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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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anderen problemlos öffnen. Die Zimmer waren leer und unmöbliert, aber Mike und Mercer durchsuchten sie trotzdem nach Anzeichen, ob sich vor kurzem jemand dort aufgehalten hatte. Ich wartete unter dem überdachten Eingang des Motels und behielt die Umgebung im Auge.
    Mike konnte seinen Frust nicht verbergen. »Beeil dich, Mercer. Wir schauen uns die Häuser im Nolan Park an. Schwer zu sagen, ob der Sturm die Fenster kaputt gemacht hat oder ob Vandalen sie eingeschlagen haben. Du übernimmst die Häuser auf der Westseite und ich die Ostseite. Coop, du stellst dich auf eine Veranda in der Mitte und rührst dich nicht vom Fleck.«
    Knapp zwanzig Häuser säumten den Park. Die Männer verschwanden in den beiden Häusern, die am Ende der Reihe am dichtesten zusammenstanden. Ich postierte mich sechs Türen weiter unten auf einer Veranda und hielt mich an einem Pfeiler fest, um nicht von den kräftigen Windböen umgestoßen zu werden.
    Hinter mir klapperten Fenster, und ich hörte das Schlagen von Türen und Mikes und Mercers schwere Schritte auf dem Parkett, während sie die Häuser vom Keller bis zum Dachgeschoss durchsuchten.
    Als sie fertig waren, signalisierte mir Mike von der anderen Seite des Parks, ihnen zurück in Russell Leamers Büro zu folgen. Ich fühlte mich, als würde ich auf Schwämmen laufen, als ich ihnen in meinen patschnassen Schuhen so schnell wie möglich hinterherrannte.
    Leamer öffnete die Tür, und wir drängelten uns in den kleinen Raum.
    »Hat mein Boss angerufen?«, fragte Mike.
    »Nein.«
    »Irgendwelche Neuigkeiten, was den Sturm und den Fährverkehr angeht?«
    »Das Auge des Hurrikans scheint direkt vor der Küste haltzumachen, Detective.«
    »Wir waren am Samstag hier, Mr Leamer. Im Castle Williams waren einige Türen mit Vorhängeschlössern verriegelt. Wir brauchen die Schlüssel.«
    »Ich, äh, die kann ich Ihnen nicht geben. In den Zellen ist niemand.«
    »Die Schlüssel«, sagte Mike energischer und tippte Leamer mit dem Finger auf die Brust.
    Leamer drehte sich zu seinem Schreibtisch, zögerte aber, die Schublade zu öffnen. »Wenn ich die einzigen Schlüssel zu diesen Türen habe, wie soll dann jemand anders -«
    »Der Mörder, mit dem wir es hier zu tun haben, ist auch wegen Einbruchs vorbestraft, okay? Verlangen Sie keine Erklärungen, tun Sie einfach, was ich Ihnen sage! Sie kommen mit und erzählen mir, warum die Zellen abgeschlossen sind.«
    »Im Castle Williams?«
    »Ja.«
    »Weil sie in so schlechtem Zustand sind, dass es gefährlich wäre, Besucher hineinzulassen. Sie sind voller Gerümpel. Alte Möbel, Klappstühle für die Veranstaltungen, die hier stattfinden. Nichts Wertvolles.«
    »Kommen Sie. Das ist unsere erste Station«, sagte Mike zu Leamer.
    »Gut möglich, dass er in einer dieser Zellen ist. Troy Rasheed ist so an das Leben hinter Gittern gewöhnt. Gute Idee«, sagte Mercer. »Geht nur. Und nehmt Alex mit. Ich bleibe in der Nähe des Büros.«
    Ich wollte nicht, dass wir uns trennten. »Das Telefon ist doch nicht so wichtig, Mercer.«
    »Du kommst mit uns, Coop. Mercer macht das schon.«
    Ich schüttelte die Regentropfen von meiner Jacke, um erneut mit Mike und Russell Leamer, der betont langsam seinen Regenmantel anzog und seinen großen Hut aufsetzte, in das Unwetter hinauszugehen.
    »Der Gehweg ist überschwemmt«, sagte Leamer. »Wir müssen die Straße nehmen.«
    Der Fluss war noch weiter über die alte Kaimauer gestiegen, sodass wir über einen höher gelegenen Weg zu der alten Festung gelangen mussten.
    Mike und ich liefen im Gleichschritt voran, während Leamer, von seinem langen Regenmantel behindert, immer weiter zurückfiel.
    Bei dem Torbogen, der in das Gefängnis führte, warteten wir auf den Ranger. Jetzt, im Dunkeln, sahen die Zellen, die sich über die drei Stockwerke verteilten, tatsächlich aus wie die Gefängnislöcher, zu denen sie während des Bürgerkriegs umfunktioniert worden waren.
    »Wo fangen wir an?«, rief Mike Leamer zu.
    Wir hatten bereits am Samstag alle Türen überprüft. Aber Mike war bereit, das ganze Gefängnis noch einmal auf den Kopf zu stellen.
    Leamer hielt uns eine Kette mit zwei Schlüsseln hin. »Das hier sind die Generalschlüssel, damit lassen sich alle Türen öffnen.«
    Mike nahm einen von der Kette.
    »Coop, ihr beide nehmt euch die oberen Reihen vor. Macht alles auf, was abgeschlossen ist.«
    Ich rührte mich nicht von der Stelle. Riesige Wellen krachten gegen die unterste Reihe der Kanonenschießscharten, und

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