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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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wieder auftauchen würde.
    Er zog ein Paar Ohrringe, eine Kameebrosche und ein dünnes Goldkettchen aus der Tasche und legte sie in seine Handfläche. »Nicht gerade viel, um damit nach Hause zu kommen, nicht wahr? Ihre kleine Schwester wird die Sachen haben wollen. Sie vergötterte Elise.«
    »Sie hat bestimmt gute Gründe dafür.«
    »Ich würde gerne wissen, warum ich nicht noch einmal mit Barbara sprechen kann«, sagte Huff in einem geschäftsmäßigeren Ton. Ich schätzte den Mann, der dieselben roten Haare hatte wie seine Tochter, auf Anfang fünfzig, obwohl ihn der Schlafmangel der letzten Woche älter aussehen ließ.
    »Wir müssen ihr zuerst noch ein paar Fragen stellen«, sagte Mike.
    »Dazu hatten Sie meines Wissens bereits Gelegenheit, Detective.«
    »Sie war auch Ihnen und Ihrer Frau gegenüber nicht ehrlich.«
    Ich hatte Barbara Gould vernommen, nachdem Battaglia mir den Fall übertragen hatte. Sie hatte ausgesagt, dass sie Elises Eltern am Sonntagabend vor einer Woche angerufen hatte. Sie hatte ihnen - genau wie später der Polizei - erzählt, dass sie und Elise nach der Arbeit etwas trinken gegangen waren. Aber sie hatte in einigen Punkten gelogen, nämlich um welche Uhrzeit sie sich nachts voneinander verabschiedet hatten, wo sie Elise zuletzt gesehen hatte und wie betrunken sie beide gewesen waren.
    Huff wischte Mikes Bemerkung beiseite. »Barbara ist wie mein eigenes Kind. Sie würde uns nie anlügen.«
    »Nun ja, wir werden herausfinden, warum sie es getan hat.«
    »Ich habe vorhin mit dem Captain gesprochen.« Huff stand auf und ging zu einer Wandtafel, die über und über mit Fahndungsfotos und -skizzen bedeckt war. »Er hat mir erzählt, dass diese Woche in Downtown noch ein anderes Mädchen - eine Frauenleiche - gefunden wurde.« Er drehte sich zu Mike um. »Sagen Sie mir die Wahrheit, Detective. Glauben Sie, dass es da einen Zusammenhang gibt?«
    Mike strich sich das Haar nach hinten. »Das lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Wahrscheinlich ist es eher ein Zufall, dass -«
    »Gut. Ich gehe nämlich nicht davon aus, dass meine Kleine irgendetwas mit einem Mann zu tun hatte, der Nutten umbringt. Haben Sie das verstanden, Mr Chapman? Elise ist... Elise war ein gutes Mädchen, und ich will nicht, dass man unseren Namen in die Sache mit dieser... dieser anderen Frau da hineinzieht.«
    »Wir halten uns für gewöhnlich nicht damit auf, schlecht über die Mordopfer zu reden, Mr Huff«, sagte Mike. »Das überlassen wir der Presse. Alex und ich sprechen jetzt noch einmal mit Barbara. Haben Sie hier alles, was Sie brauchen?«
    Er sank wieder auf den Stuhl. »Ich will Antworten, Detective. Ich werde weiter dafür sorgen, dass unser Abgeordneter Druck auf Sie ausübt. Ich will Ergebnisse. Ich erwarte, dass Sie die Sache so schnell wie möglich aufklären. Meine Frau und ich möchten einen Schlussstrich unter die Sache ziehen. Und zwar bald.«
    »Einen Schlussstrich ziehen!« Mike schloss die Tür hinter uns. »Das ist der dümmste Ausdruck, den ich kenne. Ich finde das Monster, und du sorgst dafür, dass es lebenslänglich hinter Gitter kommt. Am Tag der Urteilsverkündung wird Huff für einen kurzen Moment überglücklich sein, dass der Mörder seiner Tochter seine Strafe bekommen hat. Irgend so ein Nachrichtenfuzzi wird ihm noch auf den Stufen des Gerichts das Mikro unter die Nase halten und ihn fragen, wie er sich fühlt, und er wird sagen, toll, und dass er jetzt endlich wieder schlafen könne, weil er einen Schlussstrich unter die Sache gezogen hätte. Am nächsten Tag wachen er und seine Alte auf und stellen fest, dass ihr Kind noch immer tot ist. Wenn jemand, den man liebt, ermordet wird, dann gibt es keinen Schlussstrich.«
    Das wusste ich auch, und es war einer der Gründe, warum ich lieber mit Opfern sexueller Gewalt zusammenarbeitete, die zwar nie vergaßen, was ihnen zugestoßen war, denen es aber mehrheitlich gelang, ihr Leben wieder auf die Reihe zu kriegen.
    »Kopf, und du kannst der gute Bulle sein«, sagte Mike.
    »Ich werfe keine Münze. Ich knöpf sie mir noch mal vor.«
    »Okay, dann also der böse Bulle. Das arme Mädchen weiß noch nicht, was es heißt, von dir aufs Korn genommen zu werden, Coop.«
    Barbara Gould saß in dem kleinen Kämmerchen, in dem die Detectives des Zwanzigsten Reviers die Vernehmungen durchführten. Ein Tisch, vier Stühle, absolut kahle Wände. Sie hob den Kopf von ihren Unterarmen, als wir das Zimmer betraten.
    »Hallo«, sagte

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