf und starrte die beiden verängstigt an. Tränen kullerten ihrem Sohn übers Gesicht. Er saß aufrecht am Kopfteil und wich vor seinem Vater zurück.
    Ihr Ehemann wirkte wütender, als sie ihn seit Langem gesehen hatte.
    »Was um alles in der Welt ist denn hier los? Stimmt etwas nicht?«
    »Sag’s deiner Mutter«, spie Randy hervor. »Erzähl deiner Mutter denselben Quatsch, den du mir erzählt hast.«
    »Ich ... ich ...« Timmy wusste nicht weiter und musste ein Schluchzen unterdrücken. Randy stand auf, die Fäuste an den Seiten geballt.
    Elizabeth berührte ihn an der Schulter, doch er schüttelte sie ab.
    »Randy, was ist hier los?«
    »Unser Sohn«, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, »glaubt, dass nebenan auf dem Friedhof ein Monster sein Unwesen treibt. Er sagt, es steckt mit Clark Smeltzer unter einer Decke. Die zwei plündern zusammen Gräber. Er denkt, dass dieses Monster, dieser Ghoul, Menschen frisst. Er denkt, dass diese Kreatur ... meinen Vater gefressen hat.«
    Elizabeths Augen weiteten sich bestürzt. Sie schüttelte heftig den Kopf und wollte es nicht wahrhaben.
    »Timmy! Warum sagst du so grauenvolle Dinge?«
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