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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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öffnen. Er machte einen Schritt zurück und probierte einen anderen Schlüssel. Nichts. Wieder der erste Schlüssel. Ein Klicken, aber die Tür gab nicht nach.
    Mike nahm Leamer die Schlüssel aus der Hand und versuchte es selbst. Ohne Erfolg.
    »Sie muss durch etwas blockiert sein«, sagte Leamer.
    Mike nickte. »Von innen.«
    Wieder durchzuckte ein Blitz den Himmel, gefolgt von einem tiefen Donnergrollen. Es hatte den Anschein, als würde sich das Unwetter von uns entfernen, aber vielleicht bildete ich mir das auch nur ein.
    Mike reichte mir das Messer und eine der Feldflaschen, dann sprang er über das gusseiserne Verandageländer, hielt eine Hand vors Gesicht und zerschlug mit der anderen Feldflasche eine Fensterscheibe.
    Es dauerte einige Minuten, bis Mike den alten verzogenen Rahmen nach oben schieben konnte. Er fegte die Glasscherben beiseite und kletterte auf das Fensterbrett. Ich steckte das Klappmesser in die Gesäßtasche meiner Jeans. Als ich wieder aufsah, war Mike im Inneren des Hauses verschwunden.
    Russell Leamer wich einige Schritte zurück. Er wusste nicht, was vor sich ging, und wollte nichts damit zu tun haben. Drinnen klang es, als würde Mike etwas Schweres zur Seite schieben.
    Als er die Tür aufmachte, um uns reinzulassen, hielt er seine Waffe in der Hand.
    Leamer stöhnte laut auf.
    »Geben Sie Coop Ihre Taschenlampe«, sagte Mike zu dem Ranger. »Laufen Sie, so schnell Sie können, zurück in Ihr Büro und schicken Sie Mercer her. Aber zuerst soll er den Lieutenant anrufen und ihm sagen, dass wir ein Problem haben. Er soll einen Hubschrauber herschicken.«
    »Was für ein Problem?«, fragte Leamer ängstlich.
    »Er wird wissen, was ich meine. Und du, Coop, du bleibst an mir kleben, verstanden?«
    Leamer machte sich eiligst aus dem Staub. Ich betrat das Haus, wobei ich um den massiven Mahagonitisch herumging, den jemand vor die Tür geschoben hatte.
    »Halt das Licht höher«, sagte Mike.
    Wir gingen vom Eingang in ein Empfangszimmer, dessen Wände mit einer Sammlung antiker Militärwaffen geschmückt waren. Über dem Kamin hingen Porträts von bärtigen Offizieren, und die meisten Fenster waren noch immer von verblichenen Goldvorhängen eingerahmt.
    Mike signalisierte mir, stehen zu bleiben, während er um die Ecke in das nächste Zimmer ging. Dann winkte er mich zu sich. Wie damals in der Schießanlage überkam mich diese unbestimmte Angst, dass jemand hinter einer Tür hervorkommen und auf Mike schießen würde, bevor er sich - und mich - verteidigen konnte.
    Aber es folgte nur ein muffiges Büro nach dem anderen, alle hübsch möbliert und scheinbar unberührt. Im hinteren Teil des Hauses, von wo aus man die schmale Wasserstraße zwischen der Insel und Brooklyn überblickte, trat Mike plötzlich auf Scherben, und wir zuckten zusammen.
    Er musste nichts sagen. Wir sahen beide, dass die Glasscheibe neben dem Türgriff von außen eingeschlagen worden war. Es war unmöglich zu sagen, wann das passiert war und ob der Einbrecher noch in der Nähe war.
    Mike und ich durchquerten den kleinen Raum und betraten ein größeres Büro, das eindeutig den Mittelpunkt des Hauses bildete. Über dem Kaminsims hing eine riesige, kolorierte Landkarte der Insel zur Kolonialzeit.
    Mike suchte jetzt nach Türen, hinter denen sich eine Kellertreppe verbarg. Wir fanden die Haupttreppe, die in den ersten Stock hinaufführte, aber das interessierte ihn wenig. Er wollte nach unten.
    Er klopfte alle paar Zentimeter auf die hölzernen Wandbretter hinter der Treppe, bis wir beide ein hohles Geräusch hörten. In der Täfelung, die sich durch das gesamte Haus zog, befand sich ein reich verziertes Paneel, und Mike tastete das Schnitzwerk ab, bis er tatsächlich unter einem beweglichen Stück Holz ein Schlüsselloch fand.
    Ich versuchte, die Taschenlampe ruhig zu halten, während er den Schlüssel suchte. Er hatte drei - einen für die Eingangstür und zwei, die mit den Initialen des Gouverneurshauses versehen waren.
    Die Tür ließ sich beim zweiten Versuch öffnen. Fast eine Minute lang blieben wir mucksmäuschenstill stehen und lauschten auf Geräusche. Nichts.
    »Du bleibst hier oben«, flüsterte Mike mir zu.
    »Ich kann nicht.«
    »Was meinst du damit, du kannst nicht? Du bleibst hier.«
    Draußen donnerte es. Das Unwetter war anscheinend doch nicht weitergezogen.
    »Ich klebe an dir. Da kann man nichts machen. Ich bleibe bei dir.«
    Mike verkniff sich ein Lächeln. »Leuchte über meine Schulter.«
    Er hielt sich

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