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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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sie ist dort.« Tot oder lebendig, dachte ich.
    Mercer klappte sein Handy auf. »Sie hat recht. Und ich wette, der Jeep steht nicht weit vom Battery Maritime Building, außer Troy hat in der Zwischenzeit die Stadt verlassen.«
    Der Hubschrauber schaukelte im Wind heftig hin und her.
    »Wie lautet Ihre Entscheidung, meine Herren? Wir fliegen auf dem Nachhauseweg direkt über die Insel«, sagte Galiano.
    Mike hielt krampfhaft die Sitzkante umklammert, während er mit Mercer stritt. »Du hast gesagt, dass am Sonntag alle überprüft wurden, die die Insel betreten und verlassen haben.«
    »Pam Lear hatte einen Ausweis vom Park Service. Und sie trug eine Uniform. Wenn die Uhrzeiten stimmen, die Lydia uns genannt hat, sind sie erst am Abend dort eingetroffen, als das FBI schon wieder weg war. Ich bezweifle, dass sie und Troy irgendwelche Schwierigkeiten hatten, auf die Insel zu kommen. Wenn jemand aussah, als würde er dort hingehören, dann sie. Alex hat recht, Mike.«
    »Kennen Sie die Insel, Joe?« Bei dem Sturm war Mikes Flugangst durchaus berechtigt. »Wenn die Gebrüder Wright dort starten und landen konnten, schaffen Sie es wohl auch.«
    »Der frühere Bürgermeister La Guardia wollte dort den ersten Flughafen der Stadt errichten lassen«, sagte Galiano. »Ich war schon Dutzende Male zu Trainingszwecken dort. Auf der Colonels’ Row gibt es eine schöne flache Stelle.«
    Wir saßen stocksteif auf unseren Sitzen und sinnierten über Pam Lears Schicksal, während der Hubschrauber über Brooklyn hinwegholperte.
    »Festhalten!«, sagte Galiano, als er über den Dächern der alten Häuser zur Landung ansetzte und auf eine Stelle mitten auf dem Rasen zuhielt.
    Der Hubschrauber setzte abrupt auf und schaukelte ein paar Mal hin und her, bevor er ruhig stehen blieb. Das Donnergrollen über uns war lauter und näher als noch vor wenigen Minuten.
    Ich hob den Kopf und blickte über Mercers Schulter. Genau in diesem Augenblick erloschen in der gesamten Skyline von Manhattan die Lichter.

48
    Der heftige Sturm hatte einen massiven Stromausfall verursacht, der ganz Manhattan am späten Vormittag in Dunkelheit versinken ließ.
    »Die Verstärkung können wir uns abschminken«, sagte Mike.
    »Das ändert nichts an dem, was wir tun müssen«, sagte Mercer und kletterte aus dem Hubschrauber. »Wie hieß noch mal der Typ vom Park Service, der uns das letzte Mal in Empfang genommen hat?«
    »Leamer«, sagte Mike. »Russell Leamer.«
    »Dann laufen wir zuerst zu seinem Büro an der Fähranlegestelle. Joe?«
    »Ich muss bei meiner Maschine bleiben, Leute. Kommt zurück, falls ihr mich braucht.«
    Auf Governors Island gab es keinen Handyempfang. Das hatte uns der Fährkapitän erzählt. Kein Wunder, dass Pam Lear ihr Versprechen, Lydia anzurufen, nicht hatte halten können.
    Ich rannte hinter Mike und Mercer über das Kopfsteinpflaster, am Castle Williams vorbei zu dem Büro bei der Fähranlegestelle.
    Es waren weder Arbeiter noch Ranger zu sehen, nur die alten leeren Baracken und die Festung, die über den aufgepeitschten Wellen im Hafenbecken Wache stand.
    Als wir Leamers Büro erreichten, gingen in der Skyline wieder vereinzelt Lichter an. Die Gebäude, die über eigene Generatoren verfügten - das Polizeipräsidium, die riesigen Krankenhäuser entlang des East River sowie einige Bürohochhäuser -, leuchteten wieder unter der unheimlich wirkenden Wolkendecke.
    Leamer hatte den Hubschrauber nicht landen sehen. Er blickte überrascht von seinem Schreibtisch auf, als wir drei, trotz unserer Regenjacken bis auf die Knochen durchnässt, plötzlich in seinem Büro standen.
    Mercer erklärte ihm, warum wir auf die Insel zurückgekommen waren.
    Leamer, der gerade telefoniert hatte, stand auf und gestikulierte heftig mit dem Hörer in der Hand. »Hier kann sich niemand verstecken, verdammt noch mal. Das FBI hat bereits alles abgesucht.«
    »Das war am Sonntag«, sagte Mercer. »Sie fingen am frühen Morgen an und waren zur Mittagszeit fertig. Da war die junge Frau noch gar nicht verschwunden.«
    »Wie viele Leute sind heute im Dienst?«, fragte Mike.
    »Ich bin allein.«
    »Wo sind die anderen?«
    »Sie sind vor einer Stunde mit der letzten Fähre nach Manhattan zurückgefahren.«
    »Der letzten Fähre?«
    Leamer zeigte aus dem Fenster. »Das Wasser vom Hafen schwappt bis über die Kaimauern. Bei dem hohen Wasserstand kann die Fähre nicht anlegen. Das Ausmaß der Überflutung lässt sich erst einschätzen, wenn der Sturm vorbei ist, und bis

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