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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Nase. »Bin ich so komisch?«
    Ich schloss die Augen, um die Kamera in der Ecke nicht zu sehen. Ich musste aufhören, Staatsanwältin zu sein, und die Überwachungskamera ignorieren, die auch dieses Hotel als Sicherheitsmaßnahme installiert hatte.
    Ich zeigte auf die Minikamera. »Wir werden beobachtet.«
    Er hielt die Hand vor die Linse. »Dann gestatte mir, dich an einen privateren Ort zu entführen.«
    Luc führte mich den Gang hinunter zu seiner Suite. Er trat zur Seite, damit ich die Tür aufschließen konnte, dann folgte ich ihm ins Zimmer.
    Das erste Mal liebten wir uns langsam und verspielt. Ich fühlte mich wohl mit Luc, ich vertraute ihm und gab mich ihm mit einer Begeisterung hin, die ich nicht für möglich gehalten hätte.
    Wir ruhten uns aus, unterhielten uns und schliefen noch einmal miteinander. Um zwei Uhr nachts sagte Luc schließlich: »Wir haben noch immer nichts gegessen.« Er knabberte an meinem Bauch. »An dem hier ist nichts dran zum Sattwerden.«
    »Wie kannst du jetzt überhaupt an Essen denken?«
    »Es geht gegen meine Religion, ein Essen ausfallen zu lassen, Alexandra. Daran wirst du dich gewöhnen müssen. Was möchtest du?«
    »Was immer du bestellst.« Ich wickelte mich in einen dicken weißen Frotteebademantel und ging ins Badezimmer.
    »Mal angenommen, ich überlasse dir die Entscheidung. Es gibt zwei Dinge, die dem Koch mitten in der Nacht nicht viel Arbeit machen. Wir könnten uns Kaviar kommen lassen. Oder du könntest mir einen Gefallen tun und mich etwas bestellen lassen, was mich an meine Kindheit erinnert.«
    »Und das wäre?« Ich öffnete eine der Mineralwasserflaschen, die auf dem Schreibtisch im Wohnzimmer standen, und machte es mir in einem Sessel gemütlich.
    »Ein Erdnussbutter- und Marmeladen-Sandwich«, sagte er und küsste mich auf dem Weg zum Telefon. »In Mougins gibt es keine Erdnussbutter. Normalerweise komme ich mit einem leeren Koffer nach Amerika und nehme sie gläserweise mit nach Hause. Erdnussbutter, Oreos und English Muffins.«
    »Kein Kaviar. Ich hätte auch lieber ein Sandwich.« Lucs Kultiviertheit war ebenso unwiderstehlich wie seine Bescheidenheit.
    Am Morgen wartete derselbe Fahrer wie letzte Nacht vor dem Hotel. »Wir setzen dich auf dem Weg zum Flughafen zu Hause ab«, sagte Luc.
    »Mir ist, als würde ich auf Wolken schweben. Ich laufe einfach zu Fuß die Park Avenue hinauf, und schon bin ich zu Hause. Küss mich ein letztes Mal und sag mir, wann du wiederkommst.«
    Der Fahrer drehte sich diskret um, während wir uns verabschiedeten, und Luc entschwand mit einem Winken und dem Versprechen, mich am nächsten Tag aus Mougins anzurufen.
    Auch heute kündigte sich wieder ein schwülheißer Tag an, aber ich grüßte gut gelaunt die Gassigeher sowie die anderen Frühaufsteher, die schon unterwegs waren, um sich eine Zeitung und einen Kaffee zu holen. Ich sagte Hallo zu allen weißbehandschuhten Portiers, an denen ich vorbeikam, und blieb stehen, als vor mir die Möbel für die noch immer in Renovierung befindliche Seventh Regiment Armory verladen wurden.
    Ich würde zum zweiten Mal hintereinander meine samstäglichen Ballettstunden versäumen, aber ich war zu müde und unkonzentriert für die Barre- und Bodenübungen.
    Als ich gerade meinen Schlüssel aus meiner kleinen, perlenbestickten Handtasche kramte, hörte ich hinter mir einen anerkennenden Pfiff.
    »Um auf den Strich zu gehen, ist es noch viel zu früh, aber für Aschenputtels Kürbis bist du zu spät dran.« Eine Autotür wurde zugeschlagen, und zwei meiner Nachbarn - zwei ältere Damen, die gerade auf dem Bürgersteig miteinander plauderten -, drehten sich nach Mike Chapmans Stimme um.
    »Ich, äh... ich bin gerade... ich habe... wie du siehst, komme ich gerade erst nach Hause«, stotterte ich peinlich berührt. Ich hatte keine Ahnung, wie lange Mike schon auf mich wartete.
    »Pailletten und Pumps. Wenn ich gewusst hätte, dass du dich fürs Frühstück so in Schale schmeißt, hätte ich Socken angezogen. Was ist passiert? Warst du dem Typen das Taxigeld nicht mehr wert?«
    »Hör zu, es tut mir leid, wenn ich nicht da war, falls du mich gebraucht hast. Ist etwas passiert?«
    »Wir haben wieder eine Tote.« Mike fuhr sich durch die Haare. »Du musst mir helfen, Coop. Da draußen treibt sich ein Wahnsinniger herum.«

18
    Eine Dreiviertelstunde später - ich hatte meine Abendgarderobe gegen Turnschuhe, Jeans und einen Baumwollpullover getauscht - warteten Mike und ich am Heliport in der 34.

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