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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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dahin ist der Fährverkehr eingestellt.«
    Es war ein schockierender Anblick. Der niedrig gelegene Fußweg, der von der Anlegestelle wegführte, war komplett geflutet, und das Wasser stand fast bis zur Oberkante des Landestegs.
    »Wir brauchen das Telefon«, sagte Mercer.
    »Ich auch, Detective«, sagte Leamer. »Ich muss diese Katastrophe irgendwie in den Griff bekommen.«
    Mercer beruhigte den Mann und nahm ihm den Hörer aus der Hand. Dann rief er den Lieutenant an und bat ihn, ein paar Leute zum Battery Maritime Building zu schicken, damit sie nach Governors Island übersetzen konnten, sobald der Sturm vorbei war. Gegen Ende des Telefonats verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck. »Verstehe, Loo.«
    Mike wandte sich an Leamer. »Sind hier auf der Insel nicht auch ein paar Feuerwehrleute postiert? Wie erreichen Sie die?«
    »Sie sind zusammen mit den Rangers evakuiert worden. Im gesamten Stadtgebiet ist der Strom ausgefallen, Detective. Der Blitz hat in eins der Hauptumstellwerke eingeschlagen.«
    »Verdammt.« Mike wollte so schnell wie möglich die Suche nach Pam Lear fortsetzen. »Tragen Sie eine Waffe?«
    »Nein, Sir.«
    »Schließen Sie die Tür ab und lassen Sie niemanden herein, bis wir zurückkommen, verstanden?«
    »Aber das Wasser... Ich muss weiter nach oben. Ich muss Regierungsdokumente in Sicherheit bringen und -«
    »Dokumente? Wir sind auf der Suche nach einer Frau, die hoffentlich noch am Leben ist, wenn wir sie finden, kapiert? Sie bleiben, solange es irgendwie geht, hier beim Telefon - außer Sie wollen mitkommen, um uns zu helfen. Falls jemand von der Polizei anruft, dann stellen Sie sich draußen neben die Kanone und brüllen sich die Lunge aus dem Hals, bis sich einer von uns blicken lässt.«
    Leamer sah uns mit offenem Mund hinterher, als wir sein Büro verließen.
    Wieder grollte der Donner über uns. Wir rannten über die Straße zu einer der Baracken am Wasser und stellten uns auf der Veranda unter.
    Ein lautes Geräusch, das immer näher kam, ließ mich zusammenzucken, und dann sahen wir, wie Joe Galianos Helikopter über den aufgewühlten Fluss davonflog.

49
    »Dreht Galiano eine Vergnügungsrunde?«, fragte Mike. Er war angespannt und aufgedreht zugleich. Ich erkannte es daran, wie er mit dem Fuß auf den Boden tippte und mit dem Reißverschluss seiner Jacke spielte.
    »Offenbar hat sein Kommunikationssystem an Bord noch funktioniert - ein bisschen mehr Hightech als der Rest hier«, sagte Mercer. »Der Polizeipräsident hat ihn zurückbeordert, damit er uns sofort ein SWAT-Team herschicken kann, falls wir etwas finden. Das hat Peterson zumindest gesagt.«
    Ich wandte mich an Mike. »Du kennst dich hier aus. Wo fangen wir an?«
    Er ging neben mir in die Hocke und zeichnete mit dem Finger eine Karte auf den nassen, grau gestrichenen Verandaboden. »Wir sind hier, direkt neben der Fähranlegestelle. So sind wir beim letzten Mal gelaufen, erinnert ihr euch? Wir sollten Nellys Instinkt folgen und beim Super 8 Motel anfangen.«
    »Würde Rasheeds Aufenthalt von der Zeit her passen?«, fragte ich.
    »Ja, das Motel wurde, zusammen mit der Bowlingbahn und dem Kino, Anfang der Achtzigerjahre erbaut, als die Küstenwache hier das Sagen hatte.« Mike zeigte in die entgegengesetzte Richtung, aus der wir gekommen waren. »Wir müssen dort rüber. Wenn wir eine Verschnaufpause brauchen, dann stellen wir uns bei den Häusern im Nolan Park unter.«
    Wir rannten hangaufwärts, vorbei an der riesigen britischen Kanone oberhalb der Fähranlegestelle. Die attraktiven gelben Häuser, einst schicke Generalsresidenzen, sahen aus wie ein verlassener Set für einen Horrorfilm. Die Bäume um den Park, die vor einigen Tagen noch in voller Blätterpracht gestanden hatten, waren in den letzten Stunden durch den Sturm entlaubt worden. Fliegenschutztüren, die der Wind aufgedrückt hatte, schlugen klappernd gegen Häuserwände, und die Veranden und Stufen waren mit Scherben von kaputten Fensterscheiben übersät.
    Am Ende des Parks bog Mike in Richtung des Super 8 Motels ab, das im Gegensatz zu den restlichen eleganten Gebäuden wie ein scheußlicher Anachronismus wirkte.
    Mike war als Erster beim Empfangsbüro und öffnete die Tür. Bis auf die Originalrezeption, wo schon Wilson Rasheed mitsamt seiner eigenartigen Familie eingecheckt hatte, war der Raum kahl.
    »Du gehst dort rüber«, sagte Mike zu Mercer und zeigte auf den zweistöckigen Gebäudeflügel gegenüber vom Büro.
    Die Türen ließen sich eine nach der

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